"Erlebnis Erde"-Doku

"Planet ohne Affen": Diese Bilder brechen Jane Goodall das Herz

von Sandra Gundelach

Obwohl sie unter Schutz stehen, wird mit vielen Affenarten gehandelt. Das Netzwerk der Drahtzieher ist groß und Artenschützer scheinen machtlos, wie eine erschreckende Doku im Ersten zeigt.

ARD
Erlebnis Erde: Planet ohne Affen
Dokumentation • 07.06.2021 • 20:15 Uhr

Wir teilen bis zu 98 Prozent unserer DNA mit ihnen und sie sind unsere nächsten Verwandten in der Tierwelt – und dennoch machen Menschen Jagd auf sie, verkaufen ihre Jungtiere und sperren sie in Käfige ein. Die ARD-Dokumentation "Planet ohne Affen" von Felix Meschede, Manuel Daubenberger und Michel Abdollahi untersucht den weltweiten, illegalen Handel von Schimpansen, Orang-Utans und weiteren Affenarten – und zeigt dabei erschreckende Szenen.

Affenbabys sind ein Verkaufsschlager. Besonders junge Schimpansen und Orang-Utans werden teilweise an skrupellose Zoos, Prominente und Online-Influencer verkauft, welche sie stolz auf ihren sozialen Netzwerken präsentieren. Der Reporter Michel Abdollahi macht sich auf die Suche nach den Drahtziehern hinter dem weltweiten Affenhandel. Schnell findet er heraus, dass das Netz der Händler weiter reicht, als zunächst erwartet. Im kongolesischen Regenwald wollen ihm Händler einen jungen Bonobo verkaufen, eine Affenart welche vom Aussterben bedroht ist.

Ein ähnliches Bild ergibt sich in Thailand: hier entdeckt Abdollahi einen geheimen Zoo auf dem Dach eines Kaufhauses und auch hier findet er einen der streng geschützten Bonobos in einem Käfig. Selbst die berühmte Primatenforscherin Jane Goodall schaltet sich in dieser Situation ein und zeigt sich erschüttert: "Es bricht mir das Herz, diese unschuldigen Affen in Käfigen zu sehen. Sie haben nichts verbrochen."

"Wir müssen die Menschen aufklären, die gerne mit Baby-Affen kuscheln wollen, dass jemand dafür deren Mutter und Vater getötet hat", sagt Naturschützer Ian Redmond. Er ist einer der Experten die Abdollahi auf seiner Reise um die Welt konsultiert, während er die Spuren des Affenhandels verfolgt. Auch in China und den USA finden sich Unregelmäßigkeiten, die auf den illegalen Tierhandel hindeuten. Das internationale Vertragswerk CITES, welches bedrohte Tierarten schützen soll, scheint wirkungslos gegen die kriminelle Energie.

Die ARD-Dokumentation zeigt: Der Handel mit unseren nächsten Verwandten in der Natur ist mehr als nur lukrativ. Auch bereits gemeldete Vorfälle führen oft dazu, dass die Tiere noch jahrelang in Gefangenschaft verweilen müssen. Ein trauriges Schicksal für diese überaus sozialen Tiere.

Erlebnis Erde: Planet ohne Affen – Mo. 07.06. – ARD: 20.15 Uhr


Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH

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