RTL-Show "Adam sucht Eva"

Wie "Mr. Torpedo" die Nackt-Kandidatinnen provoziert

13.08.2015, 07.35 Uhr
von Christian Spolders
"Adam" heißt eigentlich Achi, ist 25 Jahre alt und kommt aus Österreich.
"Adam" heißt eigentlich Achi, ist 25 Jahre alt und kommt aus Österreich.  Fotoquelle: RTL

Seine Eltern waren nicht begeistert, als er für die Dreharbeiten zu "Adam sucht Eva" in die Südsee reiste, und sein Arbeitgeber fand, dass man sich doch besser trennen sollte. Vielleicht sind es auch diese Umstände, die dafür sorgen, dass Achi in der Gunst der Zuschauer besonders weit vorne ist. Der Außenseiter, von seinem Umfeld geächtet, der einen Neuanfang am Ende der Welt startet.

Noch vielmehr sind es allerdings die Auftritte des Österreichers, die Trash-TV-Fans dazu veranlassen, jede Woche aufs Neue einzuschalten. Mehr als zwei Millionen Zuschauer sind es jeden Mittwochabend ab 21.15 Uhr (ganz zu schweigen von denen, die sich die Sendung in der RTL-Mediathek ansehen), und man kann es nach der fünften Sendung nun nicht mehr mit bloßem Voyeurismus erklären, warum das Format offenbar funktioniert.

Wer so offensiv zu sich steht, den muss man gut finden

Sowohl vor als auch nach der Sendung ist vor allem ein Mann Thema: Achi, der bereits in der ersten Folge, in der er dabei war, davon sprach, dass er "Mr. Torpedo" mitgebracht habe, und ganz unverblümt auf sein Gemächt hinwies. Das sorgte bei einigen Kandidatinnen zwar für Stirnrunzeln, gefeiert wurde er trotzdem – vor allem von denen, die vor dem Fernseher hockten. Wer so offensiv zu sich steht, den muss man gut finden.

Zwar fühlen sich die Damen auf der "Insel der Versuchung", auf der sich die Nackten immer wieder treffen, um zu reden, zu kochen oder Spiele zu spielen, nicht so sehr zu dem Samu-Haber-Verschnitt hingezogen, was ihn just dazu veranlasste darüber zu meckern, dass er nicht als Sexsymbol gesehen werde. Aufgrund seiner direkten Art ist er aber mindestens sympathisch, aufgrund seines österreichischen Akzents sowieso.

Das findet auch Bahati, die ihn mindestens als "beste Freundin" behalten will, sich aber ebenfalls nicht mehr vorstellen kann. "Achi, egal was heute passiert, du bleibst mein Baby, beste Freundinnen halten zusammen", sagt die Ex von Baulöwe Richard Lugner, bevor sie sich mit Marco auf die "Insel der Liebe" absetzt. Achi wirft ihr brav noch ein paar Handküsse hinterher, als sie im Boot davonpaddeln.

"Du siehst aus wie eine Lesbe"

Als Johanna neu zu den zurückgelassenen Achi und Klaus hinzustößt, nimmt der 25-Jährige zum wiederholten Mal kein Blatt vor den Mund. Schön verpackt sei die "Miley Cyrus" mit ihren Tattoos, "Du siehst aus wie eine Lesbe", "Wie oft hattest du schon Sex, Johanna?" und "Hattest du schonmal einen Dreier?" löchert er die Frau aus Eschweiler mit provokanten Fragen – allerdings so charmant, dass sie ihm kaum böse sein kann. Geheimnisse, so der forsche Fragensteller, könne man ohnehin nicht lange für sich behalten. "Ich finde sie sowieso irgendwann heraus."

Auch dass er ausplaudert, dass Klaus, von Achi liebevoll "Zaubermaus" gerufen, ja ein Stripper ist, nimmt ihm keiner übel – schon gar nicht, als er es seinem Konkurrenten an einem Ast nachahmt und sich im Poledance versucht. Was er damit beweisen will: "Johanna, die Muskelmänner sind nicht immer die Top-Männer, sondern es gibt auch mal so einen tollen Spargeltarzan wie mich." Sagt's und hampelt so, wie es Millionen andere Männer auch machen würden, in vermeintlichen Stripper-Posen herum, während Johanna sich kaum halten kann. "Ist das nicht Erotik pur?", fragt er. "Der Klaus, der macht das ja auch alles total schön, aber ich bringe sie zum Lachen."

Mehrere hunderttausend TV-Zuschauer dürften in dem Moment amüsiert auf dem Sofa oder im Bett gelegen haben – und sich gewünscht haben, dass Achi 2016 in der zehnten Staffel des Dschungelcamps dabei ist.

In Kooperation mit RP ONLINE.

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