Französische Komödie

"Eyjafjallajökull – Der unaussprechliche Vulkanfilm": Hier zündet lange nicht jeder Gag

von Gabriele Summen

In Alexandre Coffres Komödie "Eyjafjallajökull" bestreiten Frankreichs Super-Komiker Dany Boon und seine ebenbürtige Partnerin Valérie Bonneton eine wahre Tour de Force durch halb Europa.

ZDF
Eyjafjallajökull – Der unaussprechliche Vulkanfilm
Komödie • 02.06.2019 • 14:00 Uhr

Als der isländische Vulkan mit dem unaussprechlichen Namen "Eyjafjallajökull" 2010 ausbrach, wurden ungeheure Kräfte freigesetzt, die den europäischen Flugverkehr für Tage lahmlegten. Ähnlich unglaubliche Kräfte entwickelt das Ex-Ehepaar Alain (Dany Boon) und Valérie (Valérie Bonneton) in der Komödie "Eyjafjallajökull – Der unaussprechliche Vulkanfilm", die Regisseur Alexandre Coffre gemeinsam mit den Autoren Yoann Gromb und Laurent Zeitoun verfasste: Um sich gegenseitig zu bekämpfen, auszubremsen und zu vernichten, ist den seit 20 Jahren Geschiedenen jedes Mittel recht. Die französische Komödie wird im ZDF ausgestrahlt.

Es fällt schwer, diese beiden zügellosen Streithähne zu mögen, die sich zufällig im gleichen Flugzeug befinden, das sie zur Hochzeit ihrer einzigen Tochter Cécile (Bérangère McNeese) auf Korfu bringen soll. Der Vulkan zwingt sie bereits in München wieder auf die Erde zurück und der 2.100 Kilometer lange Weg erscheint auf einmal – gezwungenermaßen gemeinsam – kaum noch zu bewältigen.

Empfindlichen Seelen, die so gar nicht über derben Slapstickhumor lachen können und es alles andere als komisch finden, wenn die Ex-Frau ihren Verflossenen mit einer Harpune im Bein eiskalt stehen lässt, sei dringend von dieser etwas ungewöhnlichen Sommerkomödie abgeraten. Wer sich dennoch an "Eyjafjallajökull" herantraut, den erwartet ein absurd komischer Roadtrip, in dem ein versehentlich erschossener albanischer Raubvogel und ein teuflischer Jesus-Freak für geniale Höhepunkte sorgen. Aber auch Schlaglöcher hat man als Zuschauer auf der Reise zum nächsten Lacher zu bewältigen: Die Inszenierung ist zuweilen etwas holprig. Manchen Gag hätte man lieber am Straßenrand liegen lassen sollen.

Was den Film neben den Landschaftsaufnahmen von Kameramann Pierre Cotterau und sogar einigen Actionszenen sehenswert macht, ist die explosive Chemie zwischen den beiden Hauptakteuren: Dany Boon glänzt als hinterhältig-schluffiger Fahrlehrer Alain, und Valérie Bonneton gibt dessen erfolgreiche, überaus verbiesterte Ex-Frau mit sichtlichem Vergnügen.

Aufgrund des überbordenden Klamauks, der gelegentlich den Gagflow zerstört, und der recht unglaubwürdigen, zugleich minimalen Entwicklungen der Figuren war dieser unromantischen Komödie nicht der Erfolg vergönnt, den Exportschlager wie die "Sch'tis" oder gar "Ziemlich beste Freunde" hatten. Dennoch kommen Freunde des absurd-boshaften Humors ziemlich auf ihre Kosten.

Mit "Die Sch'tis in Paris – Eine Familie auf Abwegen" drehte Dany Boon 2018 einen weiteren Film rund um die Sprache der Sch'tis, der allerdings inhaltlich keine Verbindung zu dem erfolgreichen Vorgänger von 2008 hat. Boon übernahm in der Komödie nicht nur die Hauptrolle, sondern auch Regie und Drehbuch. Mit dabei ist seine Schauspielkollegin aus "Eyjafjallajökull – Der unaussprechliche Vulkanfilm", Valérie Bonneton.


Quelle: teleschau – der Mediendienst

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