Was bedeutet eigentlich Luxus für jemanden, der alles hat? Mit dieser Frage beschäftigte sich der Filmemacher Steffen Hudemann.
Dass es innerhalb der Republik nicht unbedingt gerecht zugeht, zeigen aktuelle Zahlen. So besitzen nach dem offiziellen Armuts- und Reichtumsbericht der Bundesregierung die "oberen" zehn Prozent der Menschen in Deutschland mehr als die Hälfte des Vermögens. Vermutlich ist die Konzentration noch deutlich höher. Und laut einer Oxfam-Studie strich das reichste Prozent im vergangenen Jahr sogar 82 Prozent des Vermögenswachstums ein.
Zu jenem glücklichen Teil der Bevölkerung gehört wohl auch Bayo Surakatu, ein Protagonist des neuen "Rabiat"-Beitrags "Geld. Macht. Glück". Der Instagramer zeigt in dem sozialen Netzwerk gerne seinen Protz-Lebensstil. Beispielsweise seine neue Uhr. Ganz viele andere träumen von einer Eigentumswohnung – Surakatu trägt den Wert einer solchen bereits am linken Handgelenk. Ein schlechtes Gewissen habe er deshalb nicht, so Surakatu. Seine Begründung, schon in Ordnung: "Ich habe mir alles selbst erarbeitet", erklärt er im Film von Steffen Hudemann.
Dass es mit ganz viel Geld in den eigenen Taschen aber auch anders gehen kann, zeigen die Berliner Start-Up-Unternehmer Tobias Johann und Philipp Hartmann. Zu einer nächsten Champagnersause in St. Moritz sind sie mal wieder nicht mit dem eigenen Jet eingeflogen. Lieber führen sie rein äußerlich eher einen Studenten-Lifestyle. Die Mitbegründer des Online- Lieferdienstes Lieferando investieren ihr Geld in Kunst und urbane Kultur. "Es geht nicht nur immer um höher, schneller, weiter", erklärt Philipp Hartmann.
Zwischen sehr viel Geld und doch unterschiedlichen Ansichten darüber bewegt sich Autor Hudemann interessiert neugierig. Einen gewissen Protz stellt er nicht gleich an den Pranger. Ohnehin hat Reichtum meistens auch viel mit Verantwortung zu tun – ein Besuch bei der "Trigema"-Unternehmerfamilie Grupp spricht Bände. Hier wird deutlich, dass viel Geld nicht automatisch ein leichtes Leben bedeutet. Der Film wirft insgesamt einen fairen Blick auf die "oberen Zehntausend".
Quelle: teleschau – der Mediendienst