Müssen müssen - jung und inkontinent
12.09.2025 • 13:00 - 13:30 Uhr
Info, Gesellschaft + Soziales
Lesermeinung
Zum ersten Mal spürt Birgit (40) ihre Reizblase auf einer Reise: "So einen plötzlichen Drang habe ich vorher noch nicht erlebt – ich konnte nur noch in die Knie gehen."
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Birgit (40)  ist es wichtig offen über ihre Blasenprobleme zu sprechen – sie möchte das Thema aus der Tabuzone zu holen und anderen Betroffenen Mut machen.
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Seit über zehn Jahren hat Birgit (40) eine Reizblase mit Dranginkontinenz.
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Mittlerweile hat sich Birgit (40) mit ihrer Reizblase arrangiert – sie weiß, was ihr hilft und möchte anderen Betroffenen Mut machen, sich Hilfe zu holen.
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Originaltitel
Müssen müssen - jung und inkontinent
Produktionsland
D
Produktionsdatum
2025
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Müssen müssen - jung und inkontinent

Was tun, wenn die Blase nicht kontrollierbar ist? Wenn eine Toilette immer in der Nähe sein muss? Leonie lebt mit einer künstlichen Blase, Birgit mit einer Reizblase mit Dranginkontinenz. Sie sind zwei von etwa 10 Millionen Menschen, die in Deutschland von Harninkontinenz betroffen sind. Inkontinenz gilt als Krankheit der Älteren - doch das stimmt nicht. Auch junge Menschen sind betroffen, viele leiden still, weil sie sich schämen. Sie haben Angst, ausgelacht oder stigmatisiert zu werden. Leonie (26) hört während ihrer Schulzeit oft Beleidigungen. "Und wenn man das ständig hört, dann fängt man an, das zu glauben, gerade als so junger Mensch war das nicht leicht." Leonie hat eine Grunderkrankung - Lumbosakrale Agenesie. Das ist eine Fehlbildung, die im unteren Rückenbereich liegt und Blase, Darm, Füße, Rücken und Beine beeinträchtigt. Dadurch war sie schon immer inkontinent. Heute hat sie eine künstliche Blase, die durch einen Katheter im Bauchnabel entleert wird und kämpft sich durch einen Alltag, der unberechenbar ist. Doch sie lässt sich davon nicht entmutigen und verfolgt ihre Ziele: In den letzten Zügen ihrer Ausbildung zur Erzieherin startet sie zusammen mit ihrem Freund in einen neuen Lebensabschnitt - der Umzug in die erste gemeinsame Wohnung steht an. Birgit(40) trifft es plötzlich - mitten auf einer USA-Reise mit Mitte 20, beginnt ihre Dranginkontinenz. Was folgt, ist viel Unsicherheit - es geht von Praxis zu Praxis. Anfangs igelt sie sich ein, bindet sich immer eine Jacke um die Hüfte - für alle Fälle. "Ich habe mir selbst auch anfangs gar nicht eingestehen wollen, dass ich da ein Problem habe - das ganze Thema ist so schambehaftet." Doch sie lernt - allein sein hilft nicht. Heute nennt sie sich Pinkelbelle, postet über ihre Erfahrungen auf Social Media und wird zur Mutmacherin für viele, die sich nicht trauen, offen über ihre Probleme zu sprechen. Birgit und Leonie verbindet der Wunsch, dass mehr gesprochen wird über Inkontinenz und sich Betroffene trauen Hilfe zu holen und sich auszutauschen. Experten gehen davon aus, dass es bei Inkontinenz eine hohe Dunkelziffer gibt. Leonie und Birgit wollen Mut machen: "37°Leben" begleitet zwei Frauen, die ihre Geschichte teilen - ehrlich und stark. Wie verändert sich das Leben, wenn der eigene Körper Grenzen setzt? Und wie geht man mit einem Tabu um, das eigentlich keines mehr sein sollte?

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