Axel Prahl spielt zwei gegensätzliche Zwillingsbrüder, die sich durchs Berlin der sozialen Gegensätze schlagen. Das ZDF wiederholt eine vier Jahre alte Komödie mit dem "Tatort"-Star als Silvester-Anwärmer.
Die Berliner Zwillingsbrüder Jochen und Christian Lichtenberg, beide gespielt von Axel Prahl, könnten unterschiedlicher nicht sein: Christian bewegt sich als eloquenter Bundestagsabgeordneter im feinem Zwirn sicher auf dem sozialen Parkett. Mit Frau (Susanna Simon) und Sohn (Noah Wiechers) lebt er im schicken Eigenheim. Sein berlinernder Bruder Jochen schlägt sich dagegen als geschiedener Taxiunternehmer mehr schlecht denn recht durch einen finanziell klammen Alltag. Doch irgendwann in diesem Film, man ahnt es bereits, sind die fremdelnden Brüder aufeinander angewiesen. "Die Lichtenbergs – Zwei Brüder, drei Frauen und jede Menge Zoff" feierte TV-Premiere Ende 2014. Nun wiederholt das ZDF die etwas altmodische Schnurre als Silvester-Anwärmer.
Der hochkarätig besetzte ZDF-Montagsfilm spielt zu weiten Teilen am Geburtstag der Lichtenbergs. Der Politiker geht mit einer berechnenden Lobbyistin (Christina Hecke) fremd, Ehefrau Dorothea zieht aus. Derweil verguckt sich Jochen in Sozialarbeiterin Chantal (Anja Kling), die Geld für ihr bedrohtes Projekt mit Jugendlichen aus sozial schwachen Verhältnissen benötigt.
Regisseur Matthias Tiefenbacher bemüht in seiner Verwechslungskomödie nach dem Buch von Oliver Martext und Gernot Gricksch leider viele Klischees, die Doppel-Hauptdarsteller Axel Prahl kaum auszugleichen vermag. Trotzdem ist dieser Film ein Pflichttermin für Prahl-Fans, der virtuos zwischen zwei Rollen hin- und hertauscht und quasi mit sich selbst spielt. Unterm Strich kann die Komödie allerdings nicht überzeugen. Viele Plot-Ideen wirken konstruiert, der Situationskomik fehlt eine beiläufige Lässigkeit. Es bleibt eine sperrige Komik, die so aufwendig und bemüht erscheint, wie es der Filmtitel vermuten lässt.