Sehen statt Hören
15.08.2025 • 11:40 - 12:10 Uhr
Info, Infomagazin
Lesermeinung
Logo "Sehen statt Hören"
Vergrößern
Sehen statt Hören - Logo.
Vergrößern
Logo "Sehen statt Hören".
Vergrößern
Originaltitel
Sehen statt Hören
Produktionsland
D
Produktionsdatum
2025
Info, Infomagazin

Sehen statt Hören

Auf der Bühne der Münchner Kammerspiele sind sie taub, hörend, mit kognitiven Beeinträchtigungen und Trisomie. Die Unterschiede sind klar - das gemeinsame Ziel auch: Ein Stück erarbeiten Sie erarbeiten auf Augenhöhe ein Theaterstück, das die unterschiedlichsten Sprachebenen bedient: Lautsprache, Gebärdensprache, Deaf Performance, Visual Sign, Mittelhochdeutsch. Im Theaterraum geht es - wieder einmal - darum, einen Klassiker auf jene Bretter zu bringen, die vielen Menschen die Welt bedeuten. "Tristan und Isolde" - Ein Klassiker über Liebe und Leiden, vor allem fürs Musiktheater, genauer für die Oper. Denn Richard Wagner schrieb aus dem mittelalterlichen Sagenstoff eines seiner berühmtesten Musikdramen. Nun versammelt aber in den Münchner Kammerspielen die Regisseurin Nele Jahnke durchaus keine Opernsängerinnen und Opernsänger um sich. Richard Wagner soll anklingen - sichtbar anklingen: durch DeafPerformance! Ein wenig Gesang darf auch sein. Basis ist aber weniger die Sageninterpretation Wagners als der Versroman von Gottfried von Straßburg. Die Originalgeschichte schlägt eine Richtung vor - ohne den Weg zu zitieren. Ob das Liebespaar auch in den Kammerspielen so dramatisch sterben muss - oder gar noch dem Tod von der Schippe springen kann? Die Regisseurin ist nach den ersten gemeinsamen Probenwochen selbst noch gespannt, wie die Erzählung in dieser Version enden wird. Weit mehr als die Story fordert Nele Jahnke und das Team die Frage, wie sie ihre Sage erzählen möchten. Es geht um das Unaussprechliche, das Vielbesungene, das Vielschichtige, das Missverständliche, das Mögliche und Unmögliche. Liebe. Menschen. Miteinander. Chaos? Im gemeinsamen Theaterraum liegen die verschiedensten Ausdrucksformen: hörbare und sichtbare, lebendige und bereits vergangene Sprachen, Musik und Gesang, Performance und Visual Sign. Und diese Ausdrucksformen werden erweitert oder hinterfragt durch das, was die Schauspieler und Schauspielerinnen und Dolmetschende selbst durch ihre Möglichkeiten oder Grenzen mitbringen. Und darüber hinaus verschwimmen gelernte Grenzen: Beispielsweise sind Dolmetschende nicht mehr reine Sprachmittler - sondern werden selbst zu Akteuren. Hörende gebärden mit. Musik wird sichtbar, Gebärdensprache hörbar. Chaos? Sehen statt Hören begleitet den Probenprozess und das Ringen aller Beteiligten, die Grenzen auf den Theaterbrettern zu erweitern, auch weil die unterschiedlichen Bedürfnisse das einfordern. Oder gar, indem sie etwas ganz Neues versuchen.

Das beste aus dem magazin

Emilia Schüle im Porträt.
HALLO!

Emilia Schüle: "Empathie ist erlernbar"

Emilia Schüle übernimmt im neuen Audible-Hörspiel „Stolz und Vorurteil“ die Hauptrolle der Elizabeth Bennet. Mit prisma sprach die Schauspielerin über die Relevanz von Jane Austens Roman.
Dr. Jochen H. Schmidt.
Gesundheit

Weißere Zähne mit Bleaching oder Zahncreme?

Vom Zahnarzt durchgeführte professionelle Aufhellungs-Methoden für Zähne sind aufwendig und relativ teuer. Können Weißmacher-Zahncremes deshalb eine echte Alternative zum Bleaching sein? Das hat prisma Dr. Jochen H. Schmidt, zahnärztlicher Leiter des Carree Dental in Köln, gefragt.
Eine Frau packt sich unter Schmerzen an die Schläfen.
Gesundheit

Mit Apps gegen den Tinnitus

Ohrgeräusche wie Pfeifen oder Rauschen sind weit verbreitet. Tinnitus betrifft viele Menschen in Deutschland. Es gibt verschiedene Behandlungsmethoden, darunter auch Apps.
Dr. Thomas Schneider im Porträt.
Gesundheit

Wann ist eine Prothese unumgänglich?

Ein Patient leidet seit zehn Jahren unter Arthrose. Der Artikel beleuchtet die Notwendigkeit einer Prothese bei fortgeschrittenem Stadium und die Rolle von Bewegung und Ernährung.
Ein Mädchen steht in einem Türrahmen.
Gesundheit

Wenn im Schlaf gewandelt wird

Schlafwandeln ist bei Kindern keine Seltenheit. Zwischen 15 und 30 Prozent der Kinder schlafwandeln mindestens einmal. Ein sicherer Schlafplatz und ein fester Schlafrhythmus können helfen, das Risiko zu reduzieren.
Dr. Melanie Ahaus ist niedergelassene Kinder- und Jugendärztin in Leipzig und Sprecherin des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte in Sachsen.
Gesundheit

Anti-Krebs-Impfung für Jungen und Mädchen

Die HPV-Impfung wird für Kinder ab neun Jahren empfohlen, um sie frühzeitig gegen Humane Papillomviren und deren Folgen zu schützen. Die Ständige Impfkommission (STIKO) rät zu einer Impfung zwischen neun und 14 Jahren, um das Risiko von Krebs und Warzen zu minimieren.