Mein Freund, das Ekel
09.05.2019 • 20:15 - 21:45 Uhr
TV-Film, TV-Komödie
Lesermeinung
Olaf Hintz (Dieter Hallervorden) ist ein rollstuhlfahrendes Ekel und ein Misanthrop. Er tyrannisiert jeden - vor allem seine Schwester Elfie, die mit Hintz seit dem Tod von dessen Ehefrau zusammenlebt.
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Hintz (Dieter Hallervorden) testet Trixie (Alwara Höfels) und überführt sie einer Lüge.
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Hintz (Dieter Hallervorden) hat sich dazu überreden lassen, Trixie (Alwara Höfels) lesen und schreiben beizubringen.
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Nachdem Hintz (Dieter Hallervorden, M.) die Türschlösser ausgewechselt hat, schaffen es Trixie (Alwara Höfels, r.) und ihr Sohn Sean (Lior Kudrjawizki, l.) mit einer List und mithilfe der Polizei wieder in die Wohnung.
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Hintz (Dieter Hallervorden, M.) ist überrumpelt von Trixies (Alwara Höfels, 2.v.l.) Einzug in seine Wohnung. Noch schlimmer sind für ihn ihre drei Kinder Afia (Latisha Kohrs, l.), Sean (Lior Kudrjawizki, 2.v.r.) und Murat (Julius Gabriel Göze, r.).
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Elfie (Ursela Monn) erklärt ihrem Bruder Hintz (Dieter Hallervorden), dass sie online nach einer Haushaltshilfe für ihn gesucht hat, und dass diese Person noch dazu bei ihm einziehen wird.
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Hintz (Dieter Hallervorden) will Trixie (Alwara Höfels) und deren Kinder nicht in die Wohnung lassen - auch der Versuch, ihn mit Kuchen zu bestechen, bringt nichts.
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Hintz (Dieter Hallervorden, l.) wäre beinahe angefahren worden und streitet sich mit dem Autofahrer (Axel Stein, r.).
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Um Murat (Julius Gabriel Göze, l.) für seine Hausaufgaben zu motivieren, erlaubt Hintz (Dieter Hallervorden, r.) es ihm, auf seinem Flügel zu spielen.
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Hintz (Dieter Hallervorden) beim schlecht gelaunten Einkauf seines geliebten Kirschstreusels.
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Trixie (Alwara Höfels) bringt Hintz (Dieter Hallervorden) sein Fru?hstu?ck.  Eine Geste, die er nicht zu schätzen weiß.
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Hintz (Dieter Hallervorden) hat sich hinter seiner Wohnungstür verbarrikadiert um zu verhindern, dass Trixie (Alwara Höfels) mit ihren Kinder in die Wohnung kommt.
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Hintz (Dieter Hallervorden) hat gerade die Rechtschreibung in einem Graffiti korrigiert.
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Hintz (Dieter Hallervorden) liest Murat (Julius Gabriel Göze, r.) die Leviten.
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Produktionsland
Deutschland
Produktionsdatum
2019
TV-Film, TV-Komödie

Hallervorden macht den Griesgram

Von Wilfried Geldner

Miete gegen Hilfe im Haushalt: Eine alleinerziehende Mutter (Alwara Höfels) zieht in dieser ZDF-Komödie mit drei Kindern bei einem alten Griesgram (Dieter Hallervorden) ein. Das geht nicht wirklich gut.

Die Besetzung der Komödie "Mein Freund, das Ekel" könnte nicht besser sein, sie ist schlichtweg großartig: Dieter Hallervorden bekommt als pensionierter Gymnasiallehrer (Griechisch und Latein!) von seiner Schwester, die ihn bisher betreut hat und nun verlässt, ungefragt eine neue Untermieterin samt Kindern aufgebrummt. Alwara Höfels als allein erziehende Mutter überfällt den alten Herrn, der sich zunächst mal hinter der Wohnungstüre verschanzt, mit unwiderstehlichem Glücksgefühl. "Hi, ich bin die Trixie, wa" meldet sich die neue Haushaltspflege bei dem alten Herrn, der im Rollstuhl sitzt und sich gerne als wahres Ekel geriert.

Bombenbesetzung also, auch der Dialog hat Witz. "Kann ich noch was für Sie tun", fragt die allein erziehende Trixie, die nicht nur Olafs Haushaltshilfe ist, sondern daneben noch eine Handvoll weiterer Jobs zum Überleben am Halse hat. Olaf aber antwortet kurz und trocken: "Mich in Ruhe lassen!"

Ganz böse kann man auf den alten Herrn allerdings nicht sein, zumal man ja weiß: Hinter einer harten Schale sitzt auch gern ein weicher Kern. Trixie und ihre drei Gören aber hätte Besseres verdient, als ständig gemaßregelt zu werden: Die Musik nicht so laut! Das Klavier bitte "nie mehr" anfassen, und – das vor allem – bitte nicht immer den falschen Konjunktiv! Schwerhörig ist der Alte auch nicht. Ihm gegenüber die Silben in Überlautstärke zu zerdehnen ("hel – fen"), geht gar nicht. "Wie reden Sie mit mir? Ich bin doch kein Kleinkind", wütet Olaf dann.

Wenn Hallervorden hinter seiner Brille hervorlugt und die Schnute verzieht, ist er fast wieder beim guten alten "Didi" angelangt, den er doch zuletzt mit Spielfilmen wie "Sein letztes Rennen" und "Honig im Kopf" hinter sich gelassen hat. Dass es dann doch nicht ganz so kommt, verdankt Olaf weniger dem Gutmenschen in sich, als seinem unwiderstehlichen weiblichen Widerpart Alwara Höfels. Ihre Dankbarkeit als Sozialfall kennt im Film keine Grenzen. "So schön haben wir es noch nie gehabt", sagt sie dann, und man fühlt sich als Zuschauer in die Zeiten Gerhart Hauptmanns und seiner Not leidenden Weber zurückversetzt.

Trixie, das hat der Drehbuchautor und Regisseur Marco Petry seiner Heldin nun auch noch mitgegeben, kann weder schreiben noch lesen. Eine Lehre hat sie abgebrochen und sich irgendwie durch die Schule gemogelt. Klar, da ist sie nun genau am richtigen Ort bei dem alten Herrn.

Olaf, das Ekel, entpuppt sich ohnehin als wahrer Pestalozzi, so gestreng wie mitleidvoll greift er ins Leben der fürsorglichen Mutter und ihrer drei Kinder ein. Murat, der Schwierigste der drei (Julius Gabriel Göze), wird endlich wieder ordentlich zur Schule gehen und sich zudem des Haschisch-Handels entziehen. Auch wird künftig nicht mehr das Haussilber geklaut. Mutter Trixie – das auch noch – wird wohl eine Bäckerlehre beginnen, statt – wie auch schon beabsichtigt – auf den Strich zu gehen.

Ja, so geht's zu unter den Dächern von Berlin. Und wenn sie nicht gestorben sind, wa, so leben sie noch heute! Der Olaf und die Trixie mit ihren drei Kindern, die sie weiterhin wie eine Löwin verteidigen wird. – Auch wenn dieses Sozialmärchen mit zunehmender Dauer ein wenig ins Stocken gerät: Ihren schönen Charme behält die berlinische Komödie Dank der von Regisseur Petry gut geführten Darsteller bis zuletzt.


Quelle: teleschau – der Mediendienst

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