„Fall For Me“ im Check: Erotisch? Dramatisch? Leider nicht!






Manchmal ist einfach alles viel zu schön, um wahr zu sein: die sonnendurchflutete Idylle Mallorcas, das unbeschwerte Liebesglück, der schicke rote Roadster. Lilli (Svenja Jung) und Tom (Theo Trebs) können sich ab 21. August im Netflix-Film "Fall For Me" unter der Regie von Sherry Hormann ("3096 Tage", "Die Wüstenblume") in wirklich schönen Bildern auf eine Affäre einlassen.
Frisch verlobt: Der Traum von Luxus-Hotel
Es dauert nicht lange, bis sich die schönen Menschen gefunden haben: Lilli wird von ihrer jüngeren Schwester Valeria (Tijan Marei) in eine Bar geschleppt, um ihre spontane Verlobung mit dem charmanten Franzosen Manu (Victor Meutelet) zu feiern. Die beiden schweben auf Wolke sieben und wollen lieber gestern als morgen ein Luxus-Hotel eröffnen.
Die passende Finca hätten sie schon. Um sie zu finanzieren, muss Lilli allerdings zustimmen, ein gemeinsam von der Mutter geerbtes Grundstück im Nirgendwo zu verkaufen. Dafür ist ein Makler sogar bereit, ein ansehnliches Sümmchen zu bezahlen.
Freie Oberkörper und durchnässte Blusen
Von so viel Spontanität überfordert und generell etwas misstrauisch, landet Lilli recht unverzüglich in den Armen von Barkeeper Tom. Der allerdings hat – es geht wie gesagt auch um Immobilien – nicht nur Sex im Kopf. Auch wenn man ihm das nicht ansieht, wenn er völlig überraschend oberkörperfrei die Tür öffnet.
Angepriesen als "der erste deutsche Netflix-Film, der erotische und dramatische Elemente in sich vereint" ist "Fall For Me" vor allem: deutsch und so erotisch wie die Softsex-Langweiler, die in den ersten Jahren das Privatfernsehens im Nachtprogramm liefen. Inklusive völlig sinnfrei durchnässter Blusen.
Hochkarätig besetze Nebenfiguren reisen den Film nicht heraus
Prickeln tut in "Fall For Me" jedenfalls gar nichts. Weder auf dem Nachtclub-Balkon, noch am Sandstrand, noch auf der Kücheninsel, obwohl praktischerweise eine halbierte Blutorange ... aber lassen wir das.
Auch die dramatischen Elemente im Drehbuch von Stefanie Sycholt verpuffen. Nach 20 Minuten, weiß man, wie der Hase läuft (später hoppelt übrigens tatsächlich einer durchs idyllische Instagram-taugliche Bild).
Hochkarätig besetzte Nebenfiguren (Thomas Kretschmann, Antje Traue) dürfen allenfalls Belanglosigkeiten von sich geben, und der Versuch, von Dating-Betrügern reingelegten Frauen eine Stimme zu geben, misslingt komplett. Es ist ein Jammer und leider viel zu wenig, um schön zu sein.
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Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH