Mainz bleibt Mainz
12.02.2021 • 20:15 - 23:00 Uhr
Unterhaltung, Karneval
Lesermeinung
Übertragung der Proklamation des Närrischen Grundgesetzes aus dem Osteiner Hof in Mainz für die Zuschauenden zuhause und ein Blick darüber hinaus in den ganzen Südwesten: Was ist los im Land am Elften im Elften?
Luftballons bei "Mainz bleibt Mainz"
Vergrößern
Originaltitel
Mainz bleibt Mainz
Produktionsland
D
Produktionsdatum
2021
Unterhaltung, Karneval

Die Mutter aller Fastnachtssitzungen trotzt Corona

Von Hans Czerny

Manch einer reibt sich verwundert die Augen: Auch 2021 soll es die traditionelle TV-Fastnachtssitzung "Mainz bleibt Mainz" (seit 1955) wieder geben. Allerdings soll alles anders werden – kein Publikum, allenfalls Pappgesichter, Büttenreden und Musikacts wurden aufgezeichnet, nur die Kulisse bleibt.

Trotz Corona-Pandemie soll es auch 2021 wieder die traditionelle Fastnachtssitzung "Mainz bleibt Mainz" geben – nur der Zusatz "... wie es singt und lacht" fällt diesmal weg. Der Entscheidung ging offensichtlich ein zähes Ringen voraus, Mainz war immerhin eine Art Festung, die auch am rheinischen Karneval festhalten wollte, als andere längst aufgegeben hatten. Seit 1955 produzieren sie die "Mutter aller Fernsehsitzungen" – zunächst beim SWF (ARD), dann auch beim ZDF und schließlich, seit 1973, im alljährlichen Wechsel zwischen ARD und ZDF. Nur einmal fiel die Sendung aus: 1991, zu Golfkriegszeiten.

Diesmal will man sich vom Bildschirm nicht verdrängen lassen. "Gemeinsam mit den beteiligten Vereinen setzt der SWR alles daran, gerade in diesen schwierigen Zeiten den Menschen ein unterhaltsames Fastnachtsangebot zu präsentieren", verlautbart der Programmdirektor Clemens Bratzler vom SWR, der diesmal an der Reihe ist. "Hier soll vor allem das Aushängeschild der Fernsehfastnacht 'Mainz bleibt Mainz' nicht fehlen."

PRISMA EMPFIEHLT
Täglich das Beste aus der Unterhaltungswelt bequem in Ihr Mail-Postfach? Dann abonnieren Sie unseren Newsletter "PRISMA EMPFIEHLT" und erhalten ab sofort die TV-Tipps des Tages sowie ausgewählte Streaming- und Kino-Highlights.

Nichts wird allerdings so sein wie sonst. "Mainz bleibt Mainz" ist als Gaudi ohne Elferrat und ohne Narhallamarsch "Ritzambaa" samt dem legendären Zuruf: "Wolle mer'n roi'losse?" programmiert. Alles soll aufgezeichnet werden: die Musiknummern im Freien an historischen Mainzer Plätzen, die Büttenreden in der Woche vor der Sendung im Mainzer kurfürstlichen Schloss. Nur die Bühnenkulisse, man könnte auch sagen: die Fassade bleibt.

Ein "Kreativausschuss" der vier Karnevalsvereine und des SWR war bis zuletzt bei renommierten Fastnachtern um Mitwirkung bemüht. Die Büttenredner sollten allesamt "Profis" mit Erfahrung sein – denn es ist bekanntlich nicht leicht, einen leeren Saal zum Lachen zu bringen. Andreas Schmitt, Sitzungspräsident und Büttenredner mit langjähriger Erfahrung als wortgewaltiger "Obermessdiener", ist allerdings nicht bang. "Frohsinn und Freude" will er auch in tristen Corona-Zeiten unter die Leute bringen: "Wir können millionenfach den Menschen die frohe Botschaft des Fastnachtsfeierns mit Herz vermitteln und den Menschen die Lebensfreude überbringen."

Ohnehin ist das Fastnachts-Publikum eine erstaunlich feste Gemeinde. Allerdings ging die Zuschauerzahl zuletzt etwas zurück – von sechs Millionen auf, na ja, 5,6 Millionen im vergangenen Jahr. Ob nun eine gewisse Angst mitspielte, die Zuschauer auf Dauer zu verlieren, ist nicht erfindlich. Doch im leeren Mainzer Stadion ertönt derweil schon jetzt nur noch selten der bei Torerfolgen stets fällige Narrhallamarsch.

Mainz bleibt Mainz – Fr. 12.02. – ARD: 20.15 Uhr


Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH

Top stars

Das beste aus dem magazin

Harald Lesch im Interview.
HALLO!

Harald Lesch: "Ein kapitalistisches Weltbild hingegen gefährdet unsere Lebensbedingungen"

Harald Lesch bringt seit Jahren dem TV-Publikum unsere faszinierende Welt und wissenschaftliche Erkenntnisse näher. Im Interview spricht der Astrophysiker unter anderem über kommende Generationen, seine Lehrtätigkeit in München und wie Religion und Wissenschaft für ihn zusammenpassen.
Das „phaeno“ in Wolfsburg.
Reise

Wenn Architektur eine Stadt verändert

Viele Museen sind von außen genauso imposant wie von innen. Ein gutes Beispiel ist das Guggenheim-Museum, das in Bilbao zu einem wirtschaftlichen Boom geführt hat. Doch nicht nur die nordspanische Stadt profitiert vom „Bilbao-Effekt“.
Dr. Julia Fischer moderiert montags die SWRGesundheitssendung „Doc Fischer“, ist Buchautorin („Medizin der Gefühle“) und medizinische Expertin in Talkshows wie „hart aber fair“ (ARD). Als Host des neuen ARD Gesund Youtube-Kanals erklärt sie anschaulich medizinische Themen.
Gesundheit

Demenz verhindern – durch die richtige Prävention

Die Diagnose Demenz ist ein Schock für Betroffene. Doch mindestens ein Drittel aller Fälle könnte verhindert werden – mit der richtigen Prävention. Dr. Julia Fischer gibt in der Arzt-Kolumne Informationen und Ratschläge zum Thema.
Claudia Michaelsen ist als "Polizeiruf 110"-Kommissarin zu sehen.
HALLO!

Claudia Michelsen: "Es geht um zunehmend verloren gehende Empathie"

"Polizeiruf"-Kommissarin Claudia Michelsen spricht im Interview über ihre Figur, Moral in Krimis und ihre kommenden Projekte.
Stefan Fink ist Leiter einer Apotheke in Weimar 
und Mitglied des Geschäftsführenden Vorstands des Deutschen 
Apothekerverbands.
Weitere Themen aus dem Magazin

Haarausfall – was hilft?

Stefan Fink ist Fachmann für das Thema Haarausfall. In der Arzt-Kolumne gibt der Apotheker Tipps für eine Behandlung.
Michael Kaeshammer ist ab Mitte Mai auf Deutschland-Tournee.
Weitere Themen aus dem Magazin

Michael Kaeshammer: „Wenn man nichts zu sagen hat, kann man nichts Echtes kreieren“

Michael Kaeshammer füllt in Nordamerika große Säle und hat im kanadischen TV sogar seine eigene Kochshow namens „Kaeshammer‘s Kitchen“. Seine Musik, natürlich vom Jazz beeinflusst, vereint Pop, Blues und Rock’n‘Roll - und überzeugt nicht zuletzt durch Kaeshammers einzigartigen und mitreißenden „Crossover Style“. Mit seinem neuen Album „Turn It Up“ möchte der gebürtige Offenburger, der in jungen Jahren ausgewandert ist, auch in Deutschland den Durchbruch schaffen. prisma hat mit dem Musiker gesprochen.