Zwei Schwestern beobachten ein Verbrechen – ein lebenslanges Trauma entsteht. Wie sie versuchen, mit ihren Ängsten, Bessesenheiten und Wahnvorstellungen umzugehen, zeigt das deutsche Drama "Die Vierhändige".
Sie sind noch Kinder, da werden die Schwestern Sophie (Frida-Lovisa Hamann) und Jessica (Friederike Becht) Zeuginnen eines schrecklichen Mordes. Was folgt, ist ein Trauma, das die beiden auch 20 Jahre später noch begleiten wird. Im Rahmen der Nachwuchs-Reihe "FilmDebüt im Ersten" zeigt die ARD das mitreißenden Thriller-Drama "Die Vierhändige" als Free-TV-Premiere. Der psychologisch aufreibende Film von Oliver Kienle, der auch das Drehbuch schrieb, wurde von der Deutschen Film- und Medienbewertung mit dem "Prädikat Besonders wertvoll" bedacht.
Während die jüngere Sophie versucht, mit den Erlebnissen klarzukommen und eine Karriere als Pianistin anstrebt, rutscht Jessica, die sich geschworen hatte, ihre kleine Schwester immer zu beschützen, langsam in Wahnvorstellungen ab. Als die beiden Täter von damals aus dem Gefängnis entlassen werden, spitzt sich die Lage zu: Jessica wittert Gefahr überall und will sie unbedingt finden. "Sie sind keine Gefahr, sie haben ihre Strafe abgesessen", sagt Sophie.
Kurz darauf erleiden beide Schwestern gemeinsam einen Unfall, der alles auf den Kopf stellt. Es beginnt ein mitreißender Horrortrip in düsteren Bildern. Obwohl sich Sophie zumindest dem Krankenhausmitarbeiter Martin (Christoph Letkowski) annähern kann, gerät die Welt aus den Fugen. "Ein Trauma zerreißt die Seele, und es ist ein langer Weg, die Seele wieder zu vereinen", sagt der Regisseur zu seinem Thriller. Sein Film bilde "diese Gespaltenheit ab, darin liegt der filmische Reiz an diesem Stoff".
Die Vierhändige – Di. 15.09. – ARD: 23.10 Uhr