Leere Straßen, Revier der Tiere

2020 kam die Welt zum Stillstand: Die Menschen blieben zu Hause, um die Ausbreitung von Covid-19 zu minimieren. Gleichzeitig eroberten sich viele Tiere ihre alten Lebensräume zurück. Welche Lehren wir daraus für den zukünftigen Artenschutz ziehen können, zeigt eine unterhaltsame Dokumentation auf ARTE.

Ein australisches Schuhgeschäft bekommt Besuch von einem Koala. Im madrilenischen Zentrum gehen zwei Pfauen ungeniert spazieren. Und auf einer Londoner Kreuzung streiten sich eine Wildgans und ein Wachmann: Szenen wie diese kannte man bislang vor allem aus Büchern wie "Die Konferenz der Tiere" von Erich Kästner oder Filmen wie "Dr. Dolittle" mit Eddie Murphy. In der Realität jedoch waren die Welten von Mensch und Tier weitestgehend getrennt. Bislang zumindest, denn mit Lockdown 2020 eroberte sich die Natur ein Stück ihrer alten Heimat zurück. Welche positiven Auswirkungen dies auf die Flora und Fauna hatte, zeigt die französische Dokumentation "Leere Straßen, Revier der Tiere" erstmals auf ARTE.

Unter der Regie von Thierry Berrod begleitet der rund 45-minütige Film Wissenschaftlerinnen und Forscher in verschiedenen Teilen der Welt bei ihrer Arbeit: Konnten sich Meeressäuger wie Delfine dank der Stille in den Gewässern besser verständigen? Und welche Auswirkungen hatte fehlende Licht- und Lärmverschmutzung auf die Fortpflanzung von Fröschen? Diese und weitere spannende Fragen wollen die Expertinnen und Experten in verschiedenen Versuchsreihen beantworten. Mit etwas Glück, so hoffen sie, lassen sich am Ende neue Erkenntnisse gewinnen, die einen nachhaltigen Schutz von Flora und Fauna ermöglichen.

Neben den wissenschaftlichen Inhalten bietet der Film dank zahlreicher Videobeispiele von Amateurfilmern aus den sozialen Netzwerken allerlei Möglichkeiten zum Schmunzeln und zum Staunen: Wer hätte gedacht, dass Rehe eines Tages ins eigene Wohnzimmerfenster hineinspähen? Oder dass ausgewachsene Buckelwale den Hafen von Wellington erkunden?

Leere Straßen, Revier der Tiere – Do. 16.12. – ARTE: 20.15 Uhr