Die Kinostarts der Woche im Überblick

Viel Nachdenkliches und Historisches auf der Leinwand

01.01.2015, 09.36 Uhr
"Die Sprache des Herzens" berührt.
"Die Sprache des Herzens" berührt.  Fotoquelle: © 2014 Concorde Filmverleih GmbH

In dieser Woche halten die Kinomacher nicht viel Stoff für Zartbesaitete bereit. Aber einiges geht auch ans Herz ...

Die Sprache des Herzens: 1895 – Die 14-jährige Marie (Ariana Rivoire) kann nicht kommunizieren oder lernen. Sie ist eine Gefangene in ihrem eigenen Körper, wurde sie doch stumm und taub geboren. Ihre Eltern sind Bauern und mit der Situation völlig überfordert. Ein Arzt, der Marie schlichtweg für dumm hält, rät den Eltern, ihre Tochter in eine Anstalt einzuliefern, aber Vater (Gilles Treton) bringt das nicht übers Herz. Marie kommt schließlich aufs Kloster Larnay, auf dem auch andere taube Mädchen wohnen. Oberin (Brigitte Catillon) reagiert angesichts des Verhaltens der Neuen schockiert, Marie benimmt sich wie ein wildes Tier. Sie will keine Kleider anziehen und klettert gerne auf Bäume. Nur die junge Nonne Marguerite (Isabelle Carré) glaubt daran, Marie helfen zu können. Frankreich 2014, 94 Min., FSK ab 6 Jahre, von , mit , Isabelle Carré, . Lesen Sie hier die Filmkritik zu „Die Sprache des Herzens“.

Herz aus Stahl: April 1945: Die Alliierten starten im Zweiten Weltkrieg ihre finale Offensive gegen Nazi-Deutschland. Ganz vorne dabei ist ein Sherman-Panzer, der von seiner Crew liebevoll "Fury" getauft wurde. Angeführt wird die fünfköpfige Truppe vom kampferprobten Don "Wardaddy" Collier (Brad Pitt), der schon viele Schlachten geschlagen hat und den Krieg daher bestens kennt. Immer weiter stoßen er und seine Männer (u. a. Shia LaBeouf, Michael Peña und Jon Bernthal) ins feindliche Gebiet vor, wo sie sich bald in einer ausweglosen Lage wiederfinden,: zahlenmäßig unterlegen und mit schlechteren Waffen ausgestattet als der Gegner. Zudem ist erst kürzlich ein blutiger Anfänger zum Team gestoßen, der junge Norman Ellison (Logan Lerman). Doch gegen jede Wahrscheinlichkeit wollen die tapferen Männer ein weiteres Mal überleben und Nazi-Deutschland mitten ins Herz treffen. USA 2014, 134 Min., FSK ab 16 Jahre, von , mit Brad Pitt, Logan Lerman, Shia LaBeouf. Lesen Sie hier die Filmkritik zu „Herz aus Stahl“.

Eine Taube sitzt auf einem Zweig und denkt über das Leben nach: Die Scherzartikelverkäufer Sam (Nils Westblom) und Jonathan (Holger Andersson) wollen den Menschen mit ihren Produkten Freude bereiten. In ihren Verkaufskoffern befinden sich die Klassiker unter den Scherzartikeln: Vampirzähne, Lachsäcke und Monstermasken. Ironischerweise jedoch sind Sam und Jonathan selbst nicht gerade glücklich. Ihr Geschäft läuft nur schleppend, da sie beide keine großen Verkaufstalente sind und etwa darüber im Zwist liegen, mit welcher Strategie sie ihre Produkte präsentieren sollen. Dabei braucht es einen guten Plan, um die Spaßartikel unters Volk zu bringen – die Vertreter sind nämlich pleite und es wird höchste Zeit, für Absatz zu sorgen. Also ziehen die zwei Chaoten weiter von Tür zu Tür, die Welt ein wenig bunter zu machen. Schweden/Frankreich/Norwegen/Deutschland 2014, 100 Min., FSK ab 12 Jahre, von , mit Sture Olsson, , . Lesen Sie hier die Filmkritik zu „Eine Taube sitzt auf einem Zweig und denkt über das Leben nach“.

Lilting: Junn (Pei-pei Cheng) ist in tiefer Trauer um ihren verstorbenen Sohn. Die kambodschanisch-chinesische Frau lebt in einer Einrichtung für Betreutes Wohnen in London, hat selbst aber nie Englisch gelernt. Bisher war ihr Sohn Kai (Andrew Leung) der einzige Kontakt zur Außenwelt und damit auch Mittelpunkt ihres Lebens. Eines Tages bekommt sie Besuch von Richard (Ben Whishaw), der sich als ein Freund ihres Sohnes vorstellt und selbst ungewöhnlich tief um dessen Verlust zu trauern scheint. In Wirklichkeit ist er seit über vier Jahren der Lebenspartner von Kai, der seine Homosexualität seiner Mutter gegenüber verheimlichte. Zuerst noch ohne die Möglichkeit zur Kommunikation, bauen die Beiden eine Beziehung auf, die über Worte hinaus geht und auf dem gemeinsamen Schmerz basiert. Richard engagiert die Dolmetscherin Vann (Naomie Christie) und versucht die alte Dame mit Gesprächen zu trösten und auch den eigenen Kummer zu lindern. Großbritannien 2014, 86 Min., FSK ab 6 Jahre, von , mit , , . Lesen Sie hier die Filmkritik zu „Lilting“.

Mucize – Wunder: Im Jahre 1961 wird der Lehrer Mahir (Talat Bulut) in den Osten der Türkei versetzt, in ein kleines, unscheinbares Dorf, in dem es nicht einmal eine schulische Einrichtung gibt. Mahir will nicht eine Sekunde länger in dem Dorf bleiben, sollte man sich nicht dazu entschließen, in dem Örtchen eine Schule zu errichten, zu der nicht nur Jungen Zutritt haben, sondern auch Mädchen unterrichtet werden. Mahirs Ultimatum macht sich bezahlt, kurz darauf beginnen die Bauarbeiten, bei denen er den 34-jährigen, körperlich behinderten Analphabeten Aziz (Mert Turak) kennenlernt. Mahir unterstützt ihn, wo er nur kann, damit er ein gleichberechtigtes Mitglied der kleinen Dorfgesellschaft wird. Als der Winter hereinbricht und die Landschaft in tiefen Schnee hüllt, müssen die Menschen um ihre Existenz kämpfen und Mahir lernt den harten Alltag der Dorfbewohner erst richtig kennen. Türkei 2014, 136 Min., FSK ab 6 Jahre, von , mit , , Berivan Karaman. Lesen Sie hier die Filmkritik zu „Mucize - Wunder“.

National Gallery: Im Mittelpunkt der Dokumentation "National Gallery" von Regisseur Frederick Wiseman steht die weltberühmte Londoner Nationalgalerie. Die stattliche ausgestellte Gemäldesammlung umfasst Werke vom 13. bis zum 19. Jahrhundert und ist für die Besucher frei zugänglich. Jedes Jahr kommen Millionen von Menschen aus aller Welt. Doch ein Museum ist mehr als nur Ausstellungsraum. In der Doku wird darum auch gezeigt, wie die Angestellten Touren für Kinder durchführen, wie Restauratoren daran arbeiten, die Kunstschätze zu erhalten und wie Wissenschaftler die Bilder studieren und deren kunsthistorische Bedeutung einschätzen. Managemententscheidungen über Ausgabenkürzungen oder die Arbeit der Handwerker, die Wände hochziehen und damit die Räume für entsprechende Ausstellungen präparieren, werden ebenfalls beleuchtet. Frankreich/USA, 181 Min., FSK ab 0, von . Lesen Sie hier die Filmkritik zu „National Gallery“.

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