Deutschland - Heimat - Fremdes Land
26.02.2018 • 22:45 - 23:30 Uhr
Report, Gesellschaft und Soziales
Lesermeinung
Gebet in der mennonitischen Gemeinde Bielefeld.
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Kundgebung der deutschrussischen Bürgerinitiative "Sichere Heimat" in Nürnberg 2016.
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Der deutschrussische AfD-Politiker Vadim Derksen (blaues Hemd) beim Familienbesuch in Sibirien.
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Kundgebung der deutschrussischen Bürgerinitiative "Sichere Heimat" in Nürnberg 2016.
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Produktionsland
Deutschland
Produktionsdatum
2018
Report, Gesellschaft und Soziales

Russlanddeutsche und die AfD

Von Eric Leimann

Jahrzehntelang lebten Russlanddeutsche unauffällig in unserer Gesellschaft. Seit einigen Jahren scheint sich die einst "stille" Bevölkerungsgruppe zunehmend zu radikalisieren. Warum?

Für ihre "Story im Ersten: Deutschland – Heimat – Fremdes Land" haben die Filmemacher Rainer Fromm und Galina Dick Menschen begleitet, die mit ihrer neuen, alten Heimat Deutschland hadern. Irgendwann nach dem Fall des Eisernen Vorgang kamen sie hierher: russische Spätaussiedler. Man empfand tiefe Dankbarkeit gegenüber Helmut Kohl, schätze traditionelle, christliche Werte und lebte ansonsten unauffällig. Doch das Psychogramm jener Gruppe scheint sich seit einigen Jahren zu vändern. Eine junge Generation definiert sich selbstbewusst über ihre russischen Wurzeln und bleibt beim Feiern gerne unter sich. Viele Ältere orientieren sich an nationalen Gruppen, insbesondere der AfD.

"In vielen Interviews wird deutlich, dass sich Deutschrussen von den großen Parteien vernachlässigt fühlen", sagt Autor Rainer Fromm. "Mit den Deutschtests mussten die Deutschrussen jahrelang beweisen, dass sie 'dazugehören'. Heute haben sie das Gefühl, dass Flüchtlinge viel besser behandelt und integriert werden." Die Flüchtlingskrise dürfte nach den Recherchen Fromms und Dicks tatsächlich ursächlich für den Wertewandel der Deutschrussen sein. "Ein zweites Argument liegt in einer tiefen religiösen Fundierung der deutsch-russischen Gemeinde", meint Fromm. Viele Gesprächspartner haben Angst, von Muslimen übernommen zu werden, das heißt Angst um ihre christliche Heimat. Dasselbe gilt auch für patriotische und konservative Positionen, die Deutschrussen bei der Union nicht mehr wiederfinden." Die AfD nutzte dies während des Wahlkampfes bewusst aus – und spricht ihre Zielgruppe bewusst auf Russisch an. Andere Parteien, so Fromm, hätten diese Wählergruppe bislang schlichtweg ignoriert.


Quelle: teleschau – der Mediendienst

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