Top-Regisseur und Band-Intimus Anton Corbijn drehte einen Dokumentarfilm, der die besondere Beziehung der Fans zur Musik von Depeche Mode zum Thema macht. ARTE zeigt das berührende Porträt von sechs DM-Anhängern als deutsche Erstausstrahlung.
Es ist nicht schlecht, einen fantastischen Regisseur wie Anton Corbijn ("A Most Wanted Man") einen der engsten Freunde seiner eigenen Band nennen zu dürfen. Der Niederländer, früher Fotograf und eine Art Art Director diverser Depeche Mode Alben und Tourneen, widmete sich in seinem 2019 veröffentlichten Dokumentarfilm "Depeche Mode: Spirits in the Forest" sechs über den Globus verteilten Menschen. Aller Leben hat die Musik Depeche Modes entscheidend beeinflusst. Nun könnte man sagen: Klingt ein bisschen anmaßend. Durch Corbijns Kamera betrachtet, ist das Ganze jedoch durchaus anrührend und intim.
115 Auftritte vor mehr als drei Millionen Fans: Das war die "Global Spirit Tour" von Depeche Mode, die in den Jahren 2017 und 2018 über den Erdball rollte. Anton Corbijn verbindet Bilder des Abschlusskonzertes auf der sommerlich heißen Berliner Waldbühne mit sechs bewegenden Porträts. Die sind so klug, dass sie einem den Eigenlob-Aspekt des Films einfach vergessen lassen.
Auch zuvor widmet sich ARTE, das "Spirits in the Forest" als deutsche TV-Premiere zeigt, der englischen Kultband. Bereits um 21.50 Uhr läuft Donn Alan Pennebakers Dokumentarfilm "101". Er entstand 1989, als Depeche Mode mit einer umjubelten Tour den Megaband-Durchbruch in den USA feierten. Der im August 2019 verstorbene D.A. Pennebaker ist als berühmtester aller Musik-Dokumentarfilmer längst selbst Teil der Popgeschichte. Legendär ist vor allem seine Bob Dylan-Dokumentation "Don't Look Back" von 1967, die den Künstler am Scheideweg zwischen Folk-Ikone und Rockstar der Massen zeigt.
Depeche Mode: Spirits in the Forest – Fr. 24.01. – ARTE: 23.50 Uhr