Diese Filme und Serien sind voll von schrägen Einfällen, liebevoller Parodie und Charakteren, die genau wissen, wie albern ihre Welt manchmal ist – und das Beste daraus machen. Mal animiert, mal real, aber immer mit Humor, Herz und der Lizenz zum Augenzwinkern. Wer hier keine Freude hat, war wahrscheinlich noch nie in einem Zauberspiegel.
Es war einmal ein Märchen, das hatte keine Lust auf Märchen. Statt edler Ritter gibt’s hier einen grantigen Oger im Sumpf, der lieber alleine rülpst, als Prinzessinnen zu retten. Doch als eine Horde Fabelwesen sein Zuhause überflutet, muss Shrek raus aus seiner Komfortzone – und hinein in ein Abenteuer mit einem übermotivierten sprechenden Esel, einem feuerspeienden Drachen und einer Prinzessin, die mehr kann als hübsch gucken.
Mike Myers (Original) und in der deutschen Version Sascha Hehn geben Shrek die nötige Portion brummigen Charme. Besonders unvergesslich: Eddie Murphy als Esel – im Deutschen kongenial vertont von Randolf Kronberg. Shrek nimmt alles aufs Korn: Disney-Romantik, Fantasy-Helden, Heldenreisen an sich. Und tut das mit so viel Witz, Tempo und Herz, dass man gar nicht merkt, wie klug das alles eigentlich ist.
Gut zu wissen:
- Der Film gewann den allerersten Oscar für „Besten Animationsfilm“ – gegen starke Konkurrenz wie Monsters, Inc..
- Shreks Aussehen basiert angeblich auf einem französischen Wrestler – was einiges erklärt.
- Der Soundtrack wurde Kult – vor allem durch Smash Mouths „All Star“ und das Finale mit „I'm a Believer“.
Frisch verheiratet, schwer verliebt – und dann kommt die Schwiegermutter. Shrek und Fiona reisen ins Königreich „Weit Weit Weg“, um ihre Vermählung der königlichen Familie zu präsentieren. Die hat sich allerdings eine andere Vorstellung vom Traumprinzen ihrer Tochter gemacht. Was folgt, ist ein wilder Ritt durch Zaubertränke, Katzen mit Degen und eine gute Portion Identitätskrise im Märchenformat.
Der zweite Teil legt in jeder Hinsicht zu: größer, bunter, absurder – mit dem gestiefelten Kater (im Original Antonio Banderas, auf Deutsch Benno Fürmann), der mit rollenden Augen und gezücktem Degen zum Szenenliebling wird. Eddie Murphy (Randolf Kronberg) als Esel ist wieder in Höchstform, und auch Fiona (Esther Schweins) bekommt mehr Raum für eigene Schlagfertigkeit. Ein Märchen, das sich selbst karikiert – und dabei erstaunlich viel Herz behält.
Gut zu wissen:
- Shrek 2 war 2004 der erfolgreichste Film des Jahres – und übertraf sogar Teil 1 an den Kinokassen.
- Der gestiefelte Kater war so beliebt, dass er später seine eigene Spin-off-Reihe bekam.
- Die Parodien reichen von Mission: Impossible bis Herr der Ringe – inklusive Ballkleid-Makeover à la Popkultur.
Was passiert, wenn eine waschechte Zeichentrickprinzessin plötzlich in New York landet? Genau das muss Giselle herausfinden – samt Ballkleid, Singstimme und sprechenden Tierfreunden. Aus dem Märchenwald in Manhattan katapultiert, trifft sie dort auf einen zynischen Scheidungsanwalt – und merkt, dass das Leben außerhalb der Storybooks deutlich komplizierter ist. Aber auch spannender.
Amy Adams spielt Giselle mit so viel überdrehtem Charme, dass selbst die härtesten New Yorker ins Wanken geraten. Patrick Dempsey gibt den grummeligen Realisten – und Susan Sarandon sorgt als böse Königin für stilechtes Zauberglitzern. Der Film wechselt zwischen klassischem Zeichentrick und Realfilm, nimmt dabei sämtliche Disney-Klischees liebevoll aufs Korn – und liefert ganz nebenbei eine moderne Romanze mit viel Witz.
Gut zu wissen:
- Die Eröffnungssequenz ist eine Hommage an die goldene Ära der Disney-Prinzessinnen – inklusive singender Tiere und Märchenbuch-Intro.
- Amy Adams wurde für ihre Rolle für den Golden Globe nominiert – und sang alle Songs selbst.
- Das Eichhörnchen Pip sorgt als Sidekick für die meisten Lacher – vor allem, wenn es plötzlich pantomimisch im Realfilm überleben muss.
Giselle hat ihr Märchen bekommen: Haus, Mann, Kind, Vorstadt. Doch nach ein paar Jahren fühlt sich das Happy End eher nach Alltag an. Um etwas Magie zurückzubringen, wünscht sie sich ein echtes Märchenleben. Dumm nur: Der Wunsch geht in Erfüllung – und bringt ihr ausgerechnet die Rolle der bösen Stiefmutter ein. Plötzlich steht nicht nur die Welt Kopf, sondern auch Giselle selbst.
Amy Adams kehrt als herrlich überforderte Märchenheldin zurück – diesmal mit mehr Chaos, mehr Selbstironie und überraschend dunklen Momenten. Patrick Dempsey ist wieder dabei, ebenso Idina Menzel, die endlich selbst singen darf. Maya Rudolph ergänzt das Ensemble als herrlich fiese Gegenspielerin. Die Fortsetzung bleibt verspielt, aber fügt dem bekannten Charme eine Portion Selbstkritik und Reife hinzu.
Gut zu wissen:
- Der Film wurde exklusiv für Disney+ produziert – als späte Fortsetzung des Kultfilms von 2007.
- Amy Adams spielt die „böse Giselle“ mit sichtlichem Spaß – eine schauspielerische Doppelrolle mit doppeltem Tempo.
- Die Songs stammen wieder von Alan Menken und Stephen Schwartz – mit neuen Musical-Nummern, die die Disney-Welt auf die Schippe nehmen.
Die Story von Schneewittchen ist hinlänglich bekannt – aber was ist eigentlich mit den Zwergen? In dieser Variante wird das Märchen von hinten aufgerollt: Sieben Männer, allesamt beziehungsgebeutelt und frauenfern, leben zurückgezogen im Wald. Als plötzlich Schneewittchen vor der Tür steht, ist’s vorbei mit der Ruhe – und los geht ein Abenteuer mit Königinnen, sprechenden Spiegeln und verdammt vielen Pointen.
Otto Waalkes, Mirco Nontschew, Markus Majowski, Ralf Schmitz, Heinz Hoenig, Martin Schneider und Hans Werner Olm geben das Zwergenkollektiv – jeder auf seine schräge Art. Cosma Shiva Hagen ist Schneewittchen, Nina Hagen die bitterböse Königin. Der Humor? Mal flach, mal schräg, oft herrlich absurd. Ein Film, der sich keine Sekunde ernst nimmt – und genau deshalb so unterhaltsam ist.
Gut zu wissen:
- Der Film war 2004 ein absoluter Kassenschlager in Deutschland – mit über 6 Millionen Zuschauer:innen.
- Der Erfolg war so groß, dass eine Fortsetzung (7 Zwerge – Der Wald ist nicht genug) folgte.
- Viele der Gags entstanden direkt am Set – Otto Waalkes übernahm nicht nur die Hauptrolle, sondern schrieb auch mit am Drehbuch.
„Wie du wünschst“. Diese drei Worte, stehen in diesem Film für Romantik, Rebellion und richtig gute Fechtszenen. Buttercup liebt ihren Stalljungen Westley, doch als der auf hoher See verschwindet, soll sie den schleimigen Prinzen Humperdinck heiraten. Aber Westley kehrt zurück – als maskierter Held – und muss sich durch ein Labyrinth aus Bösewichten, Riesen, Feuermoore und Intrigen kämpfen, um seine große Liebe zu retten.
Cary Elwes als Westley und Robin Wright als Buttercup spielen mit augenzwinkerndem Ernst – rundherum tummeln sich legendäre Nebenfiguren: Inigo Montoya („Du hast meinen Vater getötet – mach dich bereit zu sterben“), der sanfte Riese Fezzik (gespielt vom echten Wrestling-Riesen André the Giant) und der schlaue Giftmischer Vizzini. Die Mischung aus Märchen, Parodie, Romanze und Abenteuer funktioniert bis heute – zeitlos, klug und herrlich zitatfähig.
Gut zu wissen:
- Der Film basiert auf dem gleichnamigen Roman von William Goldman – der auch das Drehbuch schrieb.
- Viele Sprüche aus dem Film gelten bis heute als Kult – besonders Inigo Montoyas Racheschwur.
- Rob Reiner (Harry und Sally) führte Regie – und schuf eine der charmantesten Märchensatiren aller Zeiten.
Was, wenn die Märchen nach dem „Happy End“ erst richtig kompliziert werden? In Into the Woods treffen Aschenputtel, Rotkäppchen, Rapunzel, ein Bäckerpaar und ein singender Wolf aufeinander – alle mit eigenen Wünschen, Ängsten und versteckten Motiven. Am Anfang ist alles wie im Bilderbuch, doch dann verdichten sich die Geschichten, geraten aus der Spur – und zeigen: Ein Wunsch ist schnell geäußert, aber nicht ohne Folgen.
Mit Meryl Streep als großartige Hexe, Emily Blunt und James Corden als kinderloses Bäckerpaar, Anna Kendrick als zögerliche Aschenputtel und Johnny Depp als lasziver Wolf ist der Film nicht nur topbesetzt, sondern auch musikalisch stark: Die Songs stammen von Stephen Sondheim – mal verspielt, mal melancholisch, mal messerscharf.
Gut zu wissen:
- Into the Woods basiert auf dem gleichnamigen Broadway-Hit – Stephen Sondheim wurde für den Soundtrack für einen Oscar nominiert.
- Meryl Streep sang ihre Rolle komplett selbst – und wurde dafür ebenfalls Oscar-nominiert.
- Die Märchen werden nicht nur verknüpft, sondern auch gebrochen – mit überraschend düsteren Wendungen und erwachsenen Untertönen.
Statt Tafelrunde gibt’s Taktgefühl: In Galavant wird nicht nur gekämpft und geliebt – es wird gesungen, gespottet und getanzt. Die Serie mischt Mittelalter mit Musical, Märchen mit Meta-Humor und Romantik mit absurdem Slapstick. Held Galavant will seine Ex retten, die inzwischen freiwillig mit dem Bösewicht liiert ist – und stolpert dabei von einer schrägen Gesangsnummer in die nächste.
Joshua Sasse bringt den charmanten Titelhelden mit viel Selbstironie auf den Bildschirm, Timothy Omundson als König Richard stiehlt regelmäßig die Show – als herrlich unsicherer Tyrann mit Herz. Und der Soundtrack? Strotzt vor satirischen Anspielungen, cleveren Reimen und Broadway-Flair – komponiert von niemand Geringerem als Alan Menken (Arielle, Aladdin, Rapunzel – Neu verföhnt).
Gut zu wissen:
- Die Serie lief zwei Staffeln lang – und wurde trotz kleiner Fanbase wegen ihres Kultstatus’ hoch gelobt.
- Viele Songs parodieren Musicalklassiker – inklusive kitschiger Duette und Heldenhymnen mit Lachgarantie.
- Galavant wurde oft als „Monty Python trifft Disney-Musical“ beschrieben – und das trifft’s ziemlich gut.
Ein Märchen? Irgendwie schon. In dieser „jugendfreundlichen“ Version von Deadpool 2 wird der anarchische Antiheld in eine Rahmenhandlung gepackt: Deadpool liest dem entführten Fred Savage (The Wonder Years) seine eigene Geschichte im Stil der Gutenachtmärchen vor – inklusive Zensur, Seitenhiebe und Meta-Kommentar zum Meta-Kommentar.
Ryan Reynolds bleibt als Deadpool gewohnt respektlos – nur eben mit FSK 12. Statt Blut gibt’s Bleeps, statt Gewalt schwarzhumorige Märchenkulisse, unterbrochen von Diskussionen über Storytelling, Moral und Popkultur. Once Upon a Deadpool ist mehr Parodie als eigenständiger Film – aber genau deshalb ein herrlich absurder Ausreißer im Märchengenre.
Gut zu wissen:
- Die Rahmenhandlung wurde extra für diese Version nachgedreht – als augenzwinkernde Hommage an Die Braut des Prinzen.
- Der Film erschien nur kurz im Kino – ein Teil der Einnahmen wurde an eine Krebsstiftung gespendet.
- Fred Savage wusste angeblich beim Dreh nicht genau, was ihn erwartet – was viele seiner Reaktionen umso echter wirken lässt.
Der Kater mit dem Degen ist zurück – und er hat ein Problem: acht seiner neun Leben sind weg. Panik? Durchaus. Doch anstatt sich zur Ruhe zu setzen, macht sich Puss auf die Suche nach dem sagenumwobenen letzten Wunsch – um seine verlorenen Leben zurückzubekommen. Doch er ist nicht allein: Goldlöckchen, die drei Bären, ein eiskalter Kopfgeldjäger und eine Ex-Freundin mit Krallen sind ihm dicht auf den Fersen.
Antonio Banderas leiht dem gestiefelten Kater im Original erneut seine schnurrend-charmante Stimme – auf Deutsch übernimmt Benno Fürmann die Rolle mit Witz und Charisma. Salma Hayek spricht (bzw. im Deutschen: Caroline Peters) Kater-Konkurrentin Kitty Samtpfote – clever, cool und kein bisschen verzeihend. Der Animationsstil mischt klassische Optik mit malerischem Stil – dazu ein Soundtrack voller Drive und Flamenco-Feuer.
Gut zu wissen:
- Der Film wurde für den Oscar als bester Animationsfilm nominiert – und von als „besser als erwartet“ gefeiert.
- Inhaltlich überraschend tief: Es geht um Angst vor dem Tod, Selbstfindung – und Mut zur Verletzlichkeit.
- Der Wolf als Tod-Personifizierung gehört zu den furchteinflößendsten Figuren, die je in einem Kinderfilm gepfiffen haben.
Riesen, Bohnen, Magie – kennen wir. Aber was, wenn Jack damals gar kein Held war, sondern ein Dieb? In dieser modernisierten Version wird der Mythos von der Bohnenranke neu aufgerollt: Jack Robinson, ein reicher Industrieller in der Gegenwart, entdeckt, dass seine Familie auf einem düsteren Erbe aufgebaut ist – und dass in der Vergangenheit vielleicht nicht der Riese das Problem war.
Matthew Modine spielt den Nachfahren des berühmten Jack mit wachsendem Gewissen, Vanessa Redgrave, Jon Voight und Daryl Hannah sorgen für zusätzliche Starpower. Die Produktion ist aufwendig, märchenhaft und überraschend ernst – mit einer Geschichte, die Themen wie Schuld, Verantwortung und Wiedergutmachung verwebt. Und ja, die Bohnenranke wächst immer noch in den Himmel – aber das ist erst der Anfang.
Gut zu wissen:
- Die Miniserie wurde von Jim Henson Productions produziert – entsprechend fantasievoll sind Masken, Sets und Effekte.
- Anders als viele andere Märchenadaptionen stellt dieser Film die Moral der „ursprünglichen“ Geschichte infrage.
- Gedreht wurde u. a. in England und Südafrika – mit aufwendigen Sets für die Riesenwelt.
Am Tatort: ein demoliertes Haus, ein aufgeschlitztes Fenster, ein Wolf mit Schlappohr und ein etwas zu aufgeregtes Rotkäppchen. Doch hier wird nicht einfach Märchen erzählt – hier wird ermittelt. Denn wer hat wirklich wen gefressen, gerettet, gestohlen oder geschrien? Die Polizei im Märchenwald rollt den Fall auf – mit Verhören, Rückblenden und jeder Menge Überraschungen.
Der Film erzählt die klassische Rotkäppchen-Geschichte als Krimi à la CSI – aber mit sprechenden Ziegen, singenden Eichhörnchen und einem Yeti im Nebenjob. Die Animation ist vielleicht kein Pixar-Niveau, aber der Humor sitzt – oft rasant, manchmal trocken, manchmal komplett irre. Und am Ende ist nichts so, wie es scheint. Nur das mit dem Kuchen bleibt.
Gut zu wissen:
- Der Film wurde komplett unabhängig produziert – mit kleinem Budget, aber großer Idee.
- Jeder Hauptcharakter bekommt seine eigene Version der Geschichte – inklusive Musicalnummer und Actionszene.
- Der deutsche Wolf wird von Benno Fürmann gesprochen – lässig, schnoddrig, großartig pointiert
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