Mord in Wien - Der letzte Bissen
24.04.2025 • 20:15 - 21:45 Uhr
Fernsehfilm, Kriminalfilm
Lesermeinung
Der Doppelmord an zwei Staatsbeamten führt ein ungleiches Ermittlerduo zusammen: den adeligen Oberstleutnant Carl-Albrecht Nassau (August Wittgenstein) und die Majorin Franziska Malzer (Caroline Frank). Beide haben den Ruf, zu den Besten zu gehören.
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Die etwas schrullig-verrückte Gerichtsmedizinerin Rauch-Wollinger (Suzanne von Borsody) greift schon mal zu ungewöhnlichen Methoden, um unliebsame Gäste wie Richard Krammer (Michael Steinocher) vom Verfassungsschutz loszuwerden. In Wahrheit dosiert sie mit ihrer Spritze die perfekte Menge Milch für ihren Kaffee.
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Oberleutnant Carl-Albrecht Nassaus Vater Carl-Otto (Dietrich Hollinderbäumer) ist mit der Berufswahl seines Sohnes nicht einverstanden. Adel verpflichtet schließlich. Nach einem von vielen Disputen legte der Junior dereinst sogar seinen Namen ab und nahm den Geburtsnamen seiner Mutter an.
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Majorin Franziska Malzer (Caroline Frank, rechts) lebt mit ihrer Schwester Ingeborg (Maria Fliri, links) und ihrer Enkelin Mia (Ella Schwarz) zusammen. Deren Mutter, Franziskas Tochter, starb bei einem Unfall.
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Die IT-Spezialistin der Polizei, Judith Zimmel (Maya Unger, links), überrascht Majorin  Franziska Malzer (Caroline Frank) mit ihrem Können am Schießstand.
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Alexander Fischer (Anton Pampushnyy, rechts) und sein Bruder Nikolaus (Lenn Kudrjawizki) - die Namen legten sich die Brüder aus Russland erst später zu - haben jede Menge Dreck am Stecken.
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Der Kaiserurgroßneffe oder Kaiserenkel - so genau nimmt es sein Umfeld nicht - Oberstleutnant Nassau (August Wittgenstein) und Majorin Malzer (Caroline Frank) versuchen herauszufinden, was in und vor der Jagdhütte im Wienerwald passiert ist.
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Der Mord an zwei Staatsbeamten (Xaver Hutter, links, und Daniel Keberle, liegend) ruft Innenministerin Kerber (Edita Malovcic, dritte von rechts) und Polizeichef Pascher (Daniel Langbein, dritter von links) auf den Plan. Oberstleutnant Nassau (August Wittgenstein, zweiter von links) und Majorin Malzer (Caroline Frank, rechts) sollen den Fall lösen.
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Majorin Franziska Malzer (Caroline Frank, links) möchte von Innenministerin Kerber (Edita Malovčić) und dem Polizeipräsidenten Fiala (Paul Matić) wissen, warum ausgerechnet sie für den Fall ausgewählt wurde, schließlich sei sie von der "Inneren".
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Originaltitel
Mord in Wien - Der letzte Bissen
Produktionsland
D, A
Produktionsdatum
2024
Altersfreigabe
12+
Fernsehfilm, Kriminalfilm

Der Kaiserenkel und die Schmerzbefreite

Von Susanne Bald

Oberstleutnant Nassau (August Wittgenstein) und Majorin Malzer (Caroline Frank) sollen einen hochbrisanten Doppelmord lösen. Die Innenministerin möchte für die Ermittlungen nur die Besten. Das sind die beiden – aber eben auch ziemlich verschieden. Gelungener Start der möglichen neuen Reihe unter dem schlichten Titel "Mord in Wien".

Die ARD ist wirklich fleißig, was das Nachproduzieren neuer Filme für den "DonnerstagsKrimi im Ersten" betrifft. Zwar wird "Mord in Wien – Der letzte Bissen", eine Koproduktion mit dem ORF, nicht explizit als Auftakt einer neuen Reihe angekündigt, doch vermutlich wartet man auch hier erst einmal die Resonanz ab. Es wäre auf jeden Fall ein willkommener Neuzugang. Wegen des Drehortes natürlich. Vor allem aber wegen des ungleichen Ermittlerduos.

Ungleiches Ermittlerduo? Ja, längst Standard im Fernsehkrimi. Ein Ermittler aus Adelskreisen aber erinnert eher an britische Serien wie "Inspector Lynley" oder "Dempsey & Makepeace". Hier ist Oberstleutnant Carl-Albrecht Nassau (August Wittgenstein) der Adelsspross, mal als "Kaiserenkel", mal als "Ur-Ur-Großneffe des Kaisers" betitelt. Ihm ist's egal, er will mit dem "Kaschperlverein", wie Kollegin Franziska Malzer (Frank) seine Kreise nennt, möglichst wenig zu tun haben. Verbergen kann er seine Herkunft aber nicht.

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Mordgeschichten aus dem Wienerwald

Nassau gilt als Spezialist für unlösbare Fälle. Malzer ist Majorin der "Inneren" und hat den Ruf, "schmerzbefreit" zu sein. Immerhin habe sie einen Polizisten, ihren eigenen Ehemann noch dazu, verhaftet. "Sehr beeindruckend, deshalb wollte ich Sie", erklärt ihr Innenministerin Kerber (Edita Malovčić). Sie betraut Nassau und Malzer mit den Ermittlungen in einem brisanten Doppelmord vor einer Jagdhütte im Wienerwald.

Die Opfer: Robert Ehrlacher (Daniel Keberle), Chef einer Sondereinheit für organisierte Kriminalität, und Peter März (Xaver Hutter), hoher Beamter beim Verfassungsschutz. In beider Mündern stecken Zweige: "Der letzte Bissen, damit ehrt ein Jäger sein erlegtes Wild", weiß Nassau. Logisch, mit der Jagd kennt sich der Adel ja aus.

Nicht nur die teure Jagdausrüstung der Opfer führt zu der Frage: Woher hatten die beiden so viel Geld? Als Nassau und Malzer in Ehrlachers Wohnung von einem Mann, Georg Landauer, attackiert werden, erschießt Nassau ihn in Notwehr. Drei Leichen in 24 Stunden – und alle drei tragen die gleiche Tätowierung, wie die seltsame Gerichtsmedizinerin (Suzanne von Borsody) verrät – "Ostmafia-Symbole", erkennt Alleswisser Nassau sogleich.

Zwei Russen namens Fischer und die "Operation Ganymed"

Die Spur führt zu den russischen Brüdern Alexander "das Hirn" (Anton Pampushnyy) und Nikolaus "die Faust" Fischer (Lenn Kudrjawizki), für die Landauer arbeitete. Sie behaupten, weder die Ermordeten zu kennen noch von Landauers Vergangenheit gewusst zu haben. Früher waren sie Unterweltkönige in Hamburg, seit zehn Jahren leben sie in Wien, ohne polizeilich aktenkundig zu werden. Wird da etwas vertuscht?

Dann stoßen die Ermittler auf die "Operation Ganymed": Mit einem Schlag gegen das organisierte Verbrechen in Ostösterreich wurden vor elf Jahren "sämtliche illegalen Geschäftsfelder" ausgeräumt, berichtet Malzer Nassau, allerdings mit einer "Nebenwirkung" – "Ganymed hat Leuten wie den Fischers die florierenden Geschäfte in Wien herrenlos vor die Nase serviert?" – "Bingo!"

Doch nicht nur die Fischers machen sich verdächtig, sondern auch René Horvath vom Verfassungsschutz, Chef des toten Robert Ehrlacher. Er will den Fall für sich und wirkt extrem nervös. Warum? Und weshalb war sein Mitarbeiter Krammer (Michael Steinocher) schon vor den Ermittlern in der Gerichtsmedizin? Werden sie etwa abgehört? So langsam kommt Tempo in den Fall ...

Diese Ermittler sind echte Menschen

Wie das so ist mit potenziell neuen Reihen, muss auch bei "Mord in Wien – Der letzte Bissen" natürlich erst einmal das Personal etabliert werden. Dafür nehmen sich Drehbuchautor Horst-Günther Fiedler und Regisseurin Sabine Derflinger viel Zeit. Zum Glück. Es ist ein großes Vergnügen, Nassau und Malzer bei ihrem Spiel mit den Vorurteilen zuzusehen, was auch den Darstellern August Wittgenstein und Caroline Frank sichtlich Spaß bereitete: "Ich liebe es, wie sich beide gegenseitig sofort analysieren und damit völlig falsch liegen", bestätigt Frank.

Auch über die privaten Dramen des Duos erfährt man bereits so einiges. Dem zwischen Carl-Albrecht und seinem Vater Carl-Otto (Dietrich Hollinderbäumer) etwa, der die Berufswahl seines Sohnes heftigst missbilligt. Adel verpflichtet schließlich. Malzer wiederum, im Film für den typischen Wiener Grant zuständig, trägt eine tiefe Traurigkeit in sich, die gelegentlich hinter ihrer abgeklärten Fassade durchblitzt. Dank ihrer Schwester und ihrer Enkelin Mia erfahren Nassau und die Zuschauerinnen und Zuschauer nach und nach den bewegenden Hintergrund. Ihre Geschichten machen die Ermittler zu Menschen – und ziemlich sympathisch.

"Mord in Wien – Der letzte Bissen" – Do. 24.04. – ARD: 20.15 Uhr


Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH

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