PUSH
10.03.2024 • 20:15 - 21:00 Uhr
Serie, Dramaserie
Lesermeinung
Können sich aufeinander verlassen: die Beleghebammen Anna(Anna Schudt, links), Nalan (Mariam Hage, Mitte) und Hebammenstudentin Greta (Lydia Lehmann)
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Die Hebammenstudentin Greta (Lydia Lehmann, Mitte) erlebt gleich an ihrem ersten Tag volle Action im Kreißsaal mit Hebamme Anna (Anna Schudt, links) und Dr. Mohn (Katia Fellin).
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Das Wunder des Lebens: Die oft so unnahbare Dr. Charlotte Mohn (Katia Fellin) hat gerade per Kaiserschnitt ein Baby auf die Welt geholt.
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"Warum redet eigentlich niemand davon, wie krass das ist, was ihr da so anstellt?": Der frisch gebackene Vater Mustafah (Eugene Boateng) ist voller Bewunderung für seine Partnerin Lea (Malaya Stern Takeda).
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Wochenbett-Stress: Sofia (Marleen Lohse) und ihr Partner Oliver (Matthias Weidenhöfer) hatten einen festen Plan für die erste Zeit nach der Geburt. Doch nun droht ihr Leben mit Säugling im Chaos zu versinken.
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Hebamme Nalan (Mariam Hage) und ihr Partner David (Hassan Akkouch) spielen mit seiner Nichte Stella (Maila Arndt). Das Paar versucht bereits seit zwei Jahren, selbst ein Kind zu bekommen.
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Originaltitel
Push
Produktionsland
D
Produktionsdatum
2024
Serie, Dramaserie

Zwischen Glück und Frust

Von Susanne Bald

Der Beruf der Hebamme könnte der schönste der Welt sein. Wären da nicht die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen und der zunehmende Druck. Die Serie "PUSH" erzählt lebensnah vom Alltag dreier Geburtshelferinnen im Ausnahmezustand, großartig besetzt mit Anna Schudt, Mariam Hage und Lydia Lehmann.

Der neue ZDFneoriginal-Sechsteiler "PUSH" folgt dem Alltag der gestandenen Geburtshelferinnen Anna (Anna Schudt) und Nalan (Mariam Hage) sowie der jungen Hebammenschülerin Greta (Lydia Lehmann). Unter hohem Tempo und Dauerstress bewegen sie sich zwischen vorzeitig einsetzenden Wehen, Babys in Beckenendlage und durchdrehenden Eltern. Nicht immer läuft alles glatt, Glück und Leid, Freude und Frust liegen oft nah beieinander auf der Geburtsstation. "Warum redet eigentlich niemand davon, wie krass das ist, was ihr da so anstellt?", staunt ein werdender Vater über seine in den Wehen liegende Partnerin – und könnte ebenso gut die Hebammen meinen und ihre alltägliche Arbeit im Ausnahmezustand.

Hebammen stehen Frauen nicht nur während der Geburt bei, sondern betreuen Mutter und Kind im besten Fall auch während der Wochenbettphase in den ersten sechs bis acht Wochen nach der Geburt. Lange Arbeitszeiten, Sparmaßnahmen und der wirtschaftliche Druck machen ihren Beruf nicht unbedingt attraktiv. Das mache man nur mit, "wenn man an das glaubt, was man hier tut", erklärt die Gynäkologin Dr. Keller (Idil Üner) ihrem Gegenüber, als sie zu einer Klage gegen das Krankenhaus und Anna und Nalan befragt wird.

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Spagat zwischen bestmöglicher Behandlung und wirtschaftlichem Druck

Bei einem vor wenigen Monaten entbundenen Baby wurde ein Hirnschaden festgestellt, die Eltern unterstellen einen Behandlungsfehler während der Geburt. Anna hatte sie in Vertretung für die erkrankte Nalan durchgeführt, welche Mutter und Baby aber vor und nach der Entbindung betreute. Die Klage gegen sie zieht den schockierten Kolleginnen und Freundinnen den Boden unter den Füßen weg. Der Behauptung, dass Anna womöglich nur deswegen einen Kaiserschnitt durchgeführt habe, weil er für die Klinik lukrativer sei, entgegnet Dr. Keller mit einer beeindruckenden Abrechnung mit dem aktuellen Zustand wohl vieler deutscher Geburtsstationen und ihrer Angestellten. Es ist einer der eindringlichsten unter vielen großen Momenten der Serie: Natürlich bringe eine Sectio der Klinik mehr dringend benötigtes Geld. "Dieser Spagat zwischen der bestmöglichen Behandlung und dem wirtschaftlichen Druck kann einen wahnsinnig machen." Und doch handle man stets im Sinne der Patienten. Der Vorwurf, man sei auf seinen eigenen Vorteil aus, sei daher "wie ein Schlag ins Gesicht", besonders für die Beleghebammen, die über Monate ein Vertrauensverhältnis zu den Frauen aufbauen.

Doch nicht nur der berufliche Stress nagt an den Protagonistinnen der Serie, ihre privaten Probleme strapazieren ihre Belastbarkeit zusätzlich: Annas Ehe liegt in Scherben, Nalan versucht seit zwei Jahren, schwanger zu werden und leidet unter ihrem unerfüllten Kinderwunsch. Dr. Keller wiederum verheimlicht ihre Krebserkrankung und Chemotherapie, während Hebammenschülerin Greta sich in ihren ersten Tagen auf der Geburtsstation zwischen Faszination und Schock zurechtzufinden versucht.

"PUSH", ein Projekt der Allianz New8 aus acht europäischen öffentlich-rechtlichen Anstalten ist ein echtes Programmhighlight. "Von Beginn an war es unser aller Mission, den oftmals romantisierenden Krankenhausserien etwas Echtes gegenüberzustellen", verraten die Produzenten Jochen Cremer und Producerin Marie-Therese Dalke. Das ist dank der lebensnahen, authentischen, teils drastischen Darstellung der Geschehnisse im Kreißsaal und der äußeren Umstände des Hebammenberufs eindrucksvoll gelungen. Der Showrunnerin und Autorin der Serie Luisa Hardenberg stand beim Entstehungsprozess die Geburtshelferin Christiane Hammerl beratend zur Seite, die hofft, dass die Arbeit der Hebammen durch die Serie "eine größere Aufmerksamkeit und Wertschätzung" erhalten möge. Die Chancen dafür stehen ziemlich gut, nicht zuletzt auch dank des perfekt ausgewählten Casts, der von der wie immer tollen Anna Schudt angeführt wird, sowie renommierter Gaststars wie Marleen Lohse und Stefanie Reinsperger.

"PUSH" – So. 10.03. – ZDFneo: 20.15 Uhr


Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH

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