Jahrhundertbauwerk Trasse
24.10.2024 • 20:15 - 21:05 Uhr
Info, Zeitgeschichte
Lesermeinung
Vergrößern
Vergrößern
Vergrößern
Vergrößern
Originaltitel
Erdgas für den Klassenfeind - Wie das russische Erdgas in den Westen kam
Produktionsland
D
Produktionsdatum
2020
Info, Zeitgeschichte

Die "Drushba-Trasse": eine Pipeline für die Freundschaft

Von Hans Czerny

Es gab eine Trasse vor der Trasse. Schon in den 70er-Jahren lieferte Russland Erdgas und Erdöl an andere Ostblockstaaten und in den Westen. Es gab Gas und Erdöl gegen Bauleistungen an der "Drushba-Trasse" – insgesamt 2.750 Kilometer über Flüsse, Sümpfe und Stauseen.

Wie Angehörige anderer Ostblock-Staaten beteiligten sich etwa 25.000 DDR-Bürger am 1974 beschlossenen Bau der bis dahin größten Erdgasleitung der Welt zwischen Russland und der DDR. Auch der Westen partizipierte trotz vielfacher Einwände der USA. Im Film "Jahrhundertbauwerk Trasse – Wie das russische Erdgas in den Westen kam" von Matthias Schmidt erinnern sich ehemalige Mitarbeiter an der "Drushba-Trasse" ("Trasse der Freundschaft") an die damalige Zeit. Sie erinnern sich an Vorteile wie den Hauch von Freiheit, aber auch an die Entbehrungen, die ihnen die Arbeit in der Fremde brachte.

Da ist der Beitrag mit tollen geschichtsträchtigen Bildern ganz nah bei den Menschen. Aber der Film (MDR, 2020) ordnet den Pipeline-Bau auch weltpolitisch ein. Das vorausgegangene Erdgasröhren-Geschäft von 1970 war der wohl größte West-Ost-Handelsvertrag der Nachkriegsgeschichte. Westeuropa lieferte damals Rohre und gab Kredite. Der Bau selbst trotze dann allen Widrigkeiten des Kalten Krieges, unter anderem auch amerikanischen Embargos.

Die Überland-Trassen (parallel gezogene Röhren) blieben über Jahrzehnte ein fester Bestandteil der westeuropäischen Energieversorgung, bis es in den Nullerjahren zum Streit zwischen Russland und der Ukraine kam. Der Film stellt nicht zuletzt auch die Frage, welchen Einfluss die Trasse auf den Fall der Mauer nahm.

Jahrhundertbauwerk Trasse – Wie das russische Erdgas in den Westen kam – Do. 24.10. – ARTE: 20.15 Uhr


Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH

Das beste aus dem magazin

Dr. David Kubosch
Gesundheit

Wenn Atmen, Bücken oder Drehen zum Problem werden

Rundrücken durch ständiges Sitzen? Wie sich der Rücken auf den ganzen Körper auswirkt und welche Maßnahmen helfen, erklärt ein Experte für Rückengesundheit.
Die Vulkaninsel La Réunion.
Reise

Sehnsuchtsorte im Jahr 2026

prisma stellt mögliche Reiseziele fürs nächste Jahr vor und verrät, an welchen Orten besondere Erlebnisse auf Urlauber warten.
Johannes B. Kerner steht auf einer Treppe.
HALLO!

Johannes B. Kerner über das Weihnachtsfest: "Familie geht über alles"

Johannes B. Kerner moderiert rund um Weihnachten drei Sendungen. Mit prisma hat er über deren Besonderheiten gesprochen und erklärt, warum ihm die Jahreszeit so gut gefällt.
Dr. med. Heinz-Wilhelm Esser ist Oberarzt und Facharzt für Innere Medizin, Pneumologie und Kardiologie am Sana-Klinikum Remscheid und bekannt als "Doc Esser" in TV und Hörfunk sowie als Buchautor.
Gesundheit

Adventszeit: Genießen mit gesunder Gelassenheit

Die Weihnachtszeit muss nicht ungesund sein. Mit ein paar einfachen Tipps kann man die Adventszeit genießen, ohne ein schlechtes Gewissen zu haben. Entscheidend ist, was man das ganze Jahr über macht.
Oliver Mommsen vor einem Weihnachtsbaum.
HALLO!

Oliver Mommsen über seine Rolle in "Eine fast perfekte Bescherung"

Im Weihnachtsfilm „Eine fast perfekte Bescherung“ müssen die Anwohner eines Berliner Viertels an Weihnachten ihre Wohnungen verlassen, weil eine Weltkriegsbombe entschärft wird. In einer Turnhalle findet sich eine bunt gemischte Truppe zusammen, die nun mit dieser Situation umgehen muss. Oliver Mommsen spielt Pfarrer Klaus Meier. Mit prisma hat er über den Film und über Weihnachten gesprochen
Carsten Henn lehnt an einer Wand.
HALLO!

Carsten Henn: „Wein ist ein bodenständiges Produkt“

Bestsellerautor Carsten Henn ist thematisch breit aufgestellt. Neben seinen Bestsellern wie „Der Buchspazierer“ und „Sonnenaufgang Nr. 5“ hat er sich einen Namen als Verfasser kulinarischer Kriminalromane gemacht. Da blitzte seine Liebe für den Wein schon hier und da auf. In seinem neuen Weinbuch schenkt der renommierte Weinjournalist und Weinbauer sein fundiertes fachliches Know-how nun einzigartig praktisch und unterhaltsam ein: Mit 66 wohldosierten und klug ausgewählten Fragen nimmt er seine Leser in „Simply Wine“, erschienen bei ZS, mit in die Welt des Weins. prisma hat mit ihm über sein neues Buch gesprochen.