Sahra Wagenknecht will eine neue Partei zu gründen. Eine "ARD Story" geht dem Konflikt zwischen der Noch-Linken-Politikerin und ihrer bisherigen Partei nun auf den Grund.
Rund 20 Prozent der Wahlberechtigten in Deutschland könnten sich vorstellen, einer neuen Partei unter der Führung der Linken-Politikerin Sahra Wagenknecht ihre Stimme zu geben. Das zumindest geht aus einer Umfrage hervor, die das Meinungsforschungsinstitut Yougov Ende September veröffentlichte. Vor allem unter Anhängern der Linken ist der Zuspruch hoch: Unter ihnen würden 55 Prozent im Falle einer Neugründung in Erwägung ziehen, eine Wagenknecht-Partei zu wählen.
Mittlerweile steht fest, dass Wagenknecht sich von ihrer bisherigen Partei abspalten will. Die NDR-Filmemacherin Birgit Wärnke hat die linkskonservative 54-Jährige für die Dokumentation "Der Bruch. Sahra Wagenknecht und Die Linke" ein knappes Jahr lang begleitet. Auch die Gegenseite kommt zu Wort: Elke Breitenbach und Thomas Nord etwa gehören zum progressiven Teil der Partei. Sie glauben im Gegensatz zu Wagenknecht nicht daran, dass die schlechten Wahlergebnisse auf eine falsche Zielsetzung der Linken zurückzuführen seien. Das Politiker-Ehepaar ist überzeugt: Wagenknechts wiederholte Drohung, eine Konkurrenzpartei gründen zu wollen, spaltet die Partei und kostet Stimmen.
Der Film, so heißt es in einer Ankündigung des Senders, sei nicht weniger als "eine Chronik des Auseinanderfallens einer Partei": Progressive Linke, die sich eine Zukunft mit Sahra Wagenknecht nicht mehr vorstellen können, fordern schon seit geraumer Zeit, dass die ehemalige Fraktionschefin keine öffentliche Funktion mehr für die Partei ausüben solle. Auch Wagenknecht selbst scheint mit weiten Teilen der Linken bereits gebrochen zu haben. War die Abspaltung unumgänglich?
ARD Story: Der Bruch. Sahra Wagenknecht und Die Linke – Mo. 23.10. – ARD: 22.50 Uhr