Tatort
02.02.2025 • 20:15 - 21:45 Uhr
Serie, Krimireihe
Lesermeinung
Peter Schnabel (Martin Brambach, li.) will von Karin Gorniak (Karin Hanczewski, re.) wissen, was die scharfe Befragung von Romy sollte. Karin hatte ihre Gründe.
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Kevin (Filip Schnack) wird auf dem Sakteplatz von Leonie Winkler zum Verhör gebeten.
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Romy Brahms (Charlotte Krause, li.), Karin Gorniak (Karin Hanczewski). Karin befragt Romy warum sie im Verhör gelogen hat
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Kevin (Filip Schnack) versteckt sich vor Kommissarin Karin Gorniak
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Produktionsland
D
Produktionsdatum
2024
Altersfreigabe
12+
Serie, Krimireihe

Gorniaks letzter Fall: Grausames Ende einer Abi-Party

Von Eric Leimann

In ihrem letzten Fall muss Karin Gorniak (Karin Hanczewski) im "Tatort: Herz der Dunkelheit" leiden. Auf einer Abi-Feier kommt ein Junge ums Leben. Unter den Feiernden: die Tochter von Gorniaks neuer Liebe. Leo Winkler (Cornelia Gröschel) und Schnabel (Martin Brambach) sorgen sich um ihre Kollegin.

Es ist der Klassiker des Erwachsenwerdens: Das Abi ist geschafft, der Party-Exzess kann beginnen. Wie praktisch, dass die Eltern von Maya (Katharina Hirschberg) verreist sind und die schicke Villa samt Poolhaus – ob nun freiwillig oder nicht – dem Jungvolk überlassen wird. Der Dresdener "Tatort: Herz der Dunkelheit" beginnt allerdings mit Schockmomenten: Marlin (Max Wolter) geht es nach Drogenkonsum nicht gut. Er sucht die Toilette im Poolhaus auf – und scheint dort die Leiche des in der Gruppe ziemlich angesagten Janusz (Louis Wagenbrenner) zu finden. Oder sind es nur die Drogen, die Marlin einen Streich spielen? Der Junge will die Polizei rufen, flieht von der Party – und wird von einem LKW überfahren. Die Kommissarinnen Leo Winkler (Cornelia Gröschel) und Karin Gorniak (Karin Hanczewski) – in ihrem letzten Fall – ermitteln. Nicht nur wegen Marlin, sondern auch weil der (eventuell tote) Janusz verschwunden ist.

Für Gorniak wird der Fall bald zur emotionalen Tortur. Mit dem Psychologen Paul (Hannes Wegener) verbindet sie eine glückliche neue Liebe. Doch dann kommt heraus: Pauls 17-jährige Tochter Romy (Charlotte Krause) war ebenfalls Teil des Party-Exzesses.

Angeblich hat Romy nichts von allem mitbekommen, weil sie früh nach Hause und schlafen gegangen ist. Doch Gorniak, die bei Paul übernachtet hat, irrte sich in der Tür und stellte fest, dass Romy am frühen Morgen, also sie zum Tatort gerufen wurde, nicht in ihrem Bett lag. Das macht sie verdächtig!

Als Gorniak trotz ihrer privaten Verstrickung versucht, pflichtbewusst unter den nicht besonders pflegeleichten Jugendlichen zu ermitteln, belastet dies ihr Verhältnis zu Paul. Auch Leo Winkler und Chef Schnabel (Martin Brambach) sorgen sich um ihre Kollegin. Wäre es besser, sie vom Fall abzuziehen? Gorniak verbeißt sich in die Ermittlung und will das Geheimnis um eine entgleiste Partynacht samt rätselhafter Verstrickungen unter den Abiturienten aufklären. Sie ist entschlossen, diesen Weg bis zum Ende zu gehen, an dem auch ihr persönliches Ende beim Dresdner "Tatort"-Team steht: Karin Hanczewski steigt auf eigenen Wunsch beim erfolgreichen MDR-Krimiformat aus. Schon länger war dies bekannt, nun ist für die 43-Jährige tatsächlich der letzte Filmmoment gekommen.

Themen, die im jugendlichen Alter die Welt bedeuten

Seit 2016 verkörperte Hanczewski die pflichtbewusste und dennoch eigenwillige Ermittlerin Gorniak in insgesamt 18 Fällen. "Im Laufe der Jahre ist Karin Gorniak häufig an ihre psychischen und physischen Grenzen getrieben worden", erinnert sich die Schauspielerin zum Abschied von der Rolle. "In 'Das Nest' und auch in 'Unsichtbar' wurde sie selbst zum Opfer, was ihre Ermittlungen sehr persönlich und intensiv gemacht hat."

Auch ihr Abschied vom Dienst, dessen Details an dieser Stelle nicht verraten werden sollen, dürfte für Schauspielerin, die sich 2021 als "queer" outete, noch einmal sehr emotional geraten sein. Hanczewski spielt Gorniaks Zerrissenheit zwischen persönlichem Liebesglück und finsterer Dienstpflicht in einem noch finstereren Fall beeindruckend stark und anrührend. Sie wird der "Tatort"-Landschaft definitiv fehlen.

Selbst wenn man beim "Tatort: Herz der Dunkelheit" (Buch: Claudia Garde, Ben von Rönne, Regie: Claudia Garde) früh ahnt, dass Abgründe und Verstrickungen unter dem jungen Partyfolk komplex und toxisch sein könnten, der spannende Fall um eine Gruppe junger Menschen fesselt durchaus. Dazu wird er vom jungen Ensemble von Schauspielern um die 20 auch sehr ordentlich gespielt. Es geht um Fragen wie: Wer mochte wen (nicht)? Wer wurde von der Gruppe oder Einzelnen erniedrigt? Wer war in wen verliebt – oder hatte früher mal etwas miteinander? All die Themen eben, die im jugendlichen Alter – zum großen Teil – die Welt bedeuten. Sie wurden hier authentisch aufgeschrieben, gespielt und in Szene gesetzt. Nur bei der Partymusik in der schicken Villa von Mayas Eltern wundert man sich über die Musikauswahl – oder tanzen die jungen Leute heute wieder zu "Sweet Dreams" von den Eurythmics (1983)?

Tatort: Herz der Dunkelheit – So. 02.02. – ARD: 20.15 Uhr


Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH

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