Netflix stellt Pläne vor: Das passiert mit Konto-Teilung und Binge-Watching
Bislang war es – zumindest offiziell – nicht möglich, sein Netflix-Konto mit Personen außerhalb des eigenen Haushalts zu teilen. Das soll sich bald ändern. Zudem hat sich der Streaming-Anbieter dazu geäußert, wie Serien in Zukunft veröffentlicht werden sollen.
Vor Kurzem wurde bekannt gegeben, dass ein neues Abo-Modell auf Netflix eingeführt werden soll. Das "Basis-Abo mit Werbung" geht ab Anfang November in Deutschland an den Start. Doch das sind nicht die einzigen Veränderungen beim Streaminggiganten. Es gibt Neuigkeiten zur Konto-Teilung, der Veröffentlichung neuer Serien sowie zum Ausbau der Gaming-Sparte.
Laut den Nutzungsbedingungen von Netflix ist es untersagt, das Konto mit Personen außerhalb des eigenen Haushalts zu teilen. Allerdings soll es ab Anfang 2023 den Nutzerinnen und Nutzern ermöglicht werden, ihr Netflix-Konto mit einer Person zu teilen, die nicht im gleichen Haushalt lebt. Wer allerdings auf diese Funktion zurückgreifen möchte, muss eine Zusatzgebühr bezahlen. Die Gebühren sollen weniger kosten als das Konto selbst. Wann genau die Neuerung eingeführt wird und wie hoch die Gebühr ausfällt, wurde noch nicht bekannt gegeben.
In anderer Hinsicht bleibt alles beim Alten: Im Gegensatz zu anderen Streaminganbietern möchte Netflix neue Serien weiterhin am Stück veröffentlichen – die Möglichkeit auf sogenanntes Binge Watching bleibt also bestehen. "Es ist schwer vorstellbar, wie zum Beispiel ein koreanischer Titel wie 'Squid Game' zu einem weltweiten Megahit hätte werden können, ohne den Schwung, der dadurch entstand, dass die Leute ihn durchgehend anschauen konnten", heißt es in einem Brief an die Netflix-Aktionäre.
Gaming-Angebote werden erweitert
Zudem möchte Netflix seine Gaming-Angebote erweitern. Laut dem veröffentlichten Geschäftsbericht über das dritte Quartal 2022 sollen bis zum Ende des Jahres 55 weitere Spiele zur Verfügung gestellt werden. Einige von ihnen basieren auf bereits veröffentlichten Netflix-Serien. Bis August 2022 wurden alle Spiele zusammen 23 Millionen Mal heruntergeladen. Eine vergleichsweise geringe Zahl, dennoch möchte sich Netflix weiterhin auf den Gamingbereich fokussieren. "Wir prüfen sehr ernsthaft ein Cloud-Gaming-Angebot", erklärte Mike Verdu, Leiter der Netflix-Spieleabteilung.
Ob durch die Veränderungen ein Kundenzuwachs erzielt werden kann, wird sich in naher Zukunft zeigen. Zumindest konnte der Streaminganbieter im dritten Quartal mehr Abonnentinnen und Abonnenten dazugewinnen, als zuvor geschätzt. Das teilte Netflix nach dem Handelsschluss an der New Yorker Börse mit. Im Vergleich zum Vorjahr ist der Kundenzuwachs zwar geringer, allerdings schlossen im diesjährigen Septemberquartal 2,4 Millionen Menschen ein Abo ab. Im vierten Quartal rechnet Netflix mit 4,5 Millionen neuen Kundinnen und Kunden.
Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH