"Zu jung zu sterben"

"Ein Krimi aus Passau": Eine Tote im Cabrio

31.03.2022, 08.23 Uhr
von Julian Weinberger

Ex-Polizistin Frederike Bader tut sich mit einem Privatdetektiv zusammen, um Verbrechen in Passau aufzuklären. Im dritten Teil der Passaukrimi-Reihe arbeiten sie endgültig als Team zusammen.

ARD
Zu jung zu sterben. Ein Krimi aus Passau
Krimi • 31.03.2022 • 20:15 Uhr

Im Oktober 2020 ploppte auf der Krimi-Landkarte des deutschen Fernsehens ein neuer Standort auf: Passau. Im Südosten Bayerns gelegen, unmittelbar an der Grenze zu Österreich, bekam die pittoreske Stadt ihren eigenen Krimi. Und die ersten beiden Ableger der neuen Reihe im Rahmen der ARD-Donnerstagskrimis wurden direkt zum Erfolg. Von den starken Quoten – etwa 5,6 Millionen schalteten jeweils ein – profitierte auch der Ort. Forschende der ortsansässigen Universität errechneten eine Werbewirksamkeit von etwa zehn Millionen Euro für die Stadt. Kaum verwunderlich also, dass die ARD dem Wunsch von 92 Prozent der Studienteilnehmer nach einer Fortsetzung des "Passau-Krimis" nun nachkommt. Ihre Lieblingsorte in Passau haben uns die Darsteller übrigens auch verraten.

Die Voraussetzungen des untypischen Krimis bleiben in der neuen Episode "Zu jung zu sterben" dieselben. Protagonistin und Ex-Polizistin Frederike Bader (Marie Leuenberger) lebt mit Tochter Mia (Nadja Sabersky) weiter im Zeugenschutz in Passau. Auch wenn sie nicht mehr offiziell im Dienst ist, funktioniert Baders krimineller Spürsinn noch immer vorzüglich. Davon überzeugt ist längst auch Privatschnüffler Ferdinand Zankl (Michael Ostrowski), der beinahe schicksalhaft mit Bader verbandelt ist. Man erinnere sich: In den ersten beiden Fällen rettete Zankl Bader vor einem arabischen Auftragskiller.

Sträubte sich Bader zunächst noch gegen die Zusammenarbeit mit dem undurchsichtigen Hallodri, bilden die beiden im dritten Teil der Filmreihe nun endgültig ein Team. Es gilt, eine verschwundene Studentin aufzuspüren. Zankls Auftraggeber Roman Haslinger (Miguel Abrantes Ostrowski) scheint zwar nichts mit dem Verschwinden zu tun zu haben, will aber Bargeld, Luxusuhren und Koks zurück, das ihm die junge Dame entwendet hat. Der Plan, die Polizei wegen der Drogen außen vorzulassen, platzt rasch, als die Vermisste tot auf dem Rücksitz eines Cabrios entdeckt wird.

Die Liste der Verdächtigen ist lang. Der Autoschrauber Xaver (Roland Schreglmann) hegte unerfüllte romantische Gefühle für die Verstorbene. Sein Vater Alois (Passau-Urgestein Sigi Zimmerschied) saß dagegen einige Jahre als Hehler im Gefängnis. Geistig scheint der Schrottplatzbesitzer aber mittlerweile zu verwirrt für einen Mord zu sein. Merkwürdig verhält sich auch der Gerichtsdolmetscher Hubertus Fux (Florian Karlheim), der von Berufs wegen nicht nur Zugang zu sensiblen Informationen hat, sondern auch ein dunkles Geheimnis hütet.

Ein Hauch von Bonnie und Clyde

Regisseur Andreas Herzog, der neu im Boot des "Passau-Krimis" ist, tut gut daran, sich in "Zu jung zu sterben" am Erfolgsrezept des Vorgängers zu bedienen. Will heißen: Die Ermittlungen finden in Passau vorrangig außerhalb der Polizei statt. Vielmehr folgen Zuschauerinnen und Zuschauer dem Gespann Bader / Zankl, das sich zu den bayerischen Bonnie und Clyde aufschwingt. Damit hebt sich die Passau-Reihe erfrischend von konventioneller gestrickten Konkurrenzformaten ab.

Anders als noch in den ersten beiden Krimi-Ablegern, wo persönliche Befindlichkeiten dominierten, gewinnt bei "Zu jung zu sterben" der eigentliche Fall die Oberhand. Der punktet dank ambivalenter Figuren und gelungener Wendungen. Weil ein blutiges Verbrechen am Ende des Films und ein potenziell verhängnisvoller Auftrag für Detektiv Zankl den Krimi spannend abrunden, darf man schon gespannt auf den vierten Fall aus Passau sein. Lange gedulden müssen sich Krimi-Fans nicht: Das Erste zeigt "Der Fluss ist sein Grab" bereits am Donnerstag, 7. April, um 20.15 Uhr.

Zu jung zu sterben. Ein Krimi aus Passau – Do. 31.03. – ARD: 20.15 Uhr


Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH

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