Nur mit Dir zusammen
25.01.2020 • 20:15 - 21:45 Uhr
Fernsehfilm, Drama
Lesermeinung
Juli (Vanessa Mai) möchte im Krankenhaus nicht erkannt werden.
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Juli (Vanessa Mai, re.) verheimlicht ihrer Managerin Tine (Elena Uhlig) ihre Krankheit.
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Die aufstrebende Sängerin Juli (Vanessa Mai, Mitte) will durchstarten.
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Die aufstrebende Sängerin Juli (Vanessa Mai) steht kurz vor dem Sprung nach ganz oben.
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Originaltitel
Nur mit Dir zusammen
Produktionsland
D
Produktionsdatum
2020
Fernsehfilm, Drama

Schauspieldebüt für Vanessa Mai

Von Eric Leimann

Dieses Vater-Tochter-Drama wurde Schlagerprinzessin Vanessa Mai auf den durchtrainierten Leib geschneidert. "Tatort"-Kommissar und Hobby-Musiker Axel Prahl gibt darin ihren Senior. Natürlich spielt das Ganze im Musikbusiness – und ist besser als gedacht.

Nicht jeder Genre-fremde Star ist zum Schauspieler geboren. Manchmal geht es sogar ziemlich in die Hose, wenn Sänger, Sportler und Co. sich denken: "Mensch, mal so einen Film zu drehen, mit mir in der Hauptrolle, das stelle ich mir irgendwie ziemlich spannend vor." Man erinnert sich – oder auch nicht – an das Katarina Witt-Vehikel "Der Feind in meinem Leben", das 2013 bei SAT.1 lief. In dem Stalker-Thriller sollte die ehemalige Weltklasse-Eiskunstläuferin sich selbst spielen (sie wurde laut Drehbuch von einem Fan bedroht), was der ansonsten ja recht kommunikativen Sächsin doch ziemlich hölzern geriet. Vanessa Mai, einem der hellsten Sterne am deutschen Schlagerfirmament, schrieb Drehbuchautorin Judith Westermann ("Fischer sucht Frau") nun im Auftrag des Ersten ebenfalls eine Geschichte , in der sie sich weitgehend selbst spielen darf: eine junge, authentische Pop-Queen in der Maschinerie des Musikbusiness, die unter diesem Druck leidet.

Doch damit nicht genug des Dramas: Wegen einer geheim gehaltenen Nierenerkrankung von Sängerin Juli (Mai) steht deren erste große Tour durch große Hallen auf dem Spiel. Der Star benötigt schnell eine Spenderniere, die nur ihr einziger, noch lebender enger Verwandter liefern kann: Vater Wim (Axel Prahl), zu dem Juli seit der Kindheit keinen Kontakt mehr hat. Damals hatte der 80er-Jahre-Kultrockstar seine Familie verlassen. Ebenso blöd ist, dass Juli gerade durch einen Song in aller Munde ist, den sie ihrem "toten Vater" gewidmet hat. Heimlich wird dennoch Kontakt zum zurückgezogen in seiner Villa lebenden Wim aufgenommen. Der verlangt als Gegenleistung für die Organspende, dass ihn seine Tochter durch Besuche bei ihm näher kennenlernt.

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Julis gutaussehender (!) Doktor Mateusz (Ferdinand Seebacher) befürwortet diesen Plan. Werden sich Vater und Tochter näherkommen und ihren Konflikt lösen? Wie bekommt man Managerin Tine (Elena Uhlig) dazu, endlich die privaten Bedürfnisse ihres Schützlings zu respektieren? Und werden Axel Prahl und Vanessa Mai gemeinsam singen?

Sanfte Seitenhiebe aufs Musikbusiness

Mit sanften Seitenhieben auf das Pop-Business, mit ein paar Songs, Romantik und einer gar nicht so übel spielenden Vanessa Mai läuft dieses Vater-Tochter-Drama zielsicher auf eine Auflösung zu, die der ein oder andere Romantic-Film-Kenner bereits zu Anfang ahnen wird. Fast schon so, als hätte es ein mogulhafter PR-Stratege im Hintergrund geplant, "outete" sich auch Vanessa Mai selbst im Herbst als Burnout-Kandidatin, weil sie im Druck des Business sich selbst zu verlieren drohte.

Kurze Zeit später spielt sie nun eine Sängerin, der vom Management einiges an verkaufsfördernden Falschheiten in die offizielle Biografie geschrieben wird. So muss Juli mit einem Schlager-Posterboy eine Liebesbeziehung offiziell am Leben erhalten, obwohl man sich schon längst getrennt hat. Doch andererseits ist alles nicht so schlimm: Diese Juli liebt Musik und will ihren Traum natürlich weiter leben.

Trotz ziemlich viel Klischee fällt positiv auf: Vanessa Mai spielt ihr Drama angenehm zurückhaltend bis verstockt. Die schlechte Laune, die ihr das Misstrauen dem Vater gegenüber sowie ihre gesundheitliche Lebenskrise bereiten, kommen erstaunlich geerdet und authentisch im Film rüber. Und Axel Prahl? Für den 59-Jährigen ist die Rolle natürlich ein Heimspiel. Als auf dem Millionärs-Altenteil abhängender, grüne Smoothies trinkender Kultrocker, darf er ein wenig auf der geliebten Gitarre herumklampfen und mit dem Schlagertöchterchen eins, zwei Lieder singen. Wer Prahl, der früher selbst unbedingt Musiker werden wollte, ein wenig kennt, weiß, dass er Rollen mit Musikauftritten kaum ablehnen kann.

Musste er auch nicht! "Nur mit dir zusammen" gehört einerseits in jene Kategorie "leichte Unterhaltung", die der Zuschauer schnell wieder vergessen hat. Für das Das romantische Drama von Stefan Bühling, der auch die bezaubernde VOX-Serie "Das Wichtigste im Leben" auf dem Regiestuhl verantwortete, müssen sich weder die ARD noch Schlagerstar Vanessa Mai schämen. Sich selbst zu spielen, kann manchmal auch funktionieren.

Nur mit dir zusammen – Sa. 25.01. – ARD: 20.15 Uhr


Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH

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