"Tatort"-Abschied

Unverwechselbar: Mechthild Großmanns prägende Rolle im Münster-„Tatort“

07.12.2025, 19.29 Uhr
Mechthild Großmann verlässt nach über zwei Jahrzehnten den Münster-"Tatort". Als Staatsanwältin Wilhelmine Klemm war sie bekannt für ihre markante Stimme und den trockenen Humor. In ihrer letzten Folge "Die Erfindung des Rades" ermittelt sie ein letztes Mal Seite an Seite mit Frank Thiel und Prof. Dr. Dr. Karl-Friedrich Boerne.
Mechthild Großmann
Mechthild Großmann (76) bestach in über zwei Jahrzehnten in ihrer Rolle als Staatsanwältin Wilhelmine Klemm im Münsteraner Tatort. Doch was machte sie so besonders?  Fotoquelle: © WDR/Willi Weber

Nach mehr als zwei Jahrzehnten im Münster-„Tatort“ nimmt Schauspielerin Mechthild Großmann Abschied von ihrer Rolle als Staatsanwältin Wilhelmine Klemm. In ihrer letzten Folge „Die Erfindung des Rades“, die im Dezember 2025 ausgestrahlt wird, steht sie ein letztes Mal gemeinsam mit Kommissar Frank Thiel (Axel Prahl) und Rechtsmediziner Prof. Karl-Friedrich Boerne (Jan Josef Liefers) vor der Kamera.

Seit der ersten Münster-Episode „Der dunkle Fleck“ im Jahr 2002 verkörpert Großmann die durchsetzungsstarke Staatsanwältin Wilhelmine Klemm. Im Laufe der Jahre wurde die Figur zu einem festen Bestandteil der Reihe – kantig, mit starkem Gerechtigkeitssinn und häufigen Reibereien mit Thiel und Prof. Boerne. Ihr Markenzeichen waren die tiefe, sonore Stimme, die unverblümte Art und der trockene Humor, der besonders im Zusammenspiel mit Kommissar Thiel immer wieder für Kultmomente sorgte.

Was macht Mechthild Großmann in ihrer Rolle als Wilhelmine Klemm so besonders?

Die markante Stimme
Großmanns markante Stimme ist dabei kein bloßes Stilmittel der Figur, sondern eine echte Besonderheit: Schon in ihrer Kindheit war ihr Stimmklang auffällig tief, was sie selbst auf ihre Kiefer- und Kopfform zurückführt. Mit dem Rauchen ihrer Rolle habe das nichts zu tun, wie sie im Interview mit TV Spielfilm erklärte. Diese Eigenheit habe ihr zwar manche klassische Frauenrolle verwehrt, dafür jedoch den Weg zu vielen interessanten und markanten Charakterrollen geebnet.

Die Balance von Autorität und Menschlichkeit
In der Rolle der Staatsanwältin Klemm ist die Schauspielerin alles andere als unantastbar oder distanziert: Sie mischt sich laut ein, widerspricht, lobt und bezieht klar Stellung. Dabei stehen für sie nicht nur Gesetzestexte im Mittelpunkt, sondern vor allem das Gerechtigkeitsempfinden – auch dann, wenn das mitunter unbequem wird.



Eine lange Zugehörigkeit und ikonische Präsenz
Seit 2002 gehörte Großmann fest zum Ensemble des Münster-„Tatorts“ und beeinflusste das Profil der Reihe über mehr als zwei Jahrzehnte maßgeblich. Für viele Fans ist Wilhelmine Klemm ebenso untrennbar mit dem Erfolg verbunden wie das inzwischen legendäre Ermittler-Duo.

Der bewusste Abschied und die Fortsetzung des Engagements
Gegenüber der ARD stellt Großmann klar, dass ein Ruhestand für sie kein Thema ist: Theaterprojekte, Lesungen und neue Aufgaben vor der Kamera – auch in der Rolle einer Antagonistin – kann sie sich weiterhin gut vorstellen. Für den Münster-„Tatort“ ist die Nachfolge bereits geklärt: Schauspielerin Lou Strenger schlüpft vorerst als Staatsanwältin Nikola König in die Rolle an der Seite von Thiel und Boerne.

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