In "Ostfriesenfeuer", einem neuen Krimi der losen Reihe, kommt Ermittlerin Ann Kathrin Klaasen endlich unter die Haube – und gleich danach zu ihrem achten Fall: Ein Serienmörder treibt sein Unwesen in Norden. Eigentlich nichts Neues für die Kommissarin – oder doch?
Im pittoresken Norder Teemuseum wird "Ja" gesagt, dann nimmt das Brautpaar die Gäste mit an den Strand zur Hochzeitsfeier rund um ein gigantisches Osterfeuer. Am nächsten Morgen ist der Zauber allerdings verflogen: In der Asche wird eine verkohlte Leiche gefunden.
Die ermittelnden Kommissare sind zufällig die frisch getrauten Eheleute: Ann Kathrin Klaasen (Picco von Groote) und Frank Weller (Christian Erdmann). Also müssen die Flitterwochen warten, jetzt wird ermittelt. "Ostfriesenfeuer" lautet der Titel des achten Teils der Romanverfilmungen von Klaus-Peter Wolf. Marcus O. Rosenmüller führte Regie.
Dass Klaasen und Weller wieder einmal einem Serientäter hinterherjagen, wird schnell klar: Das nächste Opfer liegt in einer Kinderhüpfburg am Strand. Die Frau hatte ein Hausmädchen beschäftigt, das kurz zuvor durch Drogenmissbrauch ums Leben gekommen war, wie Klaasens Sohn Eike (Laurdis Schürmann) zu berichten weiß, der die 19-Jährige gekannt hatte. Auch zu dem Toten aus dem Osterfeuer gibt es eine Verbindung. Könnte das der Schlüssel sein? Und warum wird die Mutter des toten Mädchens immer wieder vor dem Haus des Opfers aus der Hüpfburg gesehen? Klaasen und Weller hoffen auf eine schnelle Aufklärung und lassen ihre Fahrräder gleich auf dem Dach des Autos, mit dem sie von einer Befragung zur nächsten fahren. Doch sie bekommen es auch diesmal mit den Abgründen der menschlichen Seele zu tun, die sie nicht nur als Kommissare bis an die Grenze des Erträglichen fordern.
2017 begann das ZDF mit den TV-Verfilmungen der Krimireihe. Wie seine Vorgänger ist "Ostfriesenfeuer" fesselnde Unterhaltung mit reichlich norddeutschem Lokalkolorit und viel Raum für die Figuren. Dabei darf auch Chaos-Cop Rupert (Barnaby Metschurat) nicht fehlen, der die Ermittlungen mit großem Ego und überschaubaren Fähigkeiten wie üblich erschwert. Die nach Christiane Paul und Julia Jentsch dritte Klaasen-Darstellerin Picco von Groote bekommt mehr zu tun als sonst: Die Story (Buch: Marija Erceg) enthält einige besonders emotionale Szenen für sie, die sie glaubwürdig umzusetzen weiß.
Mit Ann Kathrin Klaasen hat Autor Klaus-Peter Wolf nicht nur seiner Frau, sondern auch sich selbst ein Denkmal gesetzt: Wie er ist seine Kommissarin aus dem Ruhrpott, wo beide dieselbe Schule besuchten, an die Nordsee gezogen. In Norden lebt sie sogar in derselben Straße wie er. Sie teilen Hobbys und Angewohnheiten, etwa den gelegentlichen Smalltalk mit Gegenständen. Viele Figuren aus den Romanvorlagen gibt es in der Realität, sogar unter ihrem eigenen Namen, ebenso Straßen, Cafés und andere markante Orte: ein Fest für Fans, die sich gern auf Spurensuche begeben. Sie dürfen sich schon jetzt auf die Fortsetzung der Reihe freuen: Gerade wurde ein weiterer Teil mit Picco von Groote abgedreht, der in der zweiten Jahreshälfte zu sehen sein soll.
Ostfriesenfeuer – Sa. 27.05. – ZDF: 20.15 Uhr