Yvonne und der Tod
10.03.2025 • 20:15 - 21:45 Uhr
Fernsehfilm, Kriminalfilm
Lesermeinung
Natia Kobiaschwilli (Elina Vildanova, l.) vertraut Iskander Massoud (Aziz Dyab, r.), auch wenn er ihr nicht alles erzählt.
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Ingo Thiel (Heino Ferch) muss in diesem Fall seinem Instinkt folgen.
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Ingo Thiel hat sich an Iskander Massoud (Aziz Dyab) geheftet und folgt ihm bis ans Mittelmeer. Kann er aufklären, was mit Yvonne passiert ist?
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Ingo Thiels (Heino Ferch, r.) Suche nach Yvonne bringt ihn und seine Kollegin Lee Sooyoung (Kotbong Yang, l.) von der Vermisstenstelle bis ans Mittelmeer.
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Originaltitel
Ingo Thiel - Yvonne und der Tod
Produktionsland
D
Produktionsdatum
2024
Fernsehfilm, Kriminalfilm

Verschwunden nach dem ersten Date

Von Elisa Eberle

Im sechsten Teil der auf wahren Kriminalfällen beruhenden Fernsehfilm-Reihe ist Kommissar Ingo Thiel (Heino Ferch) persönlich involviert: Ausgerechnet seine Dating-Partnerin (Katharina Heyer) wird seit zehn Tagen vermisst ...

Es ist eine eher ungewöhnliche Szene, mit der "Yvonne und der Tod" (Regie und Drehbuch: Niki Stein), der sechste Teil der Kriminalfilmreihe "Ingo Thiel", beginnt: Der titelgebende Kommissar (Heino Ferch) und die Rechtsmedizinerin Martha Stachowicz (Karolina Horster) schweißen die Tür zu einer Wohnung auf. Im Innern finden sie eine Männerleiche, umgeben von Müll und Ratten. "Fremdeinwirkung würde ich jetzt mal ausschließen", urteilt Stachowicz. Wie sich kurz darauf herausstellt, hat sie Recht. Dennoch wird Thiel mit einem heiklen Fall konfrontiert: Die Steuerprüferin Yvonne Gaspers (Katharina Heyer) wird seit zehn Tagen vermisst. In der Manteltasche der Vermissten findet Oberkommissarin Lee Sooyoung (Kotbong Yang) die Visitenkarte Ingo Thiels. Das ZDF zeigt "Yvonne und der Tod" rund vier Monate nach der Vorab-Premiere bei ARTE (dort unter dem Alternativtitel: "Ingo Thiel: Yvonne und der Tod") nun zur besten Sendezeit.

Ermittlungen in Griechenland

"Kennen Sie meine Schwester?", möchte Yvonne Gaspers' Schwester (Helene Grass) vom Mordermittler wissen. "Wir haben uns ein einziges Mal gesehen", weicht er zunächst aus. Wenig später gibt Thiel gegenüber der Kollegin zu: Er habe Yvonne auf einer Dating-Plattform kennengelernt. Mehr als ein gemeinsames Abendessen habe es allerdings nicht gegeben. In der Wohnung der Vermissten deutet nichts auf eine Straftat hin, da auch ihr Auto fehlt, geht Lee eher von einem plötzlichen Aufbruch aus.

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Doch Thiel ist skeptisch: In der Wohnung habe es nach Chlor gerochen, schildert er der Rechtsmedizinerin Stachowicz: "Den Geruch kenne ich von Tatort-Reinigungen." Die Expertin erklärt: "Was du bei der Tatort-Reinigung riechst, das ist Wasserstoff-Peroxid. In einer hohen Konzentration riecht das nach Chlor. Meistens wird das verdampft, um den Leichengeruch zu beseitigen." Wurde Yvonne also doch Opfer eines Gewaltverbrechens? Thiels Kolleginnen (Katja Heinrich, Sina Bianca Hentschel) befürchten Thiels Befangenheit. Also beginnt der Kommissar auf eigene Faust zu ermitteln und reist dafür letztlich bis nach Griechenland ...

Basierend auf realen Kriminalfällen

In den meisten Kriminalfilmen hätten das Drehbuch wohl eine überraschende Verbindung zwischen der in der Eröffnungsszene gefundenen Männerleiche und der vermissten Frau des weiteren Filmverlaufs konstruiert, nicht so bei "Ingo Thiel": Wie die vergangenen fünf Filme wurde auch dieser sechste Teil von realen Kriminalfällen inspiriert. Ziel der Inszenierung ist dabei stets, die kleinteilige und bisweilen zermürbende Polizeiarbeit realistisch abzubilden.

Angefangen hatte alles im Jahr 2017: Unter dem Titel "Ein Kind wird gesucht" inszenierte Regisseur Urs Egger damals den medienwirksamen Fall des zehnjährigen Mirco, der 2010 ermordet wurde. Der reale Mönchengladbacher Ermittler Ingo Thiel schrieb über die damalige sowie weitere seiner Ermittlungsarbeiten das Buch "SOKO im Einsatz: Der Fall Mirco und weitere brisante Kriminalgeschichten". Als Fachberater stand er den Filmcrews ebenfalls zur Seite.

Ingo Thiel zeigt Gefühle

Hauptdarsteller Heino Ferch spielt Ingo Thiel als reservierten, ja gar kalten Ermittler mit genialem Geist. In diesem sechsten Film jedoch darf Ingo Thiel Gefühle zeigen. In den Rückblenden, die vom Treffen mit Yvonne Gaspers erzählen, stiehlt sich sogar ein leichtes Lächeln auf seine Lippen.

Es ist nicht die einzige durchgängige Krimi-Rolle für den 61-jährigen Starschauspieler: Als Kunstermittler Allmen ist er seit 2016 in der gleichnamigen Romanverfilmung von Martin Suter (Das Erste) sowie den Polizisten Simon Kessler in der ZDF-Reihe "Nordholm" zu sehen. In der ORF/ZDF-Thrillerreihe "Spuren des Bösen" spielte Ferch zudem den Kriminalpsychologen Richard Brock. Der letzte Film war 2021 zu sehen. Des Genres überdrüssig ist Ferch nach eigenen Aussagen allerdings nicht: "Auch wenn es viele Krimis sind, kommt es immer darauf an, was man daraus macht. Darauf, mit welchen Ideen und welcher Ästhetik man das Genre füllt." Im Krimi werde die Natur des Menschen wunderbar gezeigt. Und noch ein Aspekt sei wichtig: "Krimis werden geschaut, weil die Menschen sehen wollen, wie Gerechtigkeit hergestellt wird. Wenn der Kommissar den Mörder überführt, ist die Welt wieder ein Stück weit in Ordnung."

"Yvonne und der Tod" ist ein spannender und vielschichtiger Krimi. Er erfüllt somit das, was Fans von der Krimi-Reihe erwarten. Regisseur und Drehbuch-Autor Niki Stein ist ohnehin Genre-erfahren: Gemeinsam mit Katja Rödel hatte der inzwischen 64-Jährige bereits das Drehbuch zu dem von ihm inszenierten fünften "Ingo Thiel"-Film "Briefe aus dem Jenseits" verfasst. Außerdem umfasst sein Portfolio diverse "Tatort"-Episoden, darunter der Stuttgarter Fall "Der Mörder in mir" aus dem Jahr 2022. Wann es mit "Ingo Thiel" im Fernsehen weitergeht, ist noch nicht bekannt. Ein siebter Film unter dem Arbeitstitel "Die Frau ohne Gesicht" ist bereits abgedreht.

Yvonne und der Tod – Mo. 10.03. – ZDF: 20.15 Uhr


Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH

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