Tragischer Unfall

Ex-Biathlonstar Laura Dahlmeier ist tot

05.08.2025, 08.48 Uhr
Die Nachricht vom Tod der Biathlon-Olympiasiegerin Laura Dahlmeier erschüttert die Welt. Beim Bergsteigen im pakistanischen Karakorum-Gebirge verunglückte sie tödlich. Freunde, Familie und Wegbegleiter trauern um die leidenschaftliche Kletterin und Ausnahmeathletin.
Fotomontage von Laura Dahlmeier
Laura Dahlmeier war nicht nur Olympiasiegerin, sondern auch Bergsteigerin, die ihre Passion ausgelebt und weitergegeben hat.  Fotoquelle: picture alliance / SvenSimon | Frank Hoermann/SVEN SIMON

Es war die Schockmeldung der letzten Tage: Die Biathlon-Olympiasiegerin und mehrfache Weltmeisterin, Laura Dahlmeier ist im pakistanischen Karakorum-Gebirge beim Bergsteigen tödlich verunglückt. Neben Freunden und Familie trauert die ganze Welt- darunter auch wahre Sportgrößen und ehemalige Wegbegleiter.

Tod von Laura Dahlmeier: Hoffen und Bangen bis zum Schluss

Es war der Moment, an dem die Zeit stehen blieb und die Nachricht von Laura Dahlmeiers Tod um die Welt ging. Bis zuletzt hoffte man auf ein Wunder, doch es war vergebens: Nun herrscht die traurige Gewissheit, dass die Doppel-Olympiasiegerin von Pyeongchang 2018 in den Bergen ums Leben gekommen ist. Das bestätigte auch ihr Management auf ihrem Instagram-Kanal mit folgenden Worten: „Auf Grundlage der Erkenntnisse aus dem Hubschrauber-Überflug und der Schilderungen der Seilpartnerin zur Schwere der Verletzungen ist vom sofortigen Tod Laura Dahlmeiers auszugehen.“
Weiter heißt es in einem Statement der Agentur „Nine & One“, dass ihr Leichnam auf Grund der vorherrschenden Bedingungen nicht geborgen werden könne, da es momentan „für die Rettungskräfte unter den aktuell vorherrschenden schwierigen Bedingungen mit Steinschlag und einem Wetterumschwung am Laila Peak mit einem zu hohen Risiko verbunden und nicht realisierbar“ sei. Sollte solch eine Extremsituation eintreten, war es Dahlmeiers ausdrücklicher Wunsch, „ihren Leichnam in diesem Fall am Berg zurückzulassen. Dies ist auch im Sinne der Angehörigen, die außerdem ausdrücklich darum bitten, Lauras letzten Wunsch zu respektieren.“ Ein erneuter Bergungsversuch werde erst dann unternommen, wenn die äußeren Bedingungen dies zulassen würden und ein sicherer Zugang zur Unfallstelle gewährleistet werden könne.

Das sagt die Seilpartnerin Marina Krauss

Kürzlich sprach ihre Seilpartnerin Marina Krauss öffentlich über die tragischen Vorkommnisse: „Ich habe beobachtet, wie die Laura ein riesengroßer Stein getroffen hat und wie sie dann gegen die Wand geschleudert wurde“, berichtete Krauss im Rahmen der am Donnerstag stattgefundenen Pressekonferenz in Skardu. Ihr sei es unmöglich gewesen, die ehemalige Weltklasse-Biathletin zu erreichen: „Für mich war es nicht möglich, irgendwie da sicher hinzukommen. Für mich war ganz klar: die einzige Möglichkeit, ihr noch zu helfen, ist, den Helikopter zu rufen. Sie hat sich nicht bewegt, sie hat keine Anzeichen von sich gegeben. Ich habe nach ihr gerufen, es kam keine Reaktion.“ Deshalb sei sie sich bewusst gewesen, dass sie nur überleben würde, wenn sofort Hilfe eintreffen würde. Beim Abstieg sei Krauss vorausgeklettert, habe Vorbereitungen getroffen, während Dahlmeier nachgekommen sei. Dann sei der Steinschlag losgegangen, von welchem Dahlmeier dann erfasst wurde.

Politische Größen zeigen sich bestürzt

Die Reaktionen auf die Todesnachricht ließen nicht lange auf sich warten. Bundeskanzler Friedrich Merz zeigte sich erschüttert vom Tod der Olympiasiegerin: „Als Weltmeisterin und Olympiasiegerin vollbrachte sie Leistungen, die in die Biathlon-Geschichte unseres Landes eingegangen sind. Die traurige Gewissheit über den Tod von Laura Dahlmeier macht mich sehr betroffen. Wir trauern mit ihren Angehörigen, Freunden und Weggefährten.“ Auch Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier meldete sich zu Wort: „Wie so viele Menschen in unserem Land habe ich bis zuletzt um Laura Dahlmeier gebangt und gehofft, dass sie nach ihrem tragischen Bergunfall in Pakistan doch noch lebend geborgen werden könnte. Laura Dahlmeier war eine Botschafterin unseres Landes in der Welt, ein Vorbild für ein friedliches, fröhliches und faires Miteinander über Grenzen hinweg. So wird sie mir, so wird sie vielen Menschen in unserem Land in Erinnerung bleiben.“ Ebenso trauert der Bayerischer Ministerpräsident Markus Söder: „Bayern trauert um eine Königin des Wintersports. Die Nachricht vom Tod von Laura Dahlmeier macht tief betroffen. Ein schrecklicher Unfall hat die junge Frau mitten aus dem Leben gerissen. Laura Dahlmeier verkörperte ihre Heimat Bayern im besten Sinne: Sie war ehrgeizig und erfolgreich und blieb dabei immer heimatverbunden und bescheiden […].“

Nationale und internationale Sportwelt trauert

Neben politischen Größen unseres Landes trauert auch die nationale und internationale Sportwelt. So teilt die ehemalige Langläuferin und Biathletin Evi Sachenbacher-Stehle auf ihrem Instagram-Account folgende bewegende Worte: „Und plötzlich schweigt die Welt für einen Moment. Laura, du bleibst. In Herzen, Erinnerungen, Gedanken. Mein tiefstes Mitgefühl gilt deiner Familie.“ Auch der ehemalige Biathlonstar Magdalena Neuner zeigte sich tief getroffen: „Sie war ein großes Vorbild in der Hinsicht, dass sie ihr Leben gelebt hat und sich überhaupt nicht von anderen Leuten beeinflussen ließ. Da war sie für mich eine Pionierin. Dass sie immer ihrer Leidenschaft gefolgt ist – das haben wenige geschafft, so wie Laura.“ Rodel-Olympiasieger Felix Loch wählte ebenso emotionale Worte in Gedenken an Laura Dahlmeier: „Laura, du bist und bleibst nicht nur eine der erfolgreichsten Biathletinnen aller Zeiten, sondern vor allem ein echtes Vorbild – für uns Athletinnen und Athleten und für den ganzen deutschen Wintersport. Deine Entschlossenheit und deine Bescheidenheit werden wir nie vergessen! […].“
Auch die ehemalige Langläuferin und Biathletin Miriam Neureuther und ihr Ehemann Felix sind schockiert vom Tod der leidenschaftlichen Kletterin. So schreibt Miriam Neureuther auf Instagram: „Liebe Laura, es ist nicht in Worte zu fassen, wie sehr mich die Nachricht deines Todes schockiert! […] Du warst eine außergewöhnliche Sportlerin, die es so sicher kein zweites Mal auf dieser Welt geben wird! Aber vor allem als Mensch Laura wirst du uns allen sehr fehlen! […].“ Doch nicht nur deutsche Sportgrößen zeigen sich tief getroffen von der Todesnachricht, sondern auch internationale Sportlegenden, wie der norwegische Ex-Biathlonstar Johannes Thinges Bo. Auf Instagram postete er ein gemeinsames Foto mit Dahlmeier, darunter schreibt er: „We will always remember you, Laura. Rest in peace. (Wir werden uns immer an dich erinnern, Laura. Ruhe in Frieden).“ Darüber hinaus nahmen u.a. auch sein Bruder Tarjei Bo, die italienische Biathletin Dorothea Wierer, sowie die französische Biathletin Justine Braisaz-Bouchet Anteil am tragischen Schicksal Dahlmeiers.

Ex-Biathlonstar Uschi Disl weint um Laura Dahlmeier

Rührende Worte findet auch Biathlon-Ikone Uschi Disl, die in einem RTL-Interview mit Tränen in den Augen Abschied von der 31-jährigen nimmt. Dabei würdigt sie nicht nur die außergewöhnlichen sportlichen Leistungen Dahlmeiers, sondern würdigt sie insbesondere als Mensch: „Laura war eine tolle Biathletin und hat große Erfolge gefeiert, aber damit verbinde ich Laura eigentlich gar nicht so sehr. Laura war für mich einfach ein super herzlicher und bodenständiger Mensch.“ Während Disl versucht, die passenden Worte zu finden, kämpft sie immer wieder mit den Tränen und auch ihre Stimme gerät ins Stocken. Eines weiß Disl jedoch ganz gewiss: „Laura wird immer in allen Herzen sein.“

Beileid aus der Redaktion

Auch uns hat die Nachricht vom Tod der ehemaligen Weltklasse-Biathletin tief erschüttert, doch eines steht fest: Sie war eine außergewöhnliche Athletin, leidenschaftliche Bergsteigerin und ein wundervoller Mensch, der auch über den Tod hinaus immer in Erinnerung bleiben wird. Unser herzliches Beileid an Familie, Freunde und Weggefährten. Ruhe in Frieden, liebe Laura Dahlmeier!

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