Im ARD-Moma

Sicherheitsexperte schlägt wegen Putins Internet-Krieg alarm: "Wir sind sehr, sehr schlecht aufgestellt"

02.01.2025, 10.24 Uhr

Im ARD-Morgenmagazin äußert sich Sicherheitsexperte Arndt Freytag von Loringhoven besorgt über Putins Cyberkrieg. Er fordert eine klare politische Strategie und mehr Aufklärung über Manipulationen im Netz, um die Gesellschaft zu schützen und zu stärken.

Neues Jahr, alte Bedrohungslage: Auch im Jahr 2025 zeichnet sich ein Ende im Ukraine-Krieg nicht ab. Im Februar jährt sich der Ausbruch des russischen Angriffskrieges auf das Nachbarland zum dritten Mal. "Die Bedrohungslage ist tatsächlich ernst", unterstrich Arndt Freytag von Loringhoven am Donnerstagmorgen im ARD-"Morgenmagazin" die Auswirkungen des Kriegs auf Deutschland. Dieses Gefahrenpotenzial entfalte sich einerseits durch die "rasche militärische Aufrüstung" Russlands, andererseits durch den Cyber- bzw. "Schattenkrieg", erklärte der einstige Vizepräsident des Bundesnachrichtendienstes.

In Letzterem gehe es Russland darum, "unsere Meinungsbildung zu beeinflussen". Es habe in der Vergangenheit bereits "massive Manipulationen gegeben", warnte Freytag von Loringhoven. Putin wolle damit die Gesellschaft und die Nato weiter spalten. Daraufhin fragte Moderatorin Anke Plättner, ob Freytag von Loringhoven die "Angst vor Eskalation" in der Bevölkerung wahrnehme. Er bejahte und fügte sorgenvoll hinzu, diese sei "leider Teil der deutschen Politik". Dabei müsse man "mit Rückgrat agieren", um eine Reaktion bei Putin zu provozieren, forderte der einstige deutsche Botschafter in Polen: "Wir wissen, dass Putins Russland eine klare Sprache viel besser versteht als diese Zögerlichkeit."

Putins Cyberkrieg: Experte schlägt "Crashkurs für adäquates Verhalten" vor

Auch beim Stichwort Cyberkrieg sieht Arndt Freytag von Loringhoven Verbesserungspotenzial. "Beim Schattenkrieg sind wir sehr, sehr schlecht aufgestellt", schlug der Sicherheitsexperte Alarm. "Wir haben kaum die Möglichkeiten, überhaupt zu erkennen, was im Internet und in den sozialen Medien passiert." Dies sei eine der wichtigsten Aufgaben für die kommende Bundesregierung.

Trotz der offenkundigen Probleme rund um den Ukraine-Krieg sei es laut Freytag von Loringhoven aber nicht zielführend, Panikmache zu betreiben. Stattdessen sei Aufklärung wichtiger denn je. "Sicherheitsdienste könnten ganz konkret Beispiele bringen", schlug er vor, etwa anhand von Fallbeispielen bezüglich Fake News und KI. Außerdem brachte Freytag von Loringhoven eine Hotline für Bürger und einen "Crashkurs für adäquates Verhalten" ins Gespräch.

Du willst alle Sender live im Stream verfolgen? waipu.tv bietet alle top TV-Sender in HD, über 69 Pay-TV-Sender und mehr als 30.000 Filme, Serien und Shows auf Abruf. Jetzt abonnieren!*
*Die mit * gekennzeichneten Links sind sogenannte Affiliate-Links. Kommt über einen solchen Link ein Einkauf zustande, erhält prisma eine Provision. Für dich entstehen dabei keine Mehrkosten. Wo, wann und wie du ein Produkt kaufst, bleibt natürlich dir überlassen.


Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH

Das könnte dich auch interessieren