Komödie mit ChrisTine Urspruch

"Einspruch, Schatz!": Mit zynischen Sprüchen durch das Leben

22.09.2023, 12.11 Uhr
von Marina Birner

Christine Urspruch befindet sich in der neuen ARD-Serie im ganz normalen Wahnsinn des Alltags. Der "Tatort"-Star schlüpft in die Rolle der Scheidungsanwältin Eva Schatz, die sich mit zynischen Sprüchen durch das Leben kämpft. 

ARD
"Einspruch, Schatz!"
Komödie • 22.09.2023 • 20:15 Uhr

"So ein schöner Tag, eigentlich viel zu schön, um sich scheiden zu lassen", seufzt Eva Schatz (ChrisTine Urspruch) auf dem Weg ins Gericht. Man merkt sofort: Die Anwältin spart nicht mit zynischen Bemerkungen. Das bleibt wohl nicht aus, wenn man den ganzen Tag mit untreuen Ehemännern und gierigen Ehefrauen zu tun hat. Das Schicksal einer Scheidungsanwältin. Doch neben spannenden Fällen und vor allem alltagsnahen Rechtsfragen darf eines in der neuen ARD-Reihe "Einspruch, Schatz" natürlich nicht fehlen: die Liebe in all ihren Facetten. Es geht um gleichgeschlechtliche Liebe, Patchworkfamilien und natürlich auch um die gute alte Affäre, aus der vielleicht mehr werden kann ...

Chance auf einen zweiten Frühling?

Zunächst sind zwei Folgen im Programm. Gleich zum Auftakt ("Einspruch, Schatz! – Ein Fall von Liebe") gerät Eva in amouröse Turbulenzen, nachdem sie sich aus dem Stand in den Witwer und dreifachen Vater Hanno Bertram (Wolfram Grandezka) verknallt. Aber alles gar nicht so leicht in Anbetracht seiner zickigen Teenager-Tochter und der Menopause, die an ihre Tür klopft. "Willkommen in den Wechseljahren", heißt es nun für Eva – sie muss den "Abschiedstanz der Hormone" tanzen ... Oder erhält die quirlige Mittfünfzigerin vielleicht doch die Chance auf einen zweiten Frühling?

Urspruch (52) – bekannt als kleinwüchsige Rechtsmedizinerin Silke "Alberich" Haller aus dem Münster-"Tatort" – brilliert in der Rolle der taffen Juristin mit Herz, die nicht nur den ganz normalen Wahnsinn im Körper einer Frau ertragen muss, sondern aufgrund ihrer vergleichsweise geringen Körpergröße auch außerhalb des Gerichtssaals immer wieder mit gesellschaftlichen Hürden zu kämpfen hat. Etwas, das der Schauspielerin nicht ganz fremd ist: Einst berichtete sie in einem Interview, "sehr oft angeschaut oder angesprochen" zu werden. Dann wolle sie oft einfach nur verschwinden. Mit ihrem großen "T" in ihrem Vornamen wolle sie Größe zeigen. "Diese Großschreibung ist für mich der spielerische Umgang mit meinem Namen und künstlerische Freiheit", betont Urspruch.

Selbstironisch und gerne politisch unkorrekt

Über ihre neue Rolle verrät sie: "Torsten Lenkeit, mit dem mich eine Freundschaft verbindet, hat sie mir auf den Leib geschrieben. Mit allen Ecken und Kanten die so eine Frau haben kann." Dem Drehbuchautoren und Produzenten sei es wichtig, Sehgewohnheiten zu hinterfragen und neu auszurichten. "Humor ist dabei ein wichtiger Faktor", erklärt er gegenüber dem Sender. ChrisTine Urspruch gehe selbstironisch und auch gerne politisch unkorrekt mit dem Thema Körpergröße um.

Der Film besticht durch witzige Wortgefechte zwischen unter anderem Eva und ihrer besten Freundin Sissi (Karmela Sharko) über zum Teil durchaus ernste Themen wie hormonelle Hürden im Leben einer Frau oder den Spagat zwischen Karriere und Familie. "Damit kommen wir Frauen früher oder später in Berührung oder machen Sie persönlich durch und dennoch funktionieren wir im Alltag!", betont Sharko im Interview. "Also stellt man sich doch ganz realistisch die Frage, wie machen das all diese starken Frauen?" Mit der vielschichtigen Figur der Eva versucht die Reihe genau diese Frage zu beantworten.

Die Scheidungsanwältin mit Herz

"Die Pubertät ist eben genauso unberechenbar wie die Menopause." – Damit trifft Sissi den Nagel auf den Kopf. Obwohl mit Lenkeit und Regisseur Thomas Freundner zwei Männer für den Film verantwortlich zeichnen, beweisen sie ein besonderes Händchen für sensible Frauenthemen. Hinzu kommt ein durchaus realistischer Einblick in das deutsche Rechtssystem.

Schicksalhafte Fälle bestimmen den Alltag von Rechtsanwältin Eva. Ein Sorgerechtsstreit fordert in Episode eins ihre ganze Aufmerksamkeit. Die Filmemacher schlagen mit dem Vorschlaghammer auf die rechtlichen Hürden ein, die nicht-heterosexuelle Paare in der Gesellschaft noch immer überwinden müssen. So kämpft Eva mit aller Kraft für die alleinerziehende Krankenschwester Christina und ihr Kind Marie, dessen leibliche Mutter die kürzlich verstorbene Ehefrau der Krankenschwester ist. Christinas Schwiegereltern beanspruchen das Sorgerecht für Marie.

Am Freitag, 29. September, gibt es auch schon Film Nummer zwei zu sehen. In "Unter Vätern" wird Eva Schatz einer besonderen Bewährungsprobe unterzogen ...

"Einspruch, Schatz!" – Fr. 22.09. – ARD: 20.15 Uhr


Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH

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