"Malibu – Schwesterherzen": "Romantische Spinnerei" oder "echtes Unternehmen"?
"Malibu" soll der beste Campingplatz Deutschlands werden. Das ist der große Traum von Jantje (Karla Nina Diedric) und Stefan (Tom Radisch). Doch wegen finanzieller Probleme steht das Projekt auf der Kippe. Nun rückt die besserwisserische Schwester an, um weiterzuhelfen.
Klar, das kann schon mal passieren: Am Morgen wacht man mit einem Lächeln auf den Lippen auf, genießt die sanften Sonnenstrahlen im Gesicht und findet – wenn alles gut geht – sogar noch ein Bündel Geld unter der Bettdecke. Doch ach, spätestens wenn alle 50-Euro-Scheine vom Winde verweht sind, wird dem Betrachter klar, dass das hier doch nur ein Traum war. So märchenhaft geht es dann doch nicht zu im neuen Film der"Herzkino"-Reihe "Malibu", in dem sich so einiges nur ums Geld dreht. Jedenfalls bei Familie Schäfer, die im Mittelpunkt des Films steht. "Schwesterherzen" lautet der Titel. Drei neue "Malibu"-Filme zeigt das ZDF nacheinander an den Sonntagabenden.
Alles für "Malibu"
Das Geld fliegt also weg. Und Jantje Schäfer (Karla Nina Diedric) wacht auf, die Haare stehen ihr zu Berge. Gut, noch ist alles beim Alten: Hannes' (Lewe Wagner) Pausenbrot schmiert sich nicht von selbst, der Campingplatz muss auf Vordermann gebracht und die Bilanz geprüft werden. Denn Jantje und Stefan (Tom Radisch) setzen alles daran, "Malibu" zum besten Campingplatz Deutschlands zu machen. Da kommt Jantjes Schwester, die Unternehmensberaterin Merle (Anja Knauer), die eigentlich nur kurz bei ihrer Familie vorbeischauen will und auf der Suche nach "Qualitytime" ist, gerade recht.
Denn für ihren Bankkredit brauchen Jantje und Stefan einen Bürgen. Schließlich mussten sie bereits eine Hypothek aufnehmen, um die Schulden zu decken, die auf ihrem Erbe lasten. Und Stefan hat seinen Job gekündigt, um sich ganz auf ihr Projekt konzentrieren zu können.
"Romantische Spinnerei" oder "echtes Unternehmen"? – Merle sichert den beiden trotz ihrer Zweifel ihre Unterstützung zu, verschweigt aber wichtige Details über ihre eigenen Probleme – und bringt auch sonst alles durcheinander. Sie ist gerade gefeuert worden, aber niemand weiß es. Außerdem ist sie süchtig nach dem Kick eines Diebstahls. Und Kleptomanie, also krankhaftes Stehlen, ist nur eines von vielen Themen, die Merle lieber nicht offen anspricht. Wenn das alles kein Konfliktpotenzial birgt ...
Charmante Geschichte um zwei Schwestern
Eine gesunde Portion Humor darf jedoch nicht fehlen: Die guten Seelen des Campingplatzes, der Jogginganzug tragende Nikos (Heiko Pinkowski) alias "Bärchen" und der pedantische Platzwart Dieter (Christian Hockenbrink) sorgen mit ihren Alte-Ehepaar-Allüren für Lacher. Regisseurin Luise Brinkmann und Drehbuchautorin Jenny Maruhn kreieren mithilfe einer Hand voll sympathischer Nebenfiguren eine charmante Geschichte um zwei Schwestern, die unterschiedlicher nicht sein könnten: Workaholic trifft auf Träumerin.
Die eine ist eine knallharte, perfektionistische Business-Lady, die andere eine luftig leichte, unkomplizierte Mutter und Träumerin. Die kleinen Zankereien zwischen Merle und Jantje verleihen dem Ganzen gar etwas Tröstliches – wo doch fast jeder Zuschauer weiß, dass im Leben nicht immer alles glattläuft, man sich im Idealfall aber auf seine Familie verlassen kann.
Die ersten beiden Filme "Malibu – Camping für Anfänger" (2022) und "Malibu – Ein Zelt für drei" (2022) sahen im Schnitt rund 3,3 Millionen Zuschauerinnen und Zuschauer parallel zum "Tatort". Am Sonntag, 22. Oktober, folgt die vierte Folge "Malibu – Küss den Frosch". "Mein Traum, dein Traum" beschließt am 29. Oktober, ebenfalls zur besten Sendezeit die "Malibu"-Reihe.
"Malibu – Schwesterherzen" – So. 15.10. – ZDF: 20.15 Uhr
Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH