Hamas-Terror: Die blutige Bilanz eines Jahres






Am 07. Oktober 2023 überfielen Hamas-Kommandoeinheiten israelische Grenzgebiete und töteten über 1.400 Menschen. Ein Jahr später blickt eine ZDF-Dokumentation von Daniela Völker und Shahida Tulaganova auf die Ereignisse und deren schreckliche Konsequenzen.
Der Terrorangriff der Hamas am Morgen des 07. Oktober 2023 richtete sich gegen die israelische Zivilbevölkerung an der Grenze zum Gazastreifen. Nach israelischen Angaben wurden damals 14.000 Israelis getötet und zudem etwa 250 verschleppt. Ermordet wurden auch alte Menschen und Kinder, Frauen vergewaltigt. Die israelische Regierung, die auf den direkten Überfall nicht vorbereitet war, antwortete mit einem verheerenden Gegenangriff auf Gaza, um die Terrororganisation und ihre Anführer zu zerstören. In der ZDF-Dokumentation der Autorinnen Daniela Völker und Shahida Tulaganova kommen Überlebende, Helfer und im Einsatz befindliche Soldaten zu Wort. Freigekommene Verschleppte berichten von ihrer Geiselhaft. Aber auch die von den Terroristen zu Propagandazwecken selbst gedrehten Videos werden im Film einbezogen.
Mittlerweile soll es im Gazastreifen 40.000 Tote und 90.000 Verwundete gegeben haben. Kurz vor der Ausstrahlung des ZDF-Films waren konkrete Verhandlungen über eine Waffenruhe oder gar einen Waffenstillstand nicht in Sicht. Dabei galt es für Israel und die Angehörigen der in den Händen der Hamas befindlichen Geiseln, deren Leben zu retten. Schon Ende August sprach der auf Israel Einfluss nehmende US-Außenminister Blinken von einer "letzten Chance", die noch lebenden Geiseln durch einen Gefangenenaustausch zu befreien.
Luxus des Trauerns
"Ich dachte, o Gott, ich werde sterben wie eine Jüdin im Holocaust", berichtet Rafaela, die am Tag des Überfalls mit Dutzenden Verzweifelten in einem Luftschutzbunker gefangen war, während Terroristen wüteten. Nie zuvor waren seit dem Holocaust so viele Juden an einem Tag gestorben, wie hier. Ricarda Louk, die Mutter der ermordeten Shani Louk, erinnert sich: "Zwei Helfer kamen nachts und sagten, sie hätten ihren Schädel gefunden", und Yarden, der den heimtückischen Überfall auf seinen Kibbuz miterlebte, bekennt: "Sie haben mir mein Mitleid genommen."
Und im von Bomben zerstörten Gaza? – "Wir arbeiteten 24 Stunden pro Tag", sagt der im Krankenhaus als Arzt arbeitende Medizinstudent Ezzedin, "trotzdem mussten wir mit ansehen, wie Menschen vor uns verbluteten." Für die verwitwete Mutter eines zweijährigen Kindes gibt es den "Luxus des Trauerns" nicht. Satt dessen sagt sie: "Wir wollen jeden Tag bloß überleben. Vielleicht gibt es kein Morgen."
Tatort Israel: Die Schatten des 7. Oktober – Di. 24.09. – ZDF: 20.15 Uhr
Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH