31.05.2016 Telefonaktion

Auf leisen Sohlen zum Burn-out

Die Konzentration schwindet: Das Vertrackte an Erschöpfungszuständen ist das Gefühl, jetzt noch härter arbeiten zu
müssen.
Die Konzentration schwindet: Das Vertrackte an Erschöpfungszuständen ist das Gefühl, jetzt noch härter arbeiten zu müssen. Fotoquelle: bilderpool / Shutterstock.com

Starkes Interesse an der prisma-Telefonaktion zum Themenkomplex: Abgeschlagenheit-Erschöpfung-Burn-out.

Das sagen die teilnehmenden Ärzte:

Dr. Manfred Lüll

Die Telefonleitung stand gar nicht mehr still. Ich war überrascht, wie positiv das Echo war und wie nett die Nachfragen der Patientinnen waren.

Interessanterweise haben sich nur Frauen gemeldet im Altersbereich von 42 - 87 Jahren. Häufig beschrieben die Anruferinnen Beschwerden rund um das Burn-out-Syndrom (körperliches und psycho-emotionales Ausgebrannt-Sein) mit zahlreichen Begleitbeschwerden (z.B. Schlafstörung, verschiedene Schmerzempfindungen ...

Erstaunlich war, dass trotz aller langjähriger Leidensgeschichten, die Therapie einer Vitamin-B12/B6/Folsäure-Kur in Form von Aufbau- Spritzen (z.B. Medivitan) bei fast allen Anruferinnen (1 Ausnahme) bisher nicht angeboten worden war und immer wieder B12-Präparate zum Einnehmen genutzt wurden, die aufgrund der niedrigen Dosis an Vitamin-B12 wie auch durch die bestehende Begleitmedikation (z.B. Metformin, Magen-Säure-Blocker,...) kaum eine Chance haben, zur Wirkung zu kommen.

So war eine Zahnärztin (60 Jahre) sehr dankbar, von einem hochdosierten B12-B6-Folsäure-Präparat, wie es Medivitan darstellt, zu erfahren. Auch die Mutter einer 29-Jährigen jungen Frau war glücklich, den Hinweis von der Vitamin-B-Aufbau-Kur zur verbesserten Blutbildung bei Blutarmut zu bekommen.

Viele Anruferinnen zeigten sich durch die Beratung erleichtert, dass sie nun in Ganzheitsmedizinischer Hinsicht eine aufbauende Vitamin-B12/B6/Folsäure- Kur gegen ihre Erschöpfungssymptome gemeinsam mit ihrem Hausarzt planen können.

Dr. Guido Pukies

Es riefen bei mir nur Frauen im Alter zwischen 41 und 86 Jahren an. Allen gemeinsamen war, dass sie schon längere Zeit mit dem Thema "Erschöpfung" zu tun haben und in der Regel erfolglos versucht haben, hausärztlichen Rat zu erhalten. 

Eine typische Patienten war Frau Fischer (Name geändert), die 76 Jahre alt ist und seit längerem hauptsächlich vegetarisch lebt. Sie erhält als Dauermedikation einen Säurearmer zur Behandlung von Magenbeschwerden, die durch den Magenkeim Helicobacter pylori verursacht sind. Sie leidet unter einer zunehmenden Erschöpfung mit fast schon depressiven Anteilen. Nach dem, was am Telefon zu klären war, wird sie wahrscheinlich einen massiven Vitamin B12 Mangel haben. 

Eine weitere typische Patientin war Frau Koenen (Name geändert), 68 Jahre alt, die seit über 6 Jahren an Diabetes erkrankt ist und seitdem mit Metformin behandelt wird. Zusätzlich war sie vor einigen Jahren an Krebs erkrankt und erhielt nach der Operation eine Chemotherapie. Vor vier Jahren wurde bei ihr ein Vitamin B12-Mangel festgestellt. Sie nimmt seitdem Vitamin B12-Tabletten ein, bemerkt aber keine Besserung. Der Spiegel wurde auch nicht mehr kontrolliert. Dieser Fall ist besonders schade, weil die Konstellation sehr typisch für einen Vitamin B12-Mangel ist und sogar die richtige Diagnose gestellt wurde. Leider ist es bei der Patientin - wie häufig in diesen Fällen - so, dass ein Ausgleich des Vitamin B12-Mangels mit Tabletten nicht funktioniert. Hätte man eine erneute Laborkontrolle durchgeführt oder sich auf das Gefühl der Patientin verlassen, wäre das Problem vielleicht schon früher zu lösen gewesen. Ich habe der Patientin dringend geraten, mit ihrem behandelnden Arzt darüber zu sprechen, die Vitamin B12-Gabe auf Spritzen umzustellen, falls der Spiegel weiter niedrig ist.

Die mit 41 Jahren jüngste Anruferin bei mir war Frau Weber (Name geändert), die seit ihrer Jugend Vegetarierin ist und eigentlich versucht, mit einer sehr gezielten Auswahl der Speisen Mangelerscheinungen vorzubeugen. Allerdings hatte sich bei ihr in den letzten Monaten eine deutliche Verschlechterung der Leistungsfähigkeit eingestellt. Hinzu kamen Schmerzen, für die weder der Hausarzt noch der Orthopäde eine schlüssige Erklärung finden konnten. Ich habe auch dieser Patientin geraten, mit ihrem Hausarzt über einen möglichen Vitamin B12-Mangel und die Behandlung zu sprechen.

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