Die neue Kapitänin in der Lübecker Bucht
16.10.2025 • 18:15 - 18:45 Uhr
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Mit Lisa-Marie Böttcher hat die vierte Generation der alten Bäderreederei das Ruder übernommen. Auf der Brücke des „Seelöwen“ hängt ein Portrait von ihrem Großvater Heinrich Böttcher.
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Noch hat Kapitän Jörg Klokow das Sagen auf der Brücke des „Seelöwen“. Reederin und 1. Offizierin Lisa-Marie Böttcher hält die Gäste mit launigen Sprüchen und Informationen bei Laune.
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Der „Seelöwe“ ist inzwischen 81 Jahre alt. Das alte Holzschiff muss einmal im Jahr zu einem Sicherheitscheck ins Trockendock.
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Die „Nordlicht“ ist das zweite Schiff der Bäderreederei und startet von Grömitz aus zu Charterfahrten. Lisa-Marie Böttcher läutet die Schiffsglocke.
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Originaltitel
Die neue Kapitänin in der Lübecker Bucht
Produktionsland
D
Produktionsdatum
2025
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Die neue Kapitänin in der Lübecker Bucht

Sie ist die neue Kapitänin in der Lübecker Bucht: Lisa-Marie Böttcher will den Ostseeurlaubern von Travemünde bis Dahme eine gute Zeit bei ihren Ostseerundfahrten bieten. Drei alte Bäderschiffe hat sie von ihrem Vater geerbt, war nach dessen plötzlichem Tod auf einmal Reederin. Mit nur 30 Jahren hat die studierte Juristin das Erbe angetreten und das Ruder übernommen. Und das gilt auch wortwörtlich. An der Seefahrtschule hat die heute 34-Jährige inzwischen ihr Kapitänspatent gemacht und sammelt als Erste Offizierin die nötigen Praxisstunden, um endlich selbst in voller Verantwortung auf der Brücke zu stehen: "Wenn ich einen Friseursalon eröffne, dann sollte ich ja auch Ahnung vom Haareschneiden haben, sonst funktioniert es nicht und so sehe ich das für unsere Reederei auch", begründet die junge Frau ihren Einstieg in die aktive Seefahrt. Doch das Abenteuer Ostseerundfahrt birgt manche Tücken, auch erfahrene Seeleute kommen bei starkem Ostwind oft ins Schlingern. Lisa-Marie verkauft ihren Gästen den unerwarteten Seegang dann als unvergessliches Abenteuer. Auch der Fachkräftemangel macht der jungen Reederin zu schaffen: "Wenn ich selbst als Kapitänin fahren kann, dann kann ich ein Schiff mehr bewegen und die Liegezeiten verkürzen." Noch in der laufenden Saison hofft sie, das erste Mal vollverantwortlich als Kapitänin mit der MS "Seelöwe" vom Niendorfer Hafen ablegen zu können. Das ist dringend nötig, denn die "Nordlicht", das zweite Schiff der kleinen Bäderreederei, liegt viel zu oft ungenutzt im Grömitzer Hafen. Noch schlimmer steht es um das dritte Schiff, die "Holstentor". Böttcher will es verkaufen, aber wenn sich kein Abnehmer findet, droht dem Lieblingsschiff ihres verstorbenen Vaters die Verschrottung. Die Wartung der alten Kähne ist teuer. So hat die "Seelöwe", ein altes Holzschiff, bereits über 80 Jahre auf dem Buckel. Zum Glück hat Lisa-Marie Böttchers Lebenspartner Marco Gierahn einen Narren an dem alten Pott gefressen. Für den gelernten Schiffsbauer ist keine Reparatur zu aufwendig. Im Winter tauscht er im Trockendock morsche Spanten und Dielen am Rumpf aus und im Sommer erneuert er den Tresen: "Um die kleinen Verbrauchsspuren, die während das Fahrtbetriebes anfallen, zu beheben, müssen wir die Tage ohne Fahrten nutzen", erklärt er, während er den Tresen der "Seelöwe" schleift. Seit dieser Saison vervollständigt Tochter Ava das Familienunternehmen. Sie ist im Dezember geboren und geht regelmäßig mit an Bord. Auch Lisa-Maries Mutter Renate, die selbst noch einen Strandkorbverleih in Timmendorf betreibt, ist an ihren freien Tagen mit dabei, um sich an Bord um Ava zu kümmern. Die Böttchers leben ihre Reederei voller Stolz als Familienunternehmen. Mit Lisa-Marie hat schließlich jetzt die vierte Generation das Kommando über die Bäderschiffe übernommen. Doch die junge Reederin spürt auch den Gegenwind. Auf der Ostsee, wenn Wind und Welle das Anlegen der alten Pötte an den Seebrücken der Ostseebäder zum Geduldsspiel machen, und an Land, wenn ihr lange Liegezeiten und ungeplante Reparaturen Kopfzerbrechen bereiten. Viel zu tun für die neue Kapitänin in der Lübecker Bucht.

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