Besuch für Emma
19.01.2026 • 12:30 - 13:58 Uhr
Fernsehfilm, Drama
Lesermeinung
Um mit einem Kunden in Kontakt zu kommen, hat Kassiererin Emma Beeskow (Dagmar Manzel) sein Portemonnaie eingesteckt. Der Geschäftsmann (Carl Achleitner, li.) und ihr Kollege Sami (Samuel Arslan, 2. v. li.) verdächtigen den Obdachlosen August von Zinnerbe
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Um mit einem Kunden in Kontakt zu kommen, hat Kassiererin Emma Beeskow (Dagmar Manzel) sein Portemonnaie eingesteckt. Der Geschäftsmann (Carl Achleitner, li.) und ihr Kollege Sami (Samuel Arslan, 2. v. li.) verdächtigen den Obdachlosen August von Zinnerbe
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Nett, aber auch keine echte Freundin: Supermarkt-Kollegin Steffi (Marie Rönnebeck).
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Ihr Leben ist der Alltag im Supermarkt: Kassiererin Emma Beeskow (Dagmar Manzel, rechts) mit ihren Kolleginnen Steffi (Marie Rönnebeck, links) und Sandra (Regine Hentschel, 2. von links) sowie ihrem Kollegen Jarcek (Pit Bukowski, hinten Mitte). Oma Helga
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Produktionsland
D
Produktionsdatum
2015
Fernsehfilm, Drama

Besuch für Emma

Berlin, das pulsierende Leben. Nur Kassiererin Emma fühlt sich einsam, denn sie geht in der Großstadt einfach unter. Ihr Wunsch, Menschen kennenzulernen, hat Emma auf eine Idee gebracht: Sie lässt im Supermarkt Portemonnaies von Kunden mitgehen und präsentiert sich später als Finderin, die bei der Abholung an den gedeckten Tisch einlädt. Kassiererin Emma Beeskow (Dagmar Manzel) fühlt sich sehr einsam. Alle führen ein erfüllteres Leben als sie. Dabei ist an ihr nichts verkehrt. Im Gegenteil: Sie ist nicht nur eine treue Seele, sondern hat auch einen trockenen Humor und kann sogar richtig einen drauf machen. Das Blöde ist nur: Leider wird das von anderen nicht erkannt, und alleine kommt sie nicht aus sich heraus. So gibt ihre Freizeit bis auf den gelegentlichen Tratsch mit Nachbarin Maggie (Anna Thalbach) oder seltene Abendessen mit Tochter Linda (Klara Manzel) und deren Freund Arne (Franz Rogowski) wenig her. Selbst an ihrem 51. Geburtstag haben die Kolleginnen und Kollegen, für die sie jederzeit einspringt, etwas anderes vor, als mit ihr zu feiern. In ihrem Wunsch, Gesellschaft und vielleicht sogar Freunde zu finden, ist Emma auf eine wunderliche Idee verfallen: Im Supermarkt lässt sie Portemonnaies von Kunden mitgehen, um sich später als ehrliche Finderin zu präsentieren. Wenn die Beklauten ahnungslos zu ihr kommen, wartet dort eine Überraschung: Emma hat für sie gekocht. So unkonventionell die Masche auch ist, ist sie dennoch nicht von Erfolg gekrönt, und gefährlich ist ihre Methode obendrein. Als sie den Geldbeutel eines Geschäftsmannes (Carl Achleitner) einsteckt, bemerkt dieser umgehend den Diebstahl. Doch nicht Emma, sondern der Obdachlose August (Henry Hübchen) wird verdächtigt und festgenommen. Obwohl August Emmas Diebstahl beobachtet hat, verrät er sie nicht. Allerdings erweist er sich am nächsten Tag, nach seiner Freilassung, als erstaunlich anhänglich. Emma möchte den übel riechenden Obdachlosen eigentlich nur schnell loswerden, nimmt ihn aber widerwillig über Nacht bei sich auf. Frisch gewaschen, entpuppt sich August nicht nur als adliger Lebenskünstler, sondern auch als begnadeter Country-Sänger und Tänzer. Endlich ist Emma mal wieder richtig ausgelassen. Ist ausgerechnet August der Richtige, um sie aus ihrer Einsamkeit zu retten? In "Besuch für Emma" erzählt Max-Ophüls-Preisträger Ingo Rasper nach einem Drehbuch von Karlotta Ehrenberg eine Berliner Großstadtgeschichte mitten aus dem Leben. Dagmar Manzel beindruckt als einsame Frau in den besten Jahren, die lernen muss, aus eigener Kraft glücklich zu sein. Der gewitzte August, grandios gespielt von Henry Hübchen, öffnet ihr dafür die Augen. Mit Liebe zum Detail und seinen Charakteren wurde der Film inszeniert und ausgestattet. Der Look in Pastell-Tönen gibt der am berühmt-berüchtigten Kottbusser Tor spielenden Tragikomödie einen wunderbar versöhnlichen Touch.

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