Streifenpolizist Henk muss das Begräbnis seiner Tante organisieren und gerät mitten hinein in den scharf geführten Konkurrenzkampf zweier Bestattungsunternehmen.
Mit ernsthaften Kirchenformeln oder gar dem gleichnamigen Rammstein-Song hat der achte "Friesland"-Krimi "Asche zu Asche", den das Zweite nun wiederholt, kaum etwas zu tun. Hier nämlich sind einerseits die Asche einer Tante und andererseits einfach ein Haufen Geld gemeint. Ein Krimi, der vor schwarzem Humor nur so strotzt. Doch diese Kriminalkomödie, in der Maxim Mehmet als Streifenpolizist Henk Cassens 2019 seinen Einstand feierte, dreht sich häufig im Kreis, das Tempo verliert sich in nur halb lustigen Episoden.
Henks Tante ist gestorben, und er will sie möglichst günstig bestatten. Blöd: Ausgerechnet die Bestattungsunternehmerin, die er dafür heimlich beauftragt hat, wird ermordet aufgefunden. Und der Neue muss den Doofen machen, der im Arztzimmer an einem Demonstrationsskelett herumschraubt, während die Kollegin Süher (Sophie Dal) die Ärztin verhört, die gerade den Totenschein für das Opfer ausstellen soll. Als er einen Knöchel vom Skelett bricht, hofft er, dass die Ärztin es nicht gesehen hat und stiehlt sich heimlich davon. Die aber streckt beim Abgang bloß lässig die Hand aus: den Knöchel her!
Maxim Mehmet kann sich trotzdem glücklich schätzen, dass er bloß den Schlichten geben muss. Andere spielen sich den Hintern wund zwischen all den Särgen, die hier in zwei miteinander konkurrierenden Bestattungsinstituten stehen. Bestatter Habedank (Holger Stockhaus), der zum Stammpersonal der "Friesland"-Reihe gehört und überall im Städtchen Werbestelen mit seinem Konterfei aufstellen lässt, schimpft auf die Billigbestatter und den inzwischen grassierenden "Bestattungstourismus Richtung Holland". Dabei waren, wie er sagt, "Leichen doch auch mal Menschen".
Heimlich denkt Habedank über "Synergieeffekte" im Bestattungswesen nach – könnte er nicht einfach den Laden der Konkurrenz mit übernehmen? Klar, dass er sich damit verdächtig macht, der Mörder der gerade ermordeten Konkurrentin zu sein. Aber auch die genannte Ärztin ist längst noch nicht aus dem Schneider, sie hat der Toten immerzu Antidepressiva gegeben – angeblich wegen der drohenden Depressionen beim Dauerumgang mit Urnen und Särgen. Nicht ausbleiben kann bei alldem, dass man Henks tote Tante nun fortwährend von einem Ort zum anderen bugsiert. Henk will vor Habedank die Bestellung bei der Konkurrenz verheimlichen.
So kommt es, dass die Szenen mit dem polternden Wilhelmshavener Kommissar Brockhorst (Felix Vörtler) die besten des Spektakels sind, weil der seine Nase so unverschämt überall hineinstecken darf, wie es jeder gescheite Serienkrimi verlangt. Bei Brockhorst wird das Spiel mit den Klischees auf die Spitze getrieben, eine Rolle wird so zur Figur.
Fast sieben Millionen Zuschauer sahen den Krimi im März 2019 bei seiner Erstausstrahlung. Derweil geht die Reihe auch 2021 weiter, zwei neue Filme sind abgedreht.
Friesland – Asche zu Asche – Sa. 05.06. – ZDF: 20.15 Uhr
Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH