Serie bei ARTE

"Sacha": die spannende Suche nach dem Motiv

von Maximilian Haase

Eine bekannte Staatsanwältin wird verdächtigt, einen Gastronomen erschossen zu haben. Was könnte ihr Motiv gewesen sein? Die ARTE-Serie wurde von wahren Begebenheiten inspiriert.

ARTE
Sacha
Krimiserie • 03.02.2022 • 21:35 Uhr

Anwaltsserien, egal ob aus den USA oder aus Europa, erfreuen sich auch hierzulande großer Beliebtheit. Meist geht es darin um den anstrengenden Kanzleialltag, beeindruckende Reden vor Gericht und gut dotierte Fälle, die in moralische Zwickmühlen führen. Eine Anwaltsserie der ganz besonderen Sorte verbirgt sich hingegen hinter dem simplen Titel "Sacha": In sechs Folgen erzählt die Miniserie aus schweizerisch-französisch-deutscher Koproduktion von einer Staatsanwältin, die verdächtigt wird, auf einen Mann geschossen zu haben. Warum bringt sie ihre Karriere und ihr Leben in Freiheit so in Gefahr? ARTE zeigt das Krimi-Drama nun in Erstausstrahlung.

Anne Dupraz lautet der Name der Hauptfigur, eindrücklich gespielt von der französischen Schauspielerin Sophie Broustal. Als angesehene Staatsanwältin im Schweizer Kanton Genf besitzt Dupraz eine gewisse Prominenz. Umso problematischer der Fall: Gleich zu Beginn wird die Frau verhaftet und zum Verhör geladen. Weil die mutmaßliche Täterin die Exfrau des zuständigen Staatsanwalts ist und man einen Interessenskonflikt vermeiden will, übernimmt die junge Staatsanwältin Carla Meier (Isabelle Caillat) den Fall.

Serie beruht lose auf wahren Begebenheiten

Sogleich gesteht die Verdächtige ohne Umschweife, auf den Mann geschossen zu haben. Mit Vorsatz und ohne bedroht zu werden. Heikel auch die Identität des Opfers: Als Besitzer einiger Pizzerias in der Stadt war er der Polizei schon öfter aufgefallen und mit dem Gesetz aneinandergeraten. Zuletzt hatte man in einem seiner Restaurants gar einen abgetrennten Finger gefunden – die Unterwelt lässt von Folge zu Folge jedenfalls immer mehr grüßen.

In Rückblicken klärt die spannend aufgebaute Serie die Zusammenhänge auf: Anne Dupraz war auf den Finger-Fall angesetzt worden, hatte bei Anblick des Besitzers den Ort aber fluchtartig verlassen und die Ermittlungen abgegeben. Wie die Zuschauer erfahren, verband sie mit dem Mann einst ein romantisches Verhältnis. Was hat die titelgebende Sacha (Vanille Lehmann) damit zu tun?

Klug verknüpft Regisseurin Léa Fazer ("Bienvenue en Suisse") die traumatischen Erfahrungen der Staatsanwältin mit der Suche nach ihrem Motiv, den persönlichen Schmerz einer Karrieristin mit dem kriminellen Gebaren mafiöser Strukturen. Umso bemerkenswerter, dass die sehenswerte Miniserie lose auf wahren Ereignissen beruht: Inspiriert wurde sie von den Erfahrungen der Politikerin und Autorin Nicole Castioni, die sie in ihrer Autobiografie "Le Soleil au bout de la nuit" beschrieben hat.

ARTE zeigt die ersten drei Folgen hintereinander. Am Donnerstag, 10. Februar, werden ab 21.55 Uhr die Episoden vier bis sechs ausgestrahlt.

Sacha – Do. 03.02. – ARTE: 21.35 Uhr


Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH

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