Ein Kommentar

Vergesst "Star Wars"!

18.12.2015, 09.01 Uhr
von Detlef Hartlap
Achtung, die Stormtrooper kommen! Zur Weltpremiere von "Star Wars VII: Das Erwachen der Macht" marschierten die Stars reihenweise über den roten Teppich in Los Angeles.
BILDERGALERIE
Achtung, die Stormtrooper kommen! Zur Weltpremiere von "Star Wars VII: Das Erwachen der Macht" marschierten die Stars reihenweise über den roten Teppich in Los Angeles.  Fotoquelle: The Walt Disney Company Germany

In der Vergangenheit war die Zukunft schöner. Sie schien im Spektrum einer fernen Möglichkeit zu liegen und war an Hoffnungen gekoppelt. Die Zukunft unserer Gegenwart bietet davon nichts oder nur wenig. Sonst würde es nicht Millionen in den "Star Wars"-Film ziehen wie zu einem Heilsprediger.

Hier finden sie die Zukunft der Vergangenheit noch einmal verlässlich wiedergekäut, wiederverwertet. Es hagelt Anspielungen auf frühere Filme, bis das Lächeln gefriert. Es hagelt Botschaften, bis es jeder kapiert. Es herrschen Müll, Staub, Arbeit, Mühsal und Gefahr, wie in alten Western.

Science-Fiction ist nicht Physik, sondern eine Glaubenssache, die sich ihre Mythen aus der Vergangenheit stibitzt und neu einkleidet. In Wahrheit erzählt "Star Wars" von der Macht des Geldes. Das Geld wird zu Marketing, Marketing zu Schaum, aus dem ein Wahn blubbert: Muss ich sehen! Nichts anderes beabsichtigte das Geld.

"Star Wars" ist nicht der erste Film, der durch seine Nazi-Ästhetik betört und verstört. Als ob halb Hollywood bei Leni Riefenstahl gelernt hätte. Die Botschaft des Films könnte schlichter nicht sein: Alles hat zwei Seiten. Pflegte schon meine Oma zu sagen. Sie bleibt im Abspann unerwähnt.

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