Erfolgsstück

Disney+ streamt Aufzeichnung des Broadway-Musicals "Hamilton"

von Elisa Eberle

Das Musical "Hamilton" löste 2015 einen wahren Hype am New Yorker Broadway aus. Nun gibt es das Stück über den US-Gründervater Alexander Hamilton exklusiv auf Disney+ zu sehen.

Wie bringt man das Leben von Alexander Hamilton, einem der Gründervater der heutigen USA, adäquat auf die Bühne? Man schreibt ein HipHop-Musical. Klingt gewagt, erwies sich aber als eine der besten Ideen, die der vielseitig talentierte US-Künstler Lin-Manuel Miranda ("Mary Poppins' Rückkehr") je hatte. Im Jahr 2015 feierte "Hamilton" am New Yorker Broadway Premiere. Schon bald war es monatelang ausverkauft und wurde unter anderem mit elf Tony Awards, einem Pulizer-Preis und einem Grammy ausgezeichnet. Nun soll auch der Rest der Welt in den Genuss des originellen Bühnenstücks kommen. Disney+ zeigt ab 3. Juli exklusiv eine Aufzeichnung mit der Originalbesetzung aus dem Jahr 2016 unter der Regie von Thomas Kay.

"Ich bin so stolz darauf, wie wunderbar Tommy Kail 'Hamilton' auf die Leinwand gebracht hat. Er hat allen, die diesen Film sehen, den besten Platz im Haus gegeben", schwärmt Miranda, der nicht nur für Text, Musik und Produktion verantwortlich war, sondern auch die Titelrolle verkörpert, in einer offiziellen Mitteilung. Ursprünglich sollte "Hamilton" erst im Oktober 2021 in den Kinos zu sehen sein. Wegen der COVID-19-Pandemie entschied sich Disney jedoch, den Start vorzuverlegen. "Angesichts der außerordentlichen Herausforderungen, vor denen unsere Welt steht, ist diese Geschichte über Führung, Hartnäckigkeit, Hoffnung, Liebe und die Kraft der Menschen, sich gegen die Mächte des Unglücks zu vereinen, sowohl relevant als auch wirkungsvoll", erklärt Robert A. Iger, Executive Chairman der Walt Disney Company in einem Statement.

Tatsächlich scheint das Musical, das Millionen von Zuschauern seit Jahren begeistert, besonders gut in die heutige Zeit zu passen: Es basiert auf der Biografie "Alexander Hamilton" von Ron Chernow. In rund drei Stunden erzählt es dessen Lebensgeschichte, von seinen beruflichen Erfolgen als einer der Gründerväter der USA, seiner Beziehung zu Eliza Schyler (Phillipa Soo) bis zu seinem Tod. Was zunächst ein wenig trocken klingt, überzeugt am Ende vor allem durch die selbst für den Broadway bis dato ungewohnte Verwendung moderner HipHop-, Rap- und R&B-Songs. Bestes Beispiel ist dabei ein Streitgespräch zwischen den Gründervätern Hamilton und Thomas Jefferson (Davedd Diggs), ausgetragen in einem Rapbattle.

Doch es ist nicht nur die Musik, die "Hamilton" zum Favoriten vieler Musicalfans und Kritiker machte. Auch, dass das Ensemble vor allem mit Afroamerikanern, Latinos und anderen Immigranten besetzt ist, überzeugt: "Dies ist eine Geschichte Amerikas von damals, erzählt vom Amerika heute", erklärte der aus Puerto Rico stammende Miranda in einem Interview vor einigen Jahren. Ein Satz, der nicht nur von der "New York Times" begeistert zitiert wurde und vor den gegenwärtigen Protesten zu "Black Lives Matter" erneut an Aktualität gewinnt.

Als Bühnenstück soll "Hamilton" nach London bald auch in Deutschland zu sehen sein: Stage Entertainment sucht derzeit Darsteller für die Premiere am 28. November 2021 in Hamburg.


Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH

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