Der brisante neue Beitrag aus der ZDF-Reportage-Reihe "37°" richtet die Kamera dorthin, wo Öffentlichkeit sonst strikt unerwünscht ist: in jene Hühnerzucht-Betriebe, in denen Frischfleisch wie am Fließband "produziert" wird.
Seit den 90er-Jahren hat sich der Geflügelfleisch-Konsum in Deutschland nahezu verdoppelt – ein ZDF-Beitrag blickt nun hinter die Kulissen dieser vermeintlichen Erfolgsstory. Dem renommierten Filmautor Manfred Karremann ist zu diesem Zweck gelungen, was sonst kaum möglich ist: Er hat sich für die neue ZDF-Reportage "37° – Täglich ein Tier" die Erlaubnis verschafft, in einer der vielen hochmodernen Hühnerzucht-Anlagen im Land zu drehen. Es ist ein furchterregender, stark abgeschirmter Bereich, in der die Tiere wie "Fließband"-Ware behandelt werden. Mit Menschen kommen die jungen Hähnchen nicht in Kontakt. Nach einer kurzen Mast von nur vier bis fünf Wochen werden die Tiere geschlachtet, um den immensen Fleischbedarf zu bedienen.
Die Reportage mit teils beklemmenden Bildern zeigt eine Welt, die von modernster Technik gesteuert wird. Und die sich üblicherweise durch Zäune und isolierte Produktionsabläufe vor neugierigen Blicken schützt. Doch obwohl die Geflügel-Massenbetriebe unter Hochlast fahren, merken auch die Fleischkonzerne, dass das etablierte Nahrungsproduktionssystem an Grenzen stößt.
Daher wird unter Hochdruck an Ersatzprodukten für Fleisch und Fisch geforscht, aber auch an "künstlichem Fleisch", also nichttierischen Fleischprodukten. Die Nachfrage der Verbraucher ist groß: Immer mehr Geschäfte, aber auch Restaurants müssen mittlerweile die Ansprüche von gleich drei Zielgruppen abdecken – von Fleischessern, Vegetariern und Veganern.
37° – Täglich ein Tier – Di. 09.11. – ZDF: 22.15 Uhr