Ein Generationswechsel bedeutet für viele Familienbetriebe eine große Herausforderung – sowohl geschäftlich als auch privat. Eine ZDF-Reportage begleitet Eltern und ihre erwachsenen Kinder, die sich genau dieser Aufgabe stellen.
Was, wenn aus Geschwistern Konkurrenten werden? "Ich werde die Geschäfte an meine Kinder weitergeben, besser gesagt: entweder an meinen Sohn oder meine Tochter", sagt Wolfgang Grupp, Geschäftsführer des 1919 von seinem Großvater gegründeten Textilunternehmens Trigema. 1969 übernahm Grupp die alleinige Leitung der Firma von seinem Vater. Nun will der 79-Jährige seinen Konzern, mit dem er Umsätze im dreistelligen Millionenbereich einfährt, an eines seiner Kinder übergeben. Eine Doppelspitze schließt er aus.
So müssen Tochter Bonita und Sohn Wolfgang Junior – beide arbeiten bereits bei Trimega – um die Leitung des 1.200-Mitarbeiter-Unternehmens buhlen. Eine Zerreißprobe für alle Beteiligten, wie die ZDF-Reportage "Wenn die Kinder übernehmen" zeigt. In ihrem Film begleiten Christoph Warneck und Niels Büngen mehrere Familienbetriebe, in denen ein Generationswechsel ansteht – oder bereits vollzogen ist.
So auch bei den Bernhards in Wolfsheim bei Mainz. Dort hat die 26-jährige Tochter Martina die Leitung des rheinhessischen Familien-Weinguts übernommen. Zwar sei sie stolz darauf, dass ihr Kind so jung so viel Verantwortung übernehme, erklärt Mutter Sabine. Ganz einfach ist die Umstellung für die 47-Jährige jedoch trotzdem nicht: "Dass meine Tochter jetzt auch meine Chefin ist, daran muss ich immer noch gewöhnen." Instagram-Storys vom Weinberg, ein neues Firmendesign und neue Schwerpunkte: Als neue Geschäftsführerin legt Martina Wert auf einen neuen Anstrich, wie sie erklärt: "Der Blick hinter die Kulissen fasziniert die Kunden in ganz Deutschland und auch im Ausland." Sie will auf Augenhöhe mit ihren Eltern zusammenarbeiten – außer bei der Weinlese, denn dort ist nach wie vor Vater Jörg federführend.
"ZDF.reportage: Wenn die Kinder übernehmen" – So. 07.11. – ZDF: 18.01 Uhr