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"Mutter, Kutter, Kind": zweite Chancen an der Ostsee

02.09.2022, 08.09 Uhr

Eine Mutter und ihre Tochter treffen nach Jahren unfreiwillig wieder aufeinander. Der Groll sitzt tief, doch irgendjemand muss bald auf den kleinen Sohn der Tochter aufpassen ...

ARD
"Mutter, Kutter, Kind"
Spielfilm • 02.09.2022 • 20:15 Uhr

Kommunikation wäre der Schlüssel. Doch genau die scheint Hedwig "Heddi" (Anneke Kim Sarnau) und Eva (Zoe Moore) im neuen ARD-Freitagsfilm "Mutter, Kutter, Kind" nicht leicht zu fallen. Nach jahrelanger Funkstille treffen Mutter und Tochter wieder aufeinander. Eva hat ihren zehnjährigen Sohn Jannis (Lewe Wagner) im Schlepptau. Unfreiwillig müssen sich beide Frauen ihrer Vergangenheit stellen, zunächst geraten sie bei jeder Begegnung aneinander. Und dann gibt es noch Heddis Mutter Lore (Jutta Wachowiak), die beide Sturköpfe versöhnen möchte. Matthias Tiefenbacher führte Regie bei diesem ebenso interessant erzählten wie entspannten Film.

Heddi ist eine selbstbewusste und taffe Küstenfischerin, die versucht, das Familiengeschäft aufrechtzuerhalten. Doch eines Tages taucht ihre Tochter Eva im kleinen Ostseedorf auf – sie ist kämpferisch und stur wie ihre Mutter. Und dazu Umweltaktivistin. Beide Frauen reden nicht mehr miteinander, das erste Aufeinandertreffen seit Jahren verläuft dementsprechend kühl und distanziert. Nur zu ihrer Oma Lore hat Eva ein gutes Verhältnis, weil sie einen Großteil ihrer Kindheit bei ihr verbracht hat.

Exzellente Besetzung für einen Freitagsfilm

Angeblich ist Eva mit ihrem Sohn Jannis wegen Lores Geburtstag zu Besuch. Doch schnell stellt sich heraus, dass die Umweltaktivistin aus einem anderen Grund gekommen ist: Eva muss ins Gefängnis und in Kürze ihre Haftstrafe antreten. In den sechs Monaten soll sich Oma Lore um ihren Sohn kümmern. Für die Ur-Großmutter des Jungen eine echte Herausforderung, die sie sich nicht zutraut. Eigentlich spricht nichts dagegen, wenn Heddi die Aufgabe übernimmt, baut sie doch mit der Zeit ein liebevolles Verhältnis zu Jannis auf. Aber die Wunden der Vergangenheit und der Groll stehen immer noch zwischen der Küstenfischerin und ihrer Tochter.

Früh ist abzusehen, welches Ziel der Film (Buch: Volker Krappen) verfolgt. Es geht um Streit um Versöhnung, um Familie und um zweite Chancen im Leben. Es ist nicht das erste Mal, dass Themen wie diese in einem Fernsehfilm aufgearbeitet werden.

Indes sorgt die exzellente Besetzung für beste Unterhaltung. "Polizeiruf 110"-Ermittlerin Anneke Kim Sarnau mal wieder in einer völlig anderen Rolle zu sehen, gibt dem Film einen zusätzlichen Reiz.

"Mutter, Kutter, Kind" – Fr. 02.09. – ARD: 20.15 Uhr


Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH

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