Spielend in den Abgrund - Wenn Wetten und Glücksspiel süchtig machen
21.01.2026 • 22:30 - 23:00 Uhr
Info, Gesellschaft + Soziales
Lesermeinung

Glücksspiel in der Spielhalle
Vergrößern

Spielhallenbetreiber Wolfgang - Wolle - Förster in der Spielhalle
Vergrößern

Thomas Melchior auf einer Tribüne im Stadion
Vergrößern
Originaltitel
Spielend in den Abgrund - Wenn Wetten und Glücksspiel süchtig machen
Produktionsland
D
Produktionsdatum
2024
Info, Gesellschaft + Soziales

Spielend in den Abgrund - Wenn Wetten und Glücksspiel süchtig machen

"Exakt - Die Story" spricht mit Betroffenen, Therapeuten und Menschen, die mit der Spielsucht Geld verdienen. "Spielsüchtige spielen nicht, um Geld zu verdienen. Auch wenn sie wissen, sie werden verlieren, machen sie es trotzdem", sagt Marco, der seit seinem 15. Lebensjahr Glücksspiele zockt. Warum das so ist, beschäftigt Deutschlands bekanntesten Glücksspielforscher Dr. Tobias Hayer von der Uni Bremen. Die Betroffenen beschreiben ihm immer wieder das intensive Wohlbefinden beim Spielen. Seine Erklärung: Das Belohnungszentrum im Gehirn wird aktiviert, das "Glückshormon" Dopamin ausgeschüttet. Das Gefühl kennt auch Thomas Melchior. Der Dynamo-Dresden-Fan weiß alles über Regionalfußball und die Bundesliga. Er ist überzeugt, Spielergebnisse voraussagen zu können. Er gewinnt bei seiner ersten Fußballwette. Einen Euro bei 10 Euro Einsatz. 10 % Rendite! Das begeistert den Bankkaufmann. Schon am nächsten Tag setzt er 400 Euro, bis Monatsende 6.000. Am Ende aber hat er Millionen verspielt und 800.000 Euro Schulden. Er muss für drei Jahre ins Gefängnis. Von einem Moment auf den anderen verändert sich mit dem ersten Gewinn das eigene Leben, bestätigen auch andere Glücksspielsüchtige. Davon gibt es in Deutschland 4,6 Millionen. Was als Spiel beginnt, endet in massiver Verschuldung, psychischen Störungen, kriminellen Delikten, Privatinsolvenzen, zerstörten Familien, Suiziden. Trotzdem spielen 30 Prozent der Deutschen regelmäßig. Über 44 Milliarden setzen sie jährlich dafür ein. Ein Riesengeschäft, an dem auch der Staat mitverdient. Die Steuereinnahmen betragen 6 Milliarden Euro - doppelt so viel wie bei der Alkoholsteuer. Gleichzeitig ist der Staat verpflichtet, Spielsuchtgefährdete zu schützen. "Solche Interessenkonflikte haben wir in vielen Bereichen" stellt Burkhard Blienert, Bundesbeauftragter für Sucht und Drogen, emotionslos fest. Meint aber, mit dem neuen Glücksspielstaatsvertrag, der zentralen Spielersperrbank OASIS und einer Glücksspielbehörde wäre es jetzt möglich, die Sucht zu bekämpfen. Glücksspielsucht ist eine anerkannte Erkrankung. Allerdings gibt es viel zu wenig Kliniken, die Behandlungen anbieten. Deshalb gründen "trockene" Spielsüchtige und Angehörigen Selbsthilfegruppen wie beispielsweise in Zwickau.

Das beste aus dem magazin

Dr. Andreas Hagemann
Gesundheit

So entkommen Sie der Einsamkeitsspirale

Einsamkeit betrifft Menschen jeden Alters und Geschlechts und kann zu ernsten gesundheitlichen Problemen führen. Die WHO bezeichnet sie als Pandemie des 21. Jahrhunderts. Doch es gibt Wege, diesem Gefühl entgegenzuwirken.
Martin Brambach im Anzug.
TV-News

"Mit Herz und Hilde": Martin Brambach über seine Rolle als Ronnie

Martin Brambach macht nicht nur als Tatort-Ermittler eine gute Figur. In „Mit Herz und Hilde“ spielt er Ronnie, einen Mann, der von seiner Vergangenheit eingeholt wird, dabei aber gleichzeitig die Gegenwart nicht aus den Augen verliert.
Dr. David Kubosch
Gesundheit

Wenn Atmen, Bücken oder Drehen zum Problem werden

Rundrücken durch ständiges Sitzen? Wie sich der Rücken auf den ganzen Körper auswirkt und welche Maßnahmen helfen, erklärt ein Experte für Rückengesundheit.
Die Vulkaninsel La Réunion.
Reise

Sehnsuchtsorte im Jahr 2026

prisma stellt mögliche Reiseziele fürs nächste Jahr vor und verrät, an welchen Orten besondere Erlebnisse auf Urlauber warten.
Johannes B. Kerner steht auf einer Treppe.
HALLO!

Johannes B. Kerner über das Weihnachtsfest: "Familie geht über alles"

Johannes B. Kerner moderiert rund um Weihnachten drei Sendungen. Mit prisma hat er über deren Besonderheiten gesprochen und erklärt, warum ihm die Jahreszeit so gut gefällt.
Dr. med. Heinz-Wilhelm Esser ist Oberarzt und Facharzt für Innere Medizin, Pneumologie und Kardiologie am Sana-Klinikum Remscheid und bekannt als "Doc Esser" in TV und Hörfunk sowie als Buchautor.
Gesundheit

Adventszeit: Genießen mit gesunder Gelassenheit

Die Weihnachtszeit muss nicht ungesund sein. Mit ein paar einfachen Tipps kann man die Adventszeit genießen, ohne ein schlechtes Gewissen zu haben. Entscheidend ist, was man das ganze Jahr über macht.