Auch im achten Film helfen sie wieder, die "Drei von der Müllabfuhr" als orangene Engel von Berlin. Wer sich je über polternde Müllmänner geärgert hat, wird hier eines Besseren belehrt. Diesmal stehen die Männer um Uwe Ochsenknecht an der Seite von Senioren gegen Trickbetrüger.
Wer sich je über laute Müllmänner am frühen Morgen geärgert hat, die Mülltonnen ratternd über den Gehsteig werfen, muss angesichts der Gutmenschen im Orangedress mit dem Berliner Bären auf der Brust sowieso Abbitte leisten. Erstens verrichten die "Müllwerker", so der offizielle Titel, unter Anleitung ihres Anführers Werner (Uwe Ochsenknecht) ihre Arbeit mit vorbildlichem Gemeinsinn. Zweitens sind sie jederzeit zu haben, wenn es um in Nöte geratene Menschen geht. Verlorene Teenager und verlassene Babys hatten sie schon unterm Rettungsschirm, nun kommen Rentner hinzu, die Trickbetrügern anheimgefallen sind. Intern bekommt Macho Werner zu seinem Leidwesen gar weibliche Verstärkung – ganz so wie es die Berliner Straßenreinigung (BSR) auch tatsächlich auf ihrem Programmzettel hat. "(K)eine saubere Sache" ist die neue Folge der losen Freitagsreihe "Die Drei von der Müllabfuhr" überschrieben.
So nahe am Werbefilm wie hier ist die Berliner Müll-Serie wohl noch nie gewesen. Frauen melden sich zuhauf für den Dienst an der Tonne. Sie wollen "als Müllwerkerin zur Grundversorgung beitragen" und nennen das ihren "Traumjob". Bei den Bossen rennen sie dabei offene Türen ein, behaupten die doch: "Wir sind Feministen!" Vor den Erfolg haben die Müllgötter vom Amt aber den Schweiß gesetzt: Auch für das Kraftpaket Pamela gilt es, erst einmal die "Parcours-Probe" zu bestehen, sprich: mit schwerer Tonne gestreifte Hütchen unter dem Gejohle der etablierten Männermannschaft zu umkurven.
Pamela (Gisa Flake, zweifellos eine Bereicherung für das titelgebende Männertrio) schafft das und wird eingestellt, auch wenn sie gegenüber Werner lange Zeit den Kraftprotz spielt. Das Drehbuch der "Studentenoscar"-Preisträgerin Julia Drache (2017) ist da arg brav angelegt. Pamela muss in der Folge immer wieder ihren Vorgesetzten triefend loben. Aber auch Werner ist seinerseits schwer damit beschäftigt, seine Freundin Gabi (Adelheid Kleineidam) bauchpinselnd mit Komplimenten zu überschütten, schon weil er sich beim angestammten Fünf-Uhr-früh-Wecken Gabis Liebe nie ganz sicher ist.
Uwe Ochsenknecht, auf den hier trotz des "mannemerischen" Akzents unterm Struwwelkopf alles zugeschnitten ist, findet jedoch genügend Zeit und Kraft, um sich um den alten Freund Kowalski (Axel Werner) zu kümmern, dessen Kater soeben verstorben ist. Kowalski macht sich Sorgen um seine Nachbarin Helga (Jutta Wachowiak), die von ihrer erbschleichenden Haushaltshilfe um Hab und Gut betrogen zu werden droht. Weshalb Werner vom Müll- zum heldenhaften Menschentrenner wird. – Ein nicht ganz unsympathisches Gutmenschen-Rührstück am Freitagabend im Ersten.
Die Drei von der Müllabfuhr – (K)eine saubere Sache – Fr. 21.10. – ARD: 20.15 Uhr