Achter Film der ZDF-Reihe

"Familie Bundschuh: Bundschuh vs. Bundschuh": Es geht in die Politik

02.10.2023, 08.05 Uhr
von Elisa Eberle

Es gibt neuen Ärger bei Gundula (Andrea Sawatzki) und Gerald (Axel Milberg). Im achten Film der "Familie Bundschuh" wollen beide in die Politik. Wer wird die Wahl für sich entscheiden?

ZDF
Familie Bundschuh: Bundschuh vs. Bundschuh
Komödie • 02.10.2023 • 20:15 Uhr

Der Filmtitel "Bundschuh vs. Bundschuh" (Regie: Franziska Meyer-Price, erstmals im ZDF) lässt es schon vermuten: In der 2013 von Hauptdarstellerin und Romanautorin Andrea Sawatzki erdachten Großfamilie herrscht mal wieder dicke Luft: Nach einem erkrankten Familienmitglied und einem überstürzten Umzug sind es diesmal die späten Karrierepläne, die die Ehe von Gundula (Andrea Sawatzki) und Gerald (Axel Milberg) auf eine harte Probe stellen.

Wer wird gewinnen?

Schuld an dem Schlamassel trägt der Bürgermeister ihres neuen Wohnorts: Wilhelm Bredow (Martin Seifert) wurde eben erst von Gundula zum Arzt gefahren. Auf der Gemeinderatssitzung lobt er die selbstlose Tat, schlägt dann aber Gundulas Mann als seinen Nachfolger vor: "Es geht hier nicht um Mann oder Frau, es geht hier einzig um Qualifikation!" Gundula findet das alles andere als lustig: "Für dich bin ich gerade noch gut genug, um deine Hemden zu bügeln", klagt sie nächtens im Ehebett und trifft tags drauf eine folgenschwere Entscheidung: "Ich kandidiere!"

Weder die Familie noch die Mitbürgerinnen und Mitbürger wollen ihre Pläne anfangs unterstützen: "Du wirst mit deinem aussichtslosen Unterfangen nur Unfrieden stiften", warnt Schwager Hadi (wie immer fabelhaft: Stephan Grossmann), doch Gundula gibt nicht auf: Mit unermüdlichem Eifer trägt sie Sorgen und Missstände aus der Dorfgemeinschaft zusammen, während Gerald schon von einem brandenburgischen Silicon Valley träumt. Wer wird die Wahl für sich entscheiden? Und finden der Streit und die Schwierigkeiten damit wirklich ein Ende?

Gesellschaftlich relevante Themen 

Vielleicht lag es am wenig Laune machenden Thema Corona, dass "Unter Verschluss", der vorangegangene siebte Film über "Familie Bundschuh", ein kleineres Publikum als bislang ansprach: 3,86 Millionen Menschen schalteten bei der Erstausstrahlung im September 2022 ein. Das ist zwar gut, verglichen mit den vorangegangenen Quoten von bis zu 6,60 Millionen Zuschauerinnen und Zuschauern im Dezember 2021 doch deutlich schwächer. Ob die politische Fehde zwischen Herrn und Frau Bundschuh mehr Erfolg hat, bleibt abzuwarten.

Mit Diskussionen über arbeitende Frauen, das generische Maskulinum, Umweltschutz und Massentierhaltung spricht "Familie Bundschuh: Bundschuh vs. Bundschuh" zweifellos viele gesellschaftlich relevante Themen an. Vielleicht zu viele? Das Ende, so viel sei verraten, kommt ein wenig überstürzt. Doch bis dahin konnte sich die Zuschauerinnen und Zuschauer über die für die Filmreihe so typischen von Sarkasmus triefenden Dialoge (Buch: Stefan Kuhlman) freuen.

Auf die Frage, was er selbst als Bundeskanzler tun würde, antwortet Hauptdarsteller Axel Milberg im ZDF-Interview übrigens nahezu philosophisch: "Den Schwerfälligen mehr Schwung geben, den Nachdenklichen mehr Mut und den Gescheiten Überzeugungskraft verleihen. Und die Unbeeindruckten sollen das Wunderbare der Natur und Evolution erleben. Es reicht dann der Vorrat für alle, es entsteht nebenbei viel Empathie, dann bedroht keiner den anderen."

Und welche Auswirkungen wird die Bürgermeisterwahl auf die Bundschuhs haben? "Das wird sich in den nächsten Folgen zeigen", sagt Andrea Sawatzki, die mit insgesamt fünf Romanen die Vorlage für die ersten Filme der Reihe lieferte. Ob es nach "Woanders ist es auch nicht ruhiger" (2021) auch einen weiteren Bundschuh-Roman geben wird, ist nicht bekannt.

Familie Bundschuh: Bundschuh vs. Bundschuh – Mo. 02.10. – ZDF: 20.15 Uhr


Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH

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