Die jüdischen Zwillinge Adam und Ida Paluch waren drei Jahre alt, als sie im Ghetto von Sosnowiec 1943 von deutschen Soldaten getrennt wurden. Die Mutter nahm sich bei der Selektion das Leben, Adam kam ins KZ Majdanek, Ida wurde von ihrem späteren Pflegevater gerettet. Es gab ein Wiedersehen nach 50 Jahren.
Wenn die Geschichte nicht so grausam wäre, könnte sie ein Märchen sein: Drei Jahre waren die Geschwister Adam und Ida Paluch alt, als sie 1943 von deutschen Soldaten getrennt wurden. Adam kam ins Konzentrationslager Majdanek, nachdem sich die Mutter das Leben genommen hatte. Ida wurde von ihrem späteren Pflegevater am Zaun des jüdischen Ghettos von Sosnowiec (damals Sosnowitz) mutig gerettet.
Beide überleben den Holocaust, nach dem Krieg wird auch Adam von einer Pflegefamilie aufgenommen. Er beginnt eine Jahrzehnte währende Suche nach seiner Schwester und nach seiner eigenen, ihm unbekannten Identität. Schon als Kind reißt er immer wieder aus, um seine Familie zu finden. Er heuert schließlich bei der Marine an, um in aller Welt suchen zu können. Erfolglos – bis Ida, die in Chicago lebt, nach der Öffnung des Eisernen Vorhangs ein Zeitungsfoto von ihm entdeckt. 1995 werden Adam und Ida wieder vereint.
Indessen stellt der Film "Geschichte im Ersten: Adam & Ida – Die lange Suche der Zwillinge" von Jan Tenhaven und Tilman Müller, der die traumatische Kindheitsgeschichte der Geschwister in animierten Bildern erzählt, auch die Frage, wie das Leben weitergehen soll. Besonders Adam, der zur Schwester nach Amerika zieht, fällt das neue Leben nicht leicht. Es gibt ein Gefühl der Zerrissenheit zwischen der alten und der neuen Welt. In der ARD-Mediathek ist der bewegende Beitrag bereits ab 25.09. verfügbar.
Geschichte im Ersten: Adam & Ida – Die lange Suche der Zwillinge – Mo. 26.09. – ARD: 00.00 Uhr