Die neue Dokumentation beleuchtet die Schwierigkeiten, in denen Politiker und Banker aktuell stecken – und warnt vor Konzernlenkern, die die Preise sogar künstlich hochtreiben.
Milliardenschulden aus der Corona-Pandemie, durch den Ukraine-Krieg und die Klimakrise: Gleich mehrere unheilvolle Faktoren drücken auf die Entwicklung der Wirtschaftsleistung – in Deutschland und weltweit. Die neue 3sat-Dokumentation "Inflation – Das gierige Biest" nimmt die Kosten- und Preisexplosion unter die Lupe, die in der Mitte Europas geschichtlich stark belastet ist. Manch einer ruft schon die Hyperinflation des Jahres 1923, als in Deutschland chaotische Zustände ausbrachen, in Erinnerung. Die Lage heute ist nicht weniger komplex, auch wenn Politiker und Notenbanker bessere Mittel in der Hand haben, um gegenzusteuern.
Einfache Auswege sind allerdings nicht zu erwarten: Um die Mehrausgaben, die auf viele Privathaushalte drücken, adäquat abzufedern, müssten eigentlich die Löhne steigen. Doch die Unternehmen scheuen die dadurch erhöhten Kosten, die sie dann wieder auf Warenpreise abwälzen müssten. Die Lohn-Preis-Spirale hat sich in Gang gesetzt – mit unheilvoller Wirkung.
"Im Unterschied zur Hyperinflation der 1920er-Jahre haben wir heute nicht nur einen Preisschock, sondern gleich mehrere", sagt die Wirtschaftswissenschaftlerin Isabella Weber. "Energie ist teurer geworden, aber auch viele Rohstoffe und Lebensmittel. Die Situation heute ist viel komplizierter als damals." Sie kritisiert Konzerne, die Preise angeblich sogar künstlich in die Höhe treiben. Ein Phänomen, das man "Gierinflation" nennt.
Im Anschluss um 21.00 Uhr diskutiert Gert Scobel in der 3sat-Talksendung "scobel" das Thema mit seinen Gästen aus unterschiedlichen wissenschaftlichen Disziplinen.
Inflation – Das gierige Biest – Do. 28.09. – 3sat: 20.15 Uhr