Weltspiegel Doku

"Tür an Tür mit dem Gangster TV-Experiment": Wie lebt es sich in einer Favela?

24.07.2023, 08.17 Uhr
von Hans Czerny

Joana Jäschke und Matthias Ebert vom ARD-Studio in Rio wagen ein Experiment: Um zu sehen, wie es sich in Rios größter Favela Rocinha wirklich lebt, ziehen sie für ein paar Tage – gut vorbereitet – dorthin. Es herrschen Korruption und Gewalt – aber auch eine von den Gangs garantierte Sicherheit.

ARD
Weltspiegel Doku: Tür an Tür mit dem Gangster
Doku • 24.07.2023 • 23:10 Uhr

In den Favelas von Rio hat ARD-Korrespondent Matthias Ebert schon oft gedreht, "Aber diesmal ziehe ich ein", so sagt er. Er und seine Kollegin Joana Jäschke wollen wissen, wie das wirklich ist, unter Drogengangstern und den vielen Friedvollen im 200.000 Einwohner zählenden Armenviertel Rocinha in Rio de Janeiro zu leben. Für ein paar Tage nur leben sie dort. Sie müssen sich absichern und das Okay der Drogengang einholen, die hier das Sagen hat. Nur so kommen sie am Checkpoint des "Roten Kommando" vorbei und am Tischchen mit dem Kokain, hinter dem Schwerbewaffnete stehen.

Doch die alles beherrschenden Drogengangs bieten auch Sicherheit. "Die Gangs leben ihr Leben und wir leben unseres", sagt ein Bote, der das Viertel mit Waren versorgt. Inzwischen kommen sogar Leute aus Rios wohlhabenden Vierteln, um nachts in Rocinha Party zu feiern. In der Favela sei es sicherer als am Strand der Copacabana. "Hier klauen nur die Verrückten!", sagen die Einheimischen, von denen sich inzwischen viele den evangelikalen Freikirchen zuwenden, die ihnen Hoffnung auf ein besseres Leben versprechen.

Weltspiegel Doku: Tür an Tür mit dem Gangster – Mo. 24.07. – ARD: 23.00 Uhr


Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH

Das könnte Sie auch interessieren