"Akte Lansing"

Satirisches Spin-Off der Kultserie "Dahoam is dahoam"

von Rupert Sommer

Haben die Macher der BR-Erfolgsserie "Dahoam is dahoam" den Bogen endgültig überspannt? Nach mehr als 2.000 ausgestrahlten Folgen untersucht die neue Mediensatire üble Missstände bei den Dreharbeiten in Lansing – augenzwinkernd, versteht sich.

Es ist der Wurm drin bei "Dahoam is Dahoam" in Lansing: Wo eigentlich in akkurater Massenfertigung täglich neue Folgen bayerischer Dorf-Gemütlichkeit produziert werden sollen, geraten plötzlich die Dreharbeiten außer Rand und Band. Immer öfter häufen sich Pannen am Set. Die Schauspieler der beliebten "DiD"-Familie wirken noch überdrehter als sonst. Gut möglich, dass ihnen der Fanrummel und der Ruhm der BR-Kultserie nun endgültig zu Kopf gestiegen ist. Und dann stürzt plötzlich mitten in einem Take ein zentnerschwerer Beleuchtungskörper aus seiner Halterung – und hätte beinahe Cast und Crew verletzt. Was ist da bloß los?

Man ahnt es bereits: Die neue BR-Produktion "Akte Lansing", die der Sender etwas vollmundig als "Mystery-Mediensatire" verstanden wissen will, nimmt den Wirbel und den enormen Publikumserfolg der beliebten "Bavarian Daily" humoristisch aufs Korn. Hinter der von Constantin Television, der Mutterfirma von "Dahoam is dahoam", produzierten TV-Satire steckt die BR-Puls-Redaktion. Sie ließ sich auf den Spagat ein, für ein avisiertes jüngeres Publikum Klamauk zu bieten und die treue "DiD"-Fangemeinde nicht zu verprellen.

Ungeheure Missstände in Lansing also. Kein Wunder, dass die Verantwortlichen beim Bayerischen Rundfunk hinter den "DiD"-Kulissen nach dem Rechten sehen wollen. Also schickt der mächtige BR-Fernsehchef (Christoph Süß, bekannt aus der "quer"-Reihe) einen Sonderermittler nach Lansing: Vor Ort soll sich Dr. Dr. Georg Spiess (Stefan Murr) von der inneren Revision ein Bild vom Geschehen in Lansing machen. Mit seinen Ermittlern (unter anderem "Eberhofer" Sebastian Bezzel) knöpft sich nicht nur den aufbrausenden Producer Kowalski (Stefan Lehnen), den Serien-Autor Maximilian von und zu Dachsbach (Maximilian Pfnür), die Produktionsassistentin Cilli Dörfer (Ina Meling) vor, sondern nach und nach das gesamte Ensemble.

Das ist zwar allerhand, aber so richtig gelungen wirkt das Ganze nicht: Um an "Akte Lansing" Spaß zu haben, muss man sich schon gut im "Dahoam is dahoam"-Kosmos auskennen. So respektlos und frech wie einst bei der ZDF-"Lerchenberg"-Mediensatire mit Sascha Hehn geht es hier nicht zu. Zu halbgar ist der Humor. Wobei echte "DiD"-Fans farglos angetan sein werden.

"Akte Lansing" ist auf sechs Folgen angelegt, die ab Donnerstag, 7. März, zunächst in der BR-Mediathek zu sehen sein werden. An den Donnerstagen, 4. und 11. April, wird die Spin-Off-Serie jeweils in Dreier-Blocks regulär ab 22.45 Uhr im BR-Programm ausgestrahlt.


Quelle: teleschau – der Mediendienst

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