Wir sind effizient und genau, streng und humorlos: Klassische Klischees über die Deutschen kursieren weltweit. Was ist dran an den augenzwinkernden Vorurteilen? Und können wir drüber lachen, wenn Comedians sie uns als Spiegel vorhalten? Die ZDF-Doku "Die spinnen, die Deutschen" forscht nach.
Ach ja, die Deutschen. Sie haben keinen Humor, nehmen das Leben viel zu ernst, blicken grimmig drein und sind überhaupt fürchterlich effizient und penibel. So weit die mannigfaltigen Klischees, die über die hiesige Bevölkerung kursieren – nicht nur im Ausland, sondern auch beim Blick auf uns selbst. Doch wie viel Wahrheit steckt in den oft mit Augenzwinkern vorgetragenen Vorurteilen? Und wie reagieren wir, wenn Comedians uns schonungslos den Spiegel vorhalten? Können wir über uns selbst lachen? Und die Frage aller Fragen: Wie viel Humor haben und vertragen die Deutschen denn nun wirklich? Anlässlich des 75-Jahre-Jubiläums der Bundesrepublik forscht eine Doku im Ersten unter dem vielsagenden Titel "Die spinnen, die Deutschen" nun nach.
Der Film von Biggi Seybold blickt zurück auf bewegte Humor-Jahrzehnte und zeigt auf, was ausländische Beobachter und zugewanderte Migranten an den Deutschen so richtig komisch fanden. Wie die Eigenarten der autochthonen Bevölkerung aufs Korn genommen wurden und werden, untersucht die Doku anhand von Klassikern wie Loriots teutonischen Prototypen und Phil Laudes "Alman".
Sketche, Realsatire und anderes Entlarvendes wie lustiges Archivmaterial illustriert, wie sich der humoreske Blick auf die BRD und ihre Bewohner entwickelte und veränderte. Wie wurden die Deutschen bloßgestellt? Wo sah man die Grenze überschritten? Und welche Funktion erfüllt das Lachen über Stereoytpe eigentlich? Zu Wort kommen neben Expertinnen auch Humorarbeiter wie Michael Mittermeier, Abdelkarim, Alfons und Oliver Kalkofe.
Die spinnen, die Deutschen – Di. 14.05. – ZDF: 20.15 Uhr